7-mal mit dem Deutschland-Ticket in die Berge

Von den Alpen bis zum Siebengebirge: Sieben Wanderrouten für kleine Abenteuer in Deutschlands Höhen – allesamt erreichbar mit dem Deutschland-Ticket

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Datum: 31.08.2023
Lesezeit: 7 Minuten
Im Vordergrund der See, im Hintergrund der Berg Zugspitze
© Getty Images/Toni Hoffmann
Still und schön ruht der Eibsee – und im Hintergrund reckt sich die Zugspitze gen Himmel

Deutschland-Ticket – jetzt kaufen und losfahren

Wussten Sie, dass es in Deutschland mehr als 5000 Berge oder zumindest Erhöhungen gibt? Großzügig gezählt natürlich, denn Deutschland ist ein Land der Mittelgebirge, die ungefähr zwischen 400 und 1500 Metern ü. NN hoch sind. Anstrengungen oder zu hohe Steigungen können also keine Ausrede mehr sein, loszuziehen, die Gipfel sind meist recht nah und bedürfen, außer in den Alpen, wo die höchsten Berge Deutschlands thronen, kein besonderes Equipment.

DB MOBIL hat sieben kleine Reisen zusammengestellt, die sich mit dem Deutschland-Ticket entdecken lassen. Wenn Sie noch nichts vorhaben am Wochenende, schnüren Sie die Wanderschuhe und erleben ganz neue Höhen, im Wortsinn. Bestimmt ist auch eine Wanderung in Ihrer Nähe dabei.

1. Wandern in der Schwäbischen Alb auf dem Eiszeitpfad Lauterfelsensteig in Blaustein, Baden-Württemberg (Mittelschwere Wanderung, 14 Kilometer, 3,5 Stunden)

Auf der Schwäbischen Alb jubilieren nicht nur Hobby-Geolog:innen: Durch die Eiszeit haben sich viele Höhlen, Felsen und blaue Quellen gebildet, die auf zahlreichen Rundwegen entdeckt werden möchten.

Die Alb kann auch bergig sein: Direkt zu Beginn der Tour gibt es einen sportlichen Aufstieg nach Oberherrlingen, dort steht ein Renaissanceschloss aus 1588, das zumindest von außen bestaunt werden kann. Weiter geht es hinab ins kleine Lautertal, wo sich der gleichnamige Fluss durch die Landschaft schlängelt und windet, vorbei an felsigen Hängen, durch Wiesen und Wälder bis zu seiner Quelle. Auch ein Besuch in der kleinen gotischen Kirche dort lohnt sich.

Zur Burg Hohenstein führt ein steiler Weg hinauf. Unterhalb, in Weidach, kann man im Naturfreundehaus Spatzennest einkehren, auch eine Grillstelle und einen Spielplatz gibt es. Auf der Zielgeraden in Richtung Blaustein wandert man durch einen Wald und eine Wachholderheide. Vor der Rückreise empfiehlt sich ein Stopp in der Villa Lindenhof, einem Jugendstilhaus, das zum Museum umgebaut wurde.

Anreise mit der Bahn: Von Ulm Hauptbahnhof mit dem Nahverkehrszug bis Herrlingen.

2. Sitzendorf-Rundwanderweg im Thüringer Wald, Thüringen (Mittelschwere Wanderung, 13 Kilometer, ca. 4 Stunden)

Am Nordrand des Thüringer Schiefergebirges liegt das Schwarzatal, eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens. Neben der weiten Landschaft wird Ihr Auge sicher den einen oder anderen Schmetterling in der Nähe entdecken, das Gebiet gilt als das artenreichste Europas. Von der örtlichen Porzellanmanufaktur, nur wenige Minuten von der Bahnstation Sitzendorf-Unterweißbach entfernt, geht es hinauf zum Sommerberg, auf dem Weg passieren Sie den Hirscheinsprung, eine Steinstufe, über die Hirsche aus dem Wald in ein Wildgatter hineinspringen konnten.

Und weiter  führt die Tour in Richtung Bismarckturm. Über den Rabenhügel und den Weg „Die Treibe“ wandern Sie abwärts, teils durch einen Wald, hin zum Blambach, an dem entlangmarschiert und der in Sitzendorf schließlich überquert wird. Nun folgt der dritte Berg, der Ziegenberg. Vom Fröbelturmblick gehen Sie den Hädderbach entlang zur Schutzhütte Friedensblick. Auf dem sich anschließenden Naturlehrpfad Heinrich Cotta geht es über den Goldseifenhügel nach Sitzendorf zurück.

Anreise mit der Bahn: Mit der Regionalbahn (RB) von Erfurt bis nach Rottenbach und dann weiter mit einer zweiten RB nach Sitzendorf-Unterweißbach.

© Getty Images/Westend61
Ein Naturschauspiel, das sich kaum fotografisch festhalten lässt: Die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen

3. Zur Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, Bayern (Leichte Wanderung, 6,5 Kilometer, ca. 2 Stunden)

Tosende Wasserfälle, Stromschnellen, dazu Felsen, die links und rechts gen Himmel ragen: Wer einmal durch eine Klamm gewandert ist, weiß, was für ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie das sein kann. Manchmal blitzen von den Felsen auch im Sommer noch Eisklumpen, die von der Sonne nicht erreicht wurden. Und die Vorstellung, dass Wasser diese tiefen Schluchten in den Stein hineingegraben hat, fasziniert jedes Mal aufs Neue.

Von der Bahnstation geht es zu Fuß zum Skistadion, dort beginnt die Wanderung entlang der Partnach bis zur Talstation der Graseckseilbahn. Nun führt ein Asphaltweg zum Eingang der Partnachklamm (Eintritt: 7,50 Euro/ Erwachsene; 3 Euro/ Kinder). Am Ende der Schlucht wartet ein Flusstal, in dem Kinder auch spielen können. Der Rückweg führt nach einem steilen Anstieg über Almwiesen und die Einödhofe von Graseck (Einkehr möglich) und einen Serpentinenweg hinab nach Garmisch, wo man wieder an der Skistation anlangt.

Anreise mit der Bahn: Mit der Regionalbahn bis zum Bahnhof Garmisch-Partenkirchen.

4. Eibsee-Rundweg, Bayern (Mittelschwere Wanderung, 7 Kilometer,  407 Höhenmeter bergauf, ca. 3 Stunden)

Bei dieser Tour geht es zunächst nicht auf den Berg, sondern an ihn heran. Und damit ist nicht irgendeiner gemeint, sondern der höchste Berg, den Deutschland zu bieten hat: die Zugspitze in den Bayerischen Alpen. An deren Fuß hat sich vor rund 3000 Jahren nach einem mächtigen Bergsturz der Eibsee gebildet hat.

Ein See, wie ihn ein Impressionist kaum schöner hätte malen können: Tiefblaues Wasser, durchbrochen von kleinen Inseln, um die das Wasser türkis glitzert. Und das vor dem imposantesten Bergpanorama. Der See lässt sich auch vom Wasser aus mit Tret- und Paddelbooten erkunden, doch selbst bei einem Rundweg um den Eibsee muss man nicht trocken bleiben und kann sich zwischendurch mit einer kleinen Schwimmrunde abkühlen.

Start und Ziel ist das Eibsee-Hotel. Am Nordufer gibt es Badestrände, am Südstrand breite Kiesbetten zum Schwimmen. Zwischenzeitlich wandert man auch oberhalb des Sees oder durch den Wald. Wer nach der knapp dreistündigen Tour noch Bergluft schnuppern will und ein Portemonnaie dabei hat: Die Zugspitz-Seilbahn fährt ganz in der Nähe des Hotels ab.

Anreise mit der Bahn: Mit dem Regionalzug zum Bahnhof Garmisch-Partenkirchen, von dort mit dem Eibseebus zum Halt Eibsee.

5. Ammergauer Alpen, Bayern (Schwierige Wanderung, 12,3 Kilometer,  1300 Höhenmeter, 6,5 Stunden)

Diesmal geht es richtig ins Gebirge, deshalb vorab ein Hinweis: Die folgende Tour setzt eine gute Fitness voraus und ist nur für geübte Wanderer:innen geeignet. Es geht in die Ammergauer Alpen in Bayern, zum Schellschlicht-Gipfel, insgesamt 1300 Höhenmeter wollen an einem Tag bezwungen werden. Dafür wird man mit wunderschönen Bergwäldern und einer weiten Aussicht zu allen Seiten belohnt. Auch wer gern auf schmalen Pfaden wandelt, wird sich hier wohl fühlen, schwindelfrei sollten Sie also sein. Ein paar Passagen sind mit Drahtseilen gesichert.

Los geht es in Griesen auf einer Forststraße an der Neidernach entlang und dann rechts ab in Richtung Schellalm (Wanderweg 251 bzw. 255). Von dort hat man eine tolle Sicht auf die Zugspitze. Weiter hinauf, über die Baumgrenze hinweg zum Hohen Brand (Achtung, dort ist es kurz steil) und zum Brandjoch. Am oberen Ende laufen Sie weiter hinauf zum Gipfelkreuz. Hinab führt dann der steile Weg (252) zum Sunkensattel. Ab dort ist Griesen ausgeschildert. Unbedingt Proviant einpacken, es ist unterwegs keine Einkehr möglich.

Anreise mit der  Bahn: Mit der Regionalbahn über Garmisch-Partenkirchen zum Bahnhof Griesen.

© Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V./Philipp Zieger
Ab durch den Wald: Mit der Kirschnitztalbahn kann man die erste Strecke zum Gipfel überbrücken – und das bei bester Aussicht

6. Kirschnitztalbahn und Kuhgrotte, Sachsen (Mittelschwere Wanderung, 8 Kilometer , jeweils 500 Höhenmeter Auf- und Abstieg, ca. 3,5 Stunden)

Diese Wanderung dürfen Sie mit einer Schummelei beginnen. Denn vom pittoresken Kurort Bad Schandau im Nationalpark Sächsische Schweiz aus lässt sich zwar direkt losstiefeln, genauer gesagt auf dem Flößersteig, der auf Lehrtafeln vom alten Gewerbe der Flößer erzählt.

Noch schöner ist es allerdings, sich zunächst von der historischen Kirschnitztalbahn durchschaukeln zu lassen, einem meterspurigen gelben Zug, der gemütlich neun Kilometer zum Lichtenhainer Wasserfall schuckelt.

Nach dieser Anfahrt mit der Bahn beginnt der aktive Teil: Vom Wasserfall aus geht es zunächst an der Straße entlang zum Beuthenfall, dort biegt man ab Richtung Affensteine und wandert am Fuß des Felsens entlang. Nach einer Stunde führt ein Anstieg zum Frienstein mit der Idagrotte (Wegmarkierung: grüner Strich auf weißem Grund), die auch durchquert werden kann. Darin weisen Spuren darauf hin, dass hier früher Menschen gewohnt haben.

Weiter geht es auf dem Weg. Nachdem man Treppen hinabgestiegen ist, folgt man nun dem Wanderweg (roter Punkt auf weißem Grund) und gelangt schließlich zum Kuhstall, einem elf Meter hohen, 17 Meter breiten und 24 Meter tiefen Felsentor, das zum bekannten Malerweg gehört. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde hier mutmaßlich das Vieh versteckt. Durchquert man das Tor, hat man einen imposanten Ausblick auf die Felslandschaft der Sächsischen Schweiz. Durch einen Felsspalt lässt sich noch die Himmelsleiter hinaufklettern zu einer alten Burgruine. Auch ein Gasthaus zur Einkehr gibt es. Danach geht es auf dem beschilderten Weg zurück zum Wasserfall.

Anreise mit der Bahn: Vom Hauptbahnhof Dresden mit der S1 bis Bad Schandau und dann 30 Minuten Fußweg (oder mit dem Bus 241von Bad Schandau Nationalparkbahnhof bis Bad Schandau Kurpark).

7. Zum Drachenfels im Siebengebirge, Nordrhein-Westfalen (mittelschwere Wanderung, 14,3 Kilometer, 4,5 Stunden)

Das Siebengebirge südöstlich von Bonn zählt zu den Mittelgebirgen und hat – anders als der Name vermuten lässt – mehr als 50 Berge und Anhöhen. Doch aus der Ferne lassen sich tatsächlich sieben Berge ausmachen. Trotzdem ist die Herkunft des Namens nicht ausreichend geklärt. In diesem Artikel steht die Wanderung im Siebengebirge jedenfalls passenderweise an siebter Stelle.

Startpunkt ist der Bahnhof des idyllischen Fachwerkortes Rhöndorf. Von dort passiert man den Waldfriedhof (mit dem Grab von Konrad Adenauer) und biegt anschließend auf den Rheinsteig ab, einen 320 Kilometer langen Fernwanderweg entlang des Flusses. Das erste Ziel: der Große Breiberg.

Von dort geht es über Forstwege Richtung Löwenburg. Infotafeln erzählen die 800 Jahre alte Geschichte der Ruine. Wer einkehren möchte, kann dies in der Gaststätte Löwenburger Hof tun. Sodann wandert man hinauf zum Erpelntalskopf. Kurz davor führt ein Pfad auf der linken Seite zur Drachenfelsstraße, ein kleiner Umweg über Jungfernhard und Geisber ist etwas ruhiger und leitet zur Gaststätte Milchhäuschen.  Ab da ist der Drachenfels ausgeschildert. Auf dem Weg dorthin kann man abbiegen und die Drachenburg besichtigen. Von hier leitet ein Weg direkt zum Plateau des Drachenfelsens. Für den Rückweg steigt man zunächst die Treppe hinunter und wandert entlang der Weinberge abwärts nach Rhöndorf.

Anreise mit der Bahn: Vom Kölner Hauptbahnhof mit dem Regionalzug bis Rhöndorf.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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