Nationalpark Eifel: Röhrende Hirsche und funkelnde Sterne

Zur Brunftzeit im Herbst sind sie kilometerweit zu hören, die Rothirsche. Doch nicht nur dann lohnt sich ein Besuch der Eifel: Tiere lassen sich das ganze Jahr beobachten – genauso wie Sterne

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Datum: 17.07.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Milchstraße über der Eifel
© Adobe Stock
In der Eifel wird es so dunkel, dass man sie mit bloßem Auge erkennt: die Milchstraße

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Wie natürlich und unberührt der Nationalpark Eifel ist, zeigt ein Blick in den Nachthimmel: Sogar die Milchstraße kann man mit bloßem Auge erkennen. Hier gibt es keine Straßenlampen und kaum Häuser, die beleuchtet sind und die Sicht trüben – also keine sogenannte Lichtverschmutzung. Stattdessen schmiegen sich dunkelblaue Stauseen und Talsperren in die Wälder und Wiesen, Bäche plätschern und im Frühjahr blühen Ginster und Narzissen.
 

Auf einen Blick: Fakten zum Nationalpark Eifel

Gegründet: 2004
Fläche: 110 Quadratkilometer
Länge der Wanderwege: 240 Kilometer
Vegetation: Buche, Gelbe Wildnarzisse
Tierwelt: Biber, Mauereidechse, Rothirsch, Uhu, Schwarzstorch, Wildkatze
 

Vegetation und Tierwelt der Eifel

Die Eifel besteht zum einen aus Wald, insbesondere aus Buchen und Eichen, zum anderen aus Wiesen. Jedes Frühjahr verwandelt die Gelbe Wildnarzisse die Bachtäler in ein Blütenmeer – ein Ausflug lohnt sich zu dieser Jahreszeit somit besonders. Als wilde Pflanze ist die Narzisse stark bedroht und deutschlandweit neben der Eifel nur im Hunsrück ähnlich stark verbreitet.

Besonders im Nationalpark Eifel sind auch die Stauseen. An die Urfttalsperre schließt sich eine Stauseekette an, die sich weit durch die Landschaft der Eifel zieht. Verschiedene Vogelarten brüten hier, und Fledermäuse und Greifvögel nutzen die Fauna rund um die Stauseen als Nahrungsquelle. 

Insgesamt beheimatet der Nationalpark Eifel 11.200 Tierarten. Davon stehen 2562 als bedroht auf der Roten Liste, zum Beispiel der Feuersalamander. Außerdem leben hier Wildkatzen, Eisvögel, Schwarzstörche, Mauereidechsen, Mittelspechte, Uhus und Biber. Und das größte Tier in der Eifel nicht zu vergessen: der Rothirsch. Ungefähr tausend von ihnen streifen durch den Nationalpark.

© Mauritius Images/Winfried Schäfer
Im Nationalpark Eifel stehen die Chancen gut, einen Rothirsch zu sehen – vor allem auf der Dreiborner Hochfläche

Attraktionen und Aktivitäten im Nationalpark Eifel

Die landschaftliche Vielfalt des Nationalparks erlebt man bei einer Wanderung auf dem Wildnis-Trail: Auf 85 Kilometern führt er von Monschau-Höfen im Süden bis zur nördlichen Spitze des Nationalparks bei Hürtgenwald-Zerkall. In vier Tagen, mit Etappen zwischen 18 und 25 Kilometern, geht es durch Wiesentäler, über die Dreiborner Hochfläche und durch Wälder mit knorrigen Buchen und Eichen. Zum Teil führt zudem der Eifelsteig, ein 313 Kilometer langer Fernwanderweg, durch den Nationalpark Eifel.

Kürzer und zudem barrierefrei sind der Wilde Kermeter und der Wilde Weg. Auf 6,2 Kilometern verläuft der Wilde Kermeter über den gleichnamigen Bergrücken und durch Rotbuchen-Mischwälder. Der Wilde Weg nimmt davon 1,5 Kilometer ein und informiert auf zehn Stationen über Wildnis, Wald und biologische Vielfalt des Nationalparks Eifel – ein Ausflugsziel für die ganze Familie.

Die Ranger:innen des Nationalparks bieten darüber hinaus geführte Wanderungen an, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auch eine Schiffstour organisieren sie: Von April bis Oktober erzählen die Expert:innen auf dem Rursee Hintergründe zur Tier- und Pflanzenwelt der Eifel. Dabei erlebt man den Nationalpark vom Wasser aus.

Wer gern sportliche Aktivitäten unternimmt, kann auf einem Wegenetz von insgesamt 104 Kilometern Rad fahren und auf 65 Kilometern reiten

Oder man beobachtet Tiere. Auf einer Wanderung über die Dreiborner Hochfläche stehen die Chancen gut, Rothirsche zu sehen (Bushaltestelle „Dreiborn Kirche, Schleiden“). Am besten im September oder Oktober kommen, wenn der Rothirsch auf Brautschau ist und sein Röhren kilometerweit schallt.

© Mauritius Images/Jochen Tack/Alamy
Beginn einer Kette von Stauseen: die Urfttalsperre

Der Urftsee hingegen ist ein guter Ort zur Vogelbeobachtung: Durch zwei hier stehende Fernrohre erkennt man beispielsweise Spechte, Schwarzstörche, Graureiher und Kormorane. Und in den Felsen der Urft- und auch der Rurtalsperre kann man im Sommer Mauereidechsen bei ihrem Sonnenbad zusehen.

Ein weiteres Erlebnis ist der Nachthimmel. Der Nationalpark Eifel ist gleichzeitig Internationaler Sternenpark – das heißt, die Sicht ist bei Dunkelheit so klar und rein wie nur in wenigen deutschen Regionen. Wer mehr dazu erfahren möchte: Die Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ bietet nächtliche Sternenwanderungen an.

Bei schlechtem Wetter zu empfehlen: Das Nationalpark-Zentrum informiert mit einer interaktiven Ausstellung über die Wildnis der Eifel (Bushaltestelle „Vogelsang IP-Forum“). Hier befindet sich zudem die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang. Auf Führungen lernt man mehr über die Geschichte des früheren Truppenübungsplatzes. 

© Christina Gransow
16 Nationalparks gibt es in Deutschland – einer davon ist die Eifel (farblich hervorgehoben), in der insbesondere Eichen und Buchen wachsen

Fahrtziel Natur: Natürlich Urlaub mit Bahn & Bus in der Eifel

Seit 2001 engagieren sich die drei großen Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) gemeinsam mit der Deutschen Bahn in der Kooperation Fahrtziel Natur. Ziel ist es, in sensiblen Naturgebieten den touristischen Verkehr weg vom Pkw und mehr auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlagern. Insgesamt gibt es 24 Fahrtziel Natur-Gebiete – die Eifel ist eines davon.
 
Fahrtziel Natur informiert zum einen über die nachhaltige Anreise und Mobilität vor Ort, zum anderen über Tipps für den Aufenthalt. Für Übernachtungen empfiehlt die Kooperation unter anderem die „Pension Haus Diefenbach“. Die Unterkunft bietet Zimmer und Ferienwohnungen sowie eine Sauna. Sie liegt im Norden des Nationalparks, in der Nähe vom Rursee. Von der Bushaltestelle „Hasenfeld Kapelle, Heimbach (Eifel)“ sind es knapp zehn Minuten zu Fuß; Regionalzüge fahren bis nach Kall oder Heimbach (Eifel). 

Weiter südlich in Gemünd befindet sich die Pension „Zum alten Rathaus“, ebenfalls mit Zimmern und Ferienwohnungen. Der nächste Bahnhof liegt in Kall, von dort fahren Busse nach Gemünd.

Übernachtungsgäste erhalten in teilnehmenden Betrieben eine GästeCard. Mit dieser können sie kostenlos die öffentlichen Bahnen und Busse in der Erlebnisregion Nationalpark Eifel sowie im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und des Aachener Verkehrsverbundes (AVV) nutzen.


Anreise mit der DB  

Von Köln und Bonn aus bringt Sie der Regionalverkehr über Euskirchen bis nach Kall. Ab dort fahren Busse in den Nationalpark. Außerdem gibt es Verbindungen von Köln über Düren zum Bahnhof Heimbach. Das Deutschland-Ticket ist eine unkomplizierte Möglichkeit, um die Bahnen und Busse im und um den Nationalpark Eifel zu nutzen.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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