Deutschlands größter Nationalpark: Der Bayerische Wald

Uralter Wald, Luchse und Auerhühner, ein Baumwipfelpfad mit Aussicht bis zu den Alpen: Tipps für einen Ausflug in den Bayerischen Wald

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Datum: 03.07.2023
Lesezeit: 8 Minuten
Ein Mann blickt von einem Aussichtspunkt an der Rachelkapelle auf den Rachelsee im Bayerischen Wald
© Adobe Stock/lettas
Wandern mit Aussicht: die Rachelkapelle über dem Rachelsee im Nationalpark Bayerischer Wald

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Er ist der erste und damit älteste Nationalpark Deutschlands – und auch der größte. Zusammen mit dem Böhmerwald bildet er sogar das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ hat sich im Bayerischen Wald eine wilde Landschaft ausgebreitet, in der seltene, heimische Tiere leben. Und manchmal verirren sich auch Elche aus Tschechien hierher.

Auf einen Blick: Fakten zum Bayerischen Wald

Gegründet: 1970
Fläche: 242 Quadratkilometer
Länge der Wanderwege: 320 Kilometer
Vegetation: Au- und Bergfichtenwald, Bergmischwald, Hochmoore
Tierwelt: Luchs, Auerhuhn, Fischotter und Habichtskauz

Vegetation und Tierwelt des Bayerischen Walds

Die meisten Bäume im Bayerischen Wald sind Fichten und Rotbuchen, aber auch Ahorn, Linde, Esche und weitere Arten wachsen hier. Unter den bunten Blumen finden sich zahlreiche seltene Exemplare. Dazu zählt die Berg-Soldanelle, die fast überall im Nationalpark nach der Schneeschmelze lilafarben blüht. Außerdem sprießen hier: Ungarischer Enzian, Wald-Hainsimse (eine Grasart mit grünen Blättern und weiß-braunen Blüten) und Alpenrosen – sowie ein Farn, den es deutschlandweit nur hier gibt, die Vielteilige Mondraute. Auch verschiedene Moore haben sich im Nationalpark ausgebreitet – auf insgesamt 1300 Hektar Moorwäldern und 50 Hektar offenen Mooren.
 
Die Tierwelt umfasst ebenfalls seltene und teils vom Aussterben bedrohte Arten. So leben im Bayerischen Wald um die 30 Luchse, außerdem Habichtskauze und Auerhühner. Fischotter und Biber schwimmen durch die Gewässer; Rothirsche, Wildkatzen und vereinzelt Wölfe streifen durch die Natur. Bären gibt es in freier Wildbahn nicht, allerdings kann man sie und weitere Tiere im Gehege des Tierfreigeländes Neuschönau beobachten (siehe folgender Abschnitt: Attraktionen und Aktivitäten im Nationalpark).

© ddp
Spazieren unterm Blätterdach: der Baumwipfelpfad in Neuschönau

Attraktionen und Aktivitäten im Nationalpark

Hinabblicken auf grüne, uralte Baumkronen: Der 1,3 Kilometer lange Baumwipfelpfad im Ort Neuschönau führt auf einen Aussichtsturm in 44 Meter Höhe über dem Waldboden. Es ist der zweitlängste Baumwipfelpfad der Welt – weiter reicht nur der 1,5 Kilometer lange „Sendra dil Dragun“, der 2021 in der Schweiz eröffnet hat. Bei klarer Sicht kann man vom Pfad im Bayerischen Wald bis zu den Alpen schauen. Und auf einer Holz-Plattform laden Picknickplätze zur Rast ein. Alternativ gibt es nebenan das Lokal „Waldwirtschaft “, mit einem Biergarten und bayerischer Küche sowie veganen und vegetarischen Speisen. Der Baumwipfelpfad ist ganzjährig geöffnet, einzig bei Gewitter, Hagel, Sturm und Eis wird er aus Sicherheitsgründen geschlossen. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist und den Fahrschein an der Kasse vorzeigt, erhält 1 Euro Nachlass auf den Eintrittspreis (Bushaltestelle Nationalpark-Zentrum Lusen, in Neuschönau).

Für Familien mit Kindern gibt es neben dem Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald viele weitere Themen- und Erlebniswege, etwa einen „Bärenpfad“ und „Bienenerlebnisweg“. Das Wanderwegenetz umfasst rund 350 Kilometer Strecke. Zum Beispiel führt auch einer der beliebtesten Wanderwege Deutschlands, der Goldsteig, durch den Nationalpark. Wer lieber hoch hinaus möchte, kann auf einer Bergwanderung einen der Gipfel erklimmen. Der höchste im Bayerischen Wald ist mit 1456 Metern der Große Arber. Und für weniger Ambitionierte gibt es auch Rundwege mit weniger Steigung. Hütten und Gasthöfe laden unterwegs zur Rast und Stärkung ein.
 
Die Gipfel und den Wald kann man natürlich nicht nur zu Fuß, sondern auch auf Radtouren erkunden. Zum Beispiel führt die Mountainbike-Route „Trans Bayerwald“ auf 700 Kilometern durch den Nationalpark. 
 

© Adobe Stock/Ana Gram
Blickfang: im Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen kann man Bären beobachten

Eine weitere Attraktion im Bayerischen Wald: Hier lassen sich Tiere beobachten, sowohl in der Wildnis als auch in Gehegen. In den beiden Tierfreigeländen im Nationalparkzentrum Lusen und im Nationalparkzentrum Falkenstein kann man Luchse, Wölfe, Braunbären (nur in Lusen), Fischotter und weitere heimische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen. In diesen Tierfreigeländen werden auch Führungen angeboten. 

Und nicht nur hier: Ranger:innen und Waldführer:innen zeigen beispielsweise nachts die Sterne über dem Bayerischen Wald, begleiten die Gäste auf Fackelwanderungen, lesen Märchen vor oder geben spezielle Führungen für Kinder. Das aktuelle Führungsprogramm veröffentlicht der Nationalpark online. 

Und im Winter? Bei Schnee wird ein Teil der Wanderwege geräumt und gewalzt, zum Beispiel auch rund um das Nationalparkzentrum Lusen in Neuschönau, wo sich der Baumwipfelpfad und das Tierfreigelände befinden, und rund um das Nationalparkzentrum Falkenstein sowie im Waldspielgelände. Alternativ kann man Schneeschuhwanderungen unternehmen oder Ski fahren, auf Abfahrtspisten und Langlauf-Loipen.

© Christina Gransow
16 Nationalparks verteilen sich über Deutschland – der Bayerische Wald (farblich hervorgehoben) mit seinen Fichten ist einer davon

Fahrtziel Natur: Natürlich Urlaub mit Bahn & Bus im Bayerischen Wald

Die DB engagiert sich gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) seit 2001 in der Kooperation Fahrtziel Natur. Deren Ziel ist es, in sensiblen Naturgebieten den touristischen Verkehr weg vom Pkw und mehr auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern. Insgesamt gibt es 24 Fahrtziel Natur-Gebiete – der Bayerische Wald ist eines davon.

Fahrtziel Natur informiert zum einen über die nachhaltige Anreise und Mobilität vor Ort, zum anderen über Tipps für den Aufenthalt. Zum Beispiel empfiehlt die Kooperation für eine Übernachtung im Bayerischen Wald das Traditionshotel „Zum Friedl“ (Bahnhof Riedlhütte oder Spiegelau). Oder das familienfreundliche Hotel „Dreisonnenberg“ in Neuschönau, nahe des Tierfreigeländes (Bahnhof Grafenau). 

Übernachtungsgäste erhalten in aktuell 40 Gemeinden im Bayerischen Wald das Gästeservice Umwelt-Ticket (GUTi), mit dem sie ohne Aufpreis den ÖPNV vor Ort nutzen können.

Anreise mit der DB

Fernverkehrsverbindungen führen bis nach Regensburg, Plattling und Passau. Von dort geht es mit der Regionalbahn oder Bussen mitten in die Natur des Bayerischen Walds.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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