7 ungewöhnliche Unterkünfte zum Einchecken im Winter

Haben Sie schon einmal in einem Iglu übernachtet? Oder in einer Holzhütte im Schnee? Wir haben sieben Unterkünfte für Sie zusammengestellt, die in der kalten Jahreszeit besonderen Charme haben

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Aus Schnee gebaute Iglus mit Holztüren, verschneite Wege, Bergpanorama im Hintergrund
© Iglu Dorf/Roberto Zampino
Häuser aus Schnee: Wer im Iglu-Dorf übernachtet, darf keine Angst vor Wänden aus Eis haben, wird dafür aber mit schönstem Panorama belohnt

Im Sommer ist die Vielfalt der Möglichkeiten, außerhalb eines Hotels zu übernachten, schier unermesslich: vom Zelt und Wohnwagen bis hin zum Bauernhof oder Baumhaus. Doch nur weil es kalt ist, heißt das nicht, dass ein kurzer Urlaub abseits eines wohlisolierten Hotelzimmers unmöglich ist.

Wer jahreszeitenunabhängig gern Zeit draußen verbringt und auch den Mut hat, sich in einer außergewöhnlichen Unterkunft einzumieten, kann unvergessliche Tage erleben.

© Iglu Dorf/Birchmania
Gute Nacht: Im Iglu-Dorf schläft man auf Eisbetten, die mit Fellen isoliert werden. Expeditionsschlafsäcke halten in der Nacht warm

1. Hotel aus Eis

Würden Sie sich trauen, auf 2600 Metern Höhe ohne festes Dach über dem Kopf zu nächtigen? Zwar nicht unter freiem Himmel – dafür unter Eis. Das Iglu-Dorf auf der Zugspitze wird jeden Winter aufs Neue in einer wochenlangen Bauaktion gefertigt. Die Hohl-, also die späteren Wohnräume, entstehen, indem große Massen an Schnee und Eis mithilfe von Pistenraupen über große Ballons gehievt werden.

Anschließend arbeiten unter anderen Holzhauer:innen am Interieur. Künstler:innen schlagen Motive in das Eis ein. Man schläft auf Eisbetten, die mit Fellen und Decken ausgelegt sind. Dazu schlüpft man in einen Expeditionsschlafsack, der vor Temperaturen bis zu minus 40 Grad schützt. Die Unterkünfte sind nach Weihnachten bezugsfertig und bis Anfang April buchbar.

Neben der sowieso schon aufregenden Übernachtung wird eine ine Schneewanderung angeboten sowie Käsefondue und Tee sowie Frühstück am nächsten Tag. Ein ungewöhn­licheres Hotel gibt es hierzulande wohl nirgends.

Ab 169 Euro pro Person.

Anreise: Mit der RB 6 von München Hbf nach Garmisch-Partenkirchen. Von dort fährt einmal stündlich die Zahnradbahn auf die Zugspitze (Extraticket notwendig).

© Hausboot Madita
Ruhig und frisch: Auf dem Hausboot Madita kann man sich erst in der Sauna aufwärmen und anschließend auf Deck abkühlen

2. Erlebnis auf dem Wasser

Hausboot im Winter mieten: Geht nicht? Stimmt nicht. Die meisten Boote sind so gut isoliert, dass man sie auch problemlos im Januar oder Februar bewohnen kann. Außerdem: Wer echte Ruhe auf dem Wasser spüren möchte, bekommt diese im Winter, wenn die Natur ruht und Gewässer auch für Menschen in der Regel uninteressant sind.

Unerschrockene können eine Übernachtung direkt mit einer kleinen Runde Eisbaden verbinden (wer mehr dazu erfahren möchte, dem empfehlen wir den Artikel „Eisbaden mit Wigald Boning“). 

Viele der Hausboote besitzen auch eine Sauna zum Aufwärmen sowie einen Kamin für ein Heißgetränk am Feuer, man verbringt also eine wirklich gemütliche Zeit, zum Beispiel an der Schlei oder in Rieth am See. Ab 159 Euro pro Nacht.

Anreise: Von Hamburg mit dem RE 7 nach Schleswig, dort geht es weiter mit dem Bus 680 bis zum ZOB und dann noch knapp 10 Minuten zu Fuß zum Hafen der Stadt.

3. Hinter den Bäumen und in der Badetonne

Im Winter hat man den Weitblick: Wer schon immer mal in einem Baumhaus übernachten wollte, bekommt in der kalten Jahreszeit dank fehlender Blätter eine freie Sicht in luftiger Höhe geschenkt. 

Und es kann herrlich gemütlich sein, vor dem Fenster zu sitzen und den Teil der Natur, der nicht ruht, zu beobachten. Möglich ist das zum Beispiel auf dem Kultur- und Eventgasthof Mützingenta im Wendland. 

Während es vom Frühjahr bis Herbst recht trubelig zugeht mit Pizzapartys und Kulturprogramm, findet man zu Beginn des Jahres viel Ruhe vor, eine Sauna und eine Holztonne mit warmem Wasser, in die Mutige hineinsteigen können. Ist es schon dunkel, kann man dabei in die Sterne gucken.

Baumhaus für vier buchbar ab zwei Nächten, 390 Euro für zwei Personen inklusive Endreinigung.
 
Anreise: Von Hamburg Hbf mit dem ICE nach Uelzen, dort fährt der Bus 7000 bis Zarenthien, Rosche, über Schmölau, Rosche und dann in den AST 8200 bis Mützingen, Zernien. Die Bushaltestelle ist quasi direkt vor dem Gelände.

 

4. Wie für Hobbits gemacht

Auf einem Dreiseitenhof im Fichtelgebirge, wo Menschen in einem Mehrgenerationenprojekt mit Tieren zusammenwohnen, kann man sich in eine kleine Holzhütte einmieten. Eine Art Iglu aus Holz, so könnte man sagen, Fichtel-Pod haben es die Anbieter getauft. 

Darin gibt es ein Doppelbett und ein Sofa mit einer weiteren Schlafmöglichkeit, Feuerschale und Grill für jene, die auch in der Kälte Stockbrot und Würstchen essen mögen sowie einen Hot Tub mit Sprudelsystem und Beleuchtung.  
Das Fichtelgebirge lädt auch im Januar und Februar zu Erkundungen ein. Im gemeinsamen Aufenthaltsraum, den Gäst:innen wie auch Bewohner:innen gemeinsam nutzen, kann man Darts, Billard, Tischkicker oder Tischtennis spielen. Ab 99 Euro für zwei je Nacht im Pod.

Anreise: Von Hof Hbf mit dem RE 2 oder RE 31 nach Marktredwitz, dort fährt der Rufbus 1755 bis zum Endhalt Neuhaus an der Eger, Hohenberg a.d. Eger. Von dort sind es circa 600 Meter zu Fuß.

© Janine Oswald/ Destinature
Auch im Winter kann man eine gemütliche Zeit im Blockhüttendorf verbringen, lesen oder durch den Schnee stapfen

5. Hüttendorf in der Südeifel

Ein bisschen fühlt man sich, als checke man in ein Zwergendorf ein, so lauschig sieht das Blockhüttendorf in der Südeifel aus der Ferne aus. Wenn man sich nähert, bleibt es beschaulich, aber in der richtigen Größe für menschliche Besucher: Sechs Hütten mit rustikalem Charme und zugleich modernem Komfort, voll ausgestatteten Küchen, bequemen Betten, umgeben von einer heimeligen Winterlandschaft der Südeifel. 

Vom Blockhüttendorf aus kann man direkt in die umliegenden Wälder und Berge wandern. Bei Schnee gibt es auch die Möglichkeit, Langlauf oder Rodeln zu probieren, sogar Skifahren kann man im benachbarten Gebiet Prüm. 

Ab 67,50 Euro pro Person.

Anreise: Mit dem Zug nach Trier. Von dort mit dem Bus 420 nach Ernzen. Von der Bushaltestelle an der Kirche zum destinature Dorf sind es etwa 700 Meter zu Fuß.

6. Winterschwimmen und Fachwerk-Gemütlichkeit im Dorf

Sind Sie schon mal im Winter durch einen Außenpool geschwommen, der Körper warm, die Wangen kalt? Ein herrliches Gefühl, das Sie im Chaletdorf Büchelbergerei in Franken erleben können.

Die Ferienhäuschen mit typisch regionalen Fachwerk-Elementen wurden in ein bestehendes Dorf integriert. Neben besagtem warmen Salzwasserpool gibt es pro Chalet eine private Sauna und einen Hot Tub, der einmal angeheizt schön warm bleibt, sogar Massagen, Fußbäder und Peelings kann man buchen.

Morgens wird eine Frühstückskiste vor die Tür gestellt, abends kann man Raclette essen. Und wer mag, kann danach eine Runde durchs Dorf schlendern und dem Dorfwirtshaus einen Besuch abstatten. Auch ein Winterspaziergang am nahen Altmühlsee oder ein Ausflug nach Rothenburg ob der Tauber lohnen sich.

Ab ca. 300 Euro pro Chalet.

Anreise: Von München Hbf mit ICE bis Nürnberg, weiter mit dem RE 60 nach Pleinfeld und von dort mit der RB 62 bis Gunzenhausen.

© Klaus Frahm/Arturimages
Einladend: Durch große Terrassentüren tritt man ein in die kleinen Schieferhütten, auch im Winter fällt tagsüber viel Licht herein

7. Winter auf dem Weingut

Wenn die Reben ruhen und Kraft sammeln für das Austreiben im März, ist die Stimmung auf einem Weingut besonders beruhigend. Erleben kann man das zum Beispiel auf dem Gut Longen Schlöder an der Mosel. 

In den von Mattheo Thun entworfenen Winzerhäusern aus Schiefer schläft es sich auch an kalten Tagen besonders gemütlich, die großen Holzfenster lassen das Winterlicht hinein. 

Morgens wartet ein Frühstücksbuffet, abends kann man in der Vinothek einkehren und sich ein Menü mit Weinbegleitung gönnen. Oder man verbringt einen Tag in der winterlichen Stadt Trier und flaniert entlang der flimmernden Mosel.

Häuschen ab 115 Euro pro Nacht.

Anreise: Ab Trier Hbf mit dem Bus 800 bis „P&R, Longuich“, von dort sind es wenige Minuten zu Fuß.

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