Die sieben schönsten Wildparks zum Beobachten

Zur Flugschau mit einem Adler. Oder zur Nachtbeobachtung von Wölfen. In Wildparks kann man der heimischen Tierwelt sehr nahe kommen. DB MOBIL stellt sieben spannende Freigehege vor

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Datum: 05.10.2023
Lesezeit: 10 Minuten
Kind mit roter Jacke in der Hocke auf einer Wiese vor einem Rehkitz.
© Mauritius Images/Alamy
In Wildparks können Besucher:innen den Tieren ganz nah kommen

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Herbstsonne, raschelndes Laub unter den Füßen, vielleicht ein Brunftschrei eines Hirsches in der Ferne: Gerade die Herbstwochen bieten eine schöne Gelegenheit, einen Ausflug in die Natur zu unternehmen. Dorthin, wo viele Tiere ihr Zuhause haben.

Ihnen kann man in Wildparks oft ohne Trennzaun und Absperrung begegnen. Wie der Name Wildpark andeutet, sollen die Tiere dort in möglichst freier Wildbahn leben können. Laut der Deutschen Tierpark-Gesellschaft gibt es in einem Wildpark anders als in zoologischen Gärten hauptsächlich heimische Arten wie Hirsche, Wildschweine oder Wisente sowie seltene oder bedrohte Haustierrassen zu sehen.

Da viele Parks den Tieren viel Lebensraum bieten, brauchen Besucher:innen schon mal etwas Glück, um sie unterwegs zu entdecken. Wer das nicht dem Zufall überlassen will, sollte sich in den jeweiligen Parks nach den Fütterungszeiten erkundigen. Außerdem bieten die meisten Anlagen geführte Touren an. DB MOBIL stellt eine Auswahl der schönsten Parks vor.

Wildpark Leipzig: Wildes Stadtgebiet

Schnell mal von der Stadt in den Wildpark Leipzig? Kein Problem. Keine drei Kilometer vom Zentrum entfernt liegt ein Wildgehege mit mehr als zweihundertfünfzig Tieren und dreißig Arten. Der Auwald beheimatet vor allem Reh-, Schwarz- und Rotwild, aber auch Elche, Luchse und den Amerikanischen Nerz. Waschbären, Rotfüchse, Wildkatzen und Fischotter zählen ebenso zu den Bewohnern der Freianlagen. Mit einem Eintrittspreis von nur zwei Euro sticht der Park bundesweit heraus. Es besteht die Möglichkeit, eine Tierpatenschaft für zwölf Monate zu übernehmen.

Anreise: Mit der S-Bahn bis Markleeberg Nord und weiter mit dem Bus 107

© Gerald Haenel/laif
Bereit abzuheben: Bei den Flugschauen im Wildpark Schwarze Berge sind Eule (Foto) und Adler die Stars

Wildpark Schwarze Berge: Alpakas to go

Das Laub raschelt unter den Füßen, während man im Wildpark Schwarze Berge auf hügeligen Pfaden durch den Wald spaziert, immer auf der Hut, ein paar Wildtiere zu erspähen. Und davon hat das Gehege hinter der südlichen Stadtgrenze von Hamburg einige zu bieten.

Rund einhundert verschiedene Arten leben dort, neben Damwild auch Wisente, Braunbären und Wölfe. In freier Wildbahn bekommt man sie nicht häufig zu sehen, daher empfiehlt es sich, bei den täglichen (kostenlosen) Schaufütterungen dabei zu sein. In den Streichelgehegen können die Besucher:innen dann einigen Tieren wie Zwergziegen oder Hängebauchschweinen sehr nahe kommen.

Besonders beliebt sind die täglichen Flugschauen mit Raubvögeln sowie Spaziergänge mit Alpakas und Eseln, bei denen die Tiere an der Leine durch den Park geführt werden können. Wer einmal den Rundblick bis nach Hamburg haben möchte: Den bietet ein 45 Meter hoher Turm mitten im Park.

Anreise: Mit dem Bus Linie 340 ab S-Bahn-Station Neuwiedenthal oder Bahnhof Harburg.
 

Wildpark Alte Fasanerie Hanau: Wolf im Blick

Vor Kurzem erst hat Leyla es geschafft, sechs junge Welpen im Wildpark Alte Fasanerie Hanau auf die Welt zu bringen. Die Grauwölfin gehört zu einem Rudel von Grauwölfen, für das vor 2006 ein Gehege errichtet wurde. Dem Wolf in die Augen blicken, das ist dort ebenso möglich wie die Beobachtung von Hirsch und Reh, Elchen und alten Haustierrassen wie den Rhönschafen oder den Thüringer Waldziegen.

Da man sich in Hanau die Erhaltung gefährdeter Arten zum Ziel gesetzt hat, finden Besucher:innen auf dem Weg durch die weitläufige Anlage mit rund fünfzehn Kilometer Wanderwegen artgerechte Anlagen für Wölfe, Wildkatzen und Störche. Auch die Tiere der Wildtierauffang- und -pflegestation können besucht werden. Der Park bietet verschiedene Führungen an, so zum Beispiel einen Ausflug zur Hirschbrunft im Herbst.

Anreise: Von Hanau Hbf per Bus über den Freiheitsplatz (Umstieg) bis zur Haltestation Friedhof Klein-Auheim. Von dort geht es zu Fuß zum Wildpark.

© picture alliance/blickwinkel/McPHOTO
Beliebte Erscheinung: Mufflons sind verbreitet in deutschen Wildparks

Wildpark Poing: Steppenadler und Schnee-Eulen

Zwanzig Kilometer östlich von München lockt der Wildpark Poing zu einer Wanderung auf einem Rundweg, der an 75 europäischen Wild- und Haustierarten vorbeiführt.

Wildschweine, Hirsche und Mufflons bewegen sich im Wildpark Poing frei, ebenso wie Schafe, Ziegen und Ponys. Auch große Wildkatzen wie die vom Aussterben bedrohten Luchse lassen sich beobachten ebenso wie Braunbärin Mia mit ihren Jungen. Zudem gibt es eine Vielzahl von Vögeln zu beobachten, darunter Weißstörche, Steppenadler und Schnee-Eulen, die mit ihrem durchdringenden Blick Besucher:innen in ihren Bann ziehen können.

Die Hauptattraktion im Wildgehege ist die Vogelschau, bei der verschiedene Tag- und Nachtgreifvögel (Adler, Eule) ihre Bahnen ziehen.

Anreise: zum Beispiel ab München Hbf mit der S-Bahn-Linie 6 bis Poing.
 

Wildpark Bad Mergentheim: Spaßoffensive

Siebzig verschiedene Tierarten leben im Wildpark Bad Mergentheim auf einer weitläufigen Fläche, teils ohne sichtbare Begrenzungen. Mit dem selbst gesteckten Ziel, den Tieren einen möglichst natürlichen Lebensraum zu bieten, ließ die Parkleitung eine Berglandschaft für Gämsen und Steinböcke errichten, einen Teich für Fischotter sowie ein Bärengehege.

Wer die Tierpfleger:innen auf den Fütterungstouren begleitet, kann den scheuen Tieren wie Geier, Bären, Fischotter, Biber, Wölfen und Wildkatzen näherkommen. Der Rundgang durch das Gehege im Nordosten Baden-Württembergs führt durch Misch- und Nadelwälder, über Wiesen und Weiden.

Dort steht auch ein Bauernhof mit Streichelzoo, in dem die Zwergschafe, Ziegen und Schweine gefüttert werden können. Ein Highlight dort ist das Kinderdorf mit acht Turmhäusern, in denen Kaufladen, Zauberschule und ein Labyrinth zum Spielen einladen. Die zum Wildpark dazugehörige Koboldburg bietet zudem Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen an.

Anreise: zum Beispiel ab Würzburg per RE bis Bad Mergentheim, von dort per Bus zum Wildpark.

© picture alliance/ZB/Nestor Bachmann
Viel Auslauf: In der Döberitzer Heide haben Wisente einen neuen Lebensraum gefunden

Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide: Folge dem Herdentrieb

Über Jahrzehnte diente die Döberitzer Heide, ein Landstrich im Havelland, als Truppenübungsplatz, bis große Teile davon zum Naturschutzgebiet erklärt wurden. Unter der Regie der Heinz Sielmann Stiftung entstand dort in den zurückliegenden zehn Jahren mit der Naturlandschaft Döberitzer Heide ein Biotop, in dem fast ausgestorbene Tierarten wie Wisente, Przewalski-Pferde und Seeadler angesiedelt wurden.

Das Refugium zählt heute mehr als 5000 Pflanzenarten. Wer einen Eindruck von dieser Vielfalt gewinnen möchte, begibt sich auf einen Rundweg durch das Dünengelände und die ausgedehnten Heideflächen sowie das Feuchtgebiet Ferbitzer Bruch. Auf dem Weg durch lichte Waldgebiete kann man mit etwas Glück Wildpferde und Wisente oder Rothirsche beobachten.

Der Aussichtsturm am Finkenberg ist die höchste Erhebung der Heide. Der dreizehn Meter hohe Turm gewährt bei gutem Wetter einen Panoramablick über das Havelland bis nach Berlin.

Anreise: Ab Berlin mit RE bis Wustermark.
 

Wildpark-MV: Mitten in der Raubtier-WG

Hervorgegangen aus einem der vielen Heimattiergärten der DDR, wurde der Wildpark-MV in Güstrow nach der Wiedervereinigung erweitert und umgestaltet. In seiner Ausrichtung blieb er sich treu: Dort streifen vor allem Tiere aus der Region durch die Wälder und solche, die es früher einmal gab.

So können Besucher:innen neben Luchsen auch Wölfe beobachten, und das sogar bei Nacht. Mitten im Wolfsgehege steht eine Hütte, in der bis zu drei Personen bei Dunkelheit auf Geräusche und Bewegungen der Tiere achten können – selbstverständlich hinter einem sicheren Zaun. Der Park veranstaltet auch geführte Touren durch den Raubtierbereich inklusive Teilnahme an der Fütterung.

Für Abwechslung auf dem Weg durch den Park sorgen Kletterpfade und Brücken, Höhlen und Moore.

Anreise: Ab Berlin per RE bis Güstrow, danach per Bus bis zum Nationalpark.

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Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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