Gut gerüstet für jede Wanderung im Herbst

Fleecejacke, Wechselwäsche, Mütze: Auf eine Herbstwanderung sollte man einiges mitnehmen. DB MOBIL zeigt, welche Kleidung wichtig ist – und was unbedingt in den Rucksack gehört

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Datum: 28.09.2023
Lesezeit: 10 Minuten
Person, die auf buntem Laub durch einen Wald geht
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Wenn das Laub unter den Füßen raschelt, ist eine Herbstwanderung besonders schön. Wichtig ist, in der Jahreszeit auf Wetterumschwünge vorbereitet zu sein

Die Natur spüren, den Kopf frei bekommen, den Alltagsstress hinter sich lassen: Es gibt viele Gründe, die Wanderschuhe zu schnüren, um über Berg und Tal zu gehen. Das Angebot in Deutschland ist riesig.

Zwischen den deutschen Küsten und den Alpen erstreckt sich ein dichtes Netz mit mehr als fünfhundert abwechslungsreichen Wegen, die für eintägige Ausflüge oder längere Touren geeignet sind. Viele Tipps für eine gelungene Wanderung von der Anreise bis zur Wahl der Route hat DB MOBIL in einem Artikel zusammengestellt.

Ein besonderes Erlebnis ist das Wandern im Herbst, wenn sich das Laub der Bäume bunt einfärbt und die Temperaturen angenehmer werden. Allerdings kann es in dieser Zeit auch öfter einmal zu Wetterumschwüngen mit Wind und Regen kommen. Vor jedem Ausflug sollte man daher prüfen, ob die Ausstattung dafür geeignet ist. Was gehört ins Gepäck, was soll man anziehen? Das erklärt DB MOBIL hier.

Kleidung: Schicht für Schicht

Bevor es losgeht, sollten Wander:innen das Wetter checken, um die Route eventuell anzupassen. Wandern macht zwar auch bei leichtem Regen Spaß, kann bei Gewitter aber gefährlich werden.

Für die Ausrüstung ist von Belang, ob eine Tagestour ansteht oder eine längere Wanderung, für die man mehr Wechselwäsche einplanen sollte. Generell gilt: Am besten ausgestattet ist man mit mehreren dünnen Schichten, die man je nach Temperatur ablegen oder zusätzlich anziehen kann.

Das beginnt mit der Unterwäsche, die statt aus Baumwolle eher aus Merinowolle oder einem Mischgewebe mit Polyester bestehen sollte. Diese Materialien geben die Feuchtigkeit nach außen ab, sodass sich der Körper nicht so stark aufheizt. Vor allem an kalten Tagen hält die Funktionswäsche warm. Tipps dazu gibt auch der Deutsche Alpenverein.

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Leicht und wetterfest: Softshelljacken halten warm und schützen vor Feuchtigkeit, allerdings sind sie nicht so wasserdicht wie Regenjacken

Jacke wie Hose: Atmungsaktiv

Als Oberbekleidung eignen sich vor allem Fleecejacken. Sie sind leicht, halten warm und trocknen schnell, falls man unterwegs ins Schwitzen gerät.

An kalten und windigen Tagen reichen die Jacken und Pullover aus Fleece allerdings nicht aus. Dann ist man besser gerüstet mit Softshelljacken, den Allroundern unter den Trekkingprodukten. Die leichten, robusten Jacken mit isolierendem Vlies schützen den Körper nicht nur gut vor Kälte und Wind, sondern zeitweise auch vor Feuchtigkeit von außen. Zur Sicherheit sollten auch Regenjacke und -hose eingepackt werden.

Wer in den Bergen wandert, muss mit Temperaturschwankungen rechnen. Im Tal sind es manches Mal achtzehn Grad, im Gebirge wird es schlagartig kühler. Gut, wenn auch die Beine ausreichend geschützt sind, zum Beispiel mit einer Zipphose aus einem atmungsaktiven Gewebe, die an zwei oder drei Stellen mittels Reißverschlüssen variiert und von lang auf kurz und umgekehrt angepasst werden kann.

Kopfsache: Alleskönner Schlauchschal

Eine Kopfbedeckung im Herbst, ist sie wirklich nötig? Gerade in höheren Lagen oder an der Küste ist es ratsam, eine Mütze oder ein Stirnband aus Fleece dabeizuhaben. Praktisch ist auch der Buff, ein Schlauchschal, der als Halstuch, Sturmhaube und als Stirnband vor Wind schützt. Und falls sich die Sonne doch blicken lassen sollte – eine Brille mit UV-Schutz und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor gehören zu den Basics.

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Besonders wichtig sind die Schuhe für das Wandervergnügen. Für hohes Gebirge eignen sich am besten Wanderstiefel mit hohem Schaft

Wanderschuhe: Trittsicher ans Ziel

Um auch nach Stunden schmerzfrei unterwegs zu sein, sind gute Schuhe unumgänglich. Sie sollten Füße trocken und gut klimatisiert halten und einen sicheren Grip auf jeder Art von Untergrund bieten.

Für kleinere Touren auf gut befestigten Wegen reichen Lauf- oder Sportschuhe mit rutschfester und profilierter Sohle, je unebener und steiler das Terrain, desto fester sollte der Schuh sein. Für leichte Feldwege reichen Modelle mit flexiblen Sohlen, bei Kletterschuhen sind sie hart.

Was nicht geht: einfache Turnschuhe, sie können keine Unebenheiten ausbalancieren und führen nach einiger Zeit zu Schmerzen an Fußballen und Fersen und häufig zu Blasen.

Wichtig vor dem Kauf: Die Füße schwellen bei einer Wanderung an, deshalb ist es ratsam, Wanderschuhe eine Nummer größer zu wählen.

Je nachdem ob man eher im flachen oder im steilen, steinigen Gelände unterwegs ist, fällt die Wahl auf einen Schuh mit niedrigem Schaft (leicht und flexibel) oder hohem Schaft (gibt mehr Halt).

Für den Herbst mit erhöhter Regenwahrscheinlichkeit empfiehlt sich ein wasserdichter Schuh, zum Beispiel mit einer Goretex-Membran im Materialmix. Nicht zu unterschätzen sind gute Wandersocken, die an wichtigen Stellen gepolstert, atmungsaktiv und nahtfrei sind.

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Mehr Halt im unebenen Gelände versprechen Wanderstöcke. Die meisten sind aus leichtem Karbon und stufenlos verstellbar

Wanderstöcke: Aufrecht bleiben

Der Nutzen von Trekkingstöcken beim Wandern ist wissenschaftlich nicht einhellig belegt. Insgesamt aber teilen vor allem Wanderführer:innen häufig die Auffassung, dass der Einsatz für ein Mehr an Stabilität sorgt und Gelenke sowie Knöchel entlastet.

Die meist verstellbaren Teleskopstöcke unterstützen gerade im unebenen Gelände den Gleichgewichtssinn, vor allem wenn es bergab geht. Denn die mit der Spitze gesetzten Ankerpunkte helfen, aufrecht zu bleiben, sie verringern damit das Sturzrisiko. Außerdem sollen sie der Ermüdung beim Bergaufgehen entgegenwirken. Am Ende bleibt es eine Frage des persönlichen Eindrucks, ob die Stöcke, meist aus leichtem Karbon, einen festen Platz auf der Ausstattungsliste bekommen.

Gepäck: Das muss mit

Zur Ausrüstung gehört ein gut sitzender Rucksack. Für kurze Wanderungen eignet sich ein Tagesrucksack mit einem Fassungsvermögen von bis zu dreißig Liter, wie der Deutsche Alpenverein rät. Für längere Distanzen wird mehr Platz für Ersatzwäsche und Wetterschutzkleidung benötigt.

Der Rucksack sollte gepolsterte Schultergurte und idealerweise ein System zur Rückenbelüftung haben. Eine Regenhülle schützt die Ausrüstung bei widrigem Wetter vor dem Durchweichen.

Allgemein gilt das Motto „Weniger ist mehr“. Denn beim Wandern lasten überschüssige Pfunde mit fortschreitender Zeit immer schwerer auf den Schultern. Klar ist, dass sich die Ausrüstung auch an Art und Länge der Tour orientieren sollte. Dennoch gibt es ein paar Basics, die auf keiner Packliste fehlen sollten:

  • Wechselshirt/Wechselunterwäsche
  • Wasser- und winddichte Jacke (Softshell)
  • leichte Daunenjacke
  • Trinkflasche (sollte ein Liter fassen, auf längeren Touren am besten zwei davon)
  • Verpflegung: Alles, was nicht schwer im Magen liegt wie Müsliriegel, Obst, Gemüsesticks, Nüsse (Studentenfutter)
  • Regenhose/-jacke
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille (Sportsonnenbrille, die auch vor Staub und Wind schützt)
  • Mütze (Buff)
  • Taschenlampe oder Stirnlampe
  • Schweizermesser
  • Handyladekabel und Powerbank
  • Erste-Hilfe-Set zum Verarzten von kleinen Wunden, Insektenstichen oder Blasen
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Ob Mückenstich oder Schürfwunde, für die erste Versorgung sollte die Rucksackapotheke stets zur Grundausstattung gehören

Rucksack: Packen wir’s richtig

Die Last lässt sich am besten tragen, wenn sie über dem Schwerpunkt des Körpers liegt. Der befindet sich ungefähr auf Höhe des Bauchnabels. Schwerere Utensilien wie Powerbank oder Frischhaltedosen mit Proviant sollten eher in Richtung Schultern lagern, also möglichst nah am Körper.

In das Bodenfach oder ganz unten in den Rucksack gehören Sachen, die man nicht immer griffbereit haben muss wie zum Beispiel eine leichte Daunenjacke, während Wechselwäsche und Erste-Hilfe-Set nach oben gehören. Im Deckelfach landen alle Kleinteile, die schnell benötigt werden wie Mütze, Sonnenbrille, Sonnencreme oder eine kleine Plastiktüte mit Zipper zum Schutz von Ausweisen, Bargeld, Handy etc.

Wichtig: Nichts außen am Rucksack befestigen, denn das verlagert den Schwerpunkt nach außen und macht das Tragen schwerer.

Nach dem Anschnallen sollten Schulter- und Hüftgurte so eingestellt werden, dass das Hauptgewicht des Rucksacks auf den Hüften ruht. Die Lastenkontrollriemen, die die Verbindung zwischen der Oberseite der Schultergurte und dem Rucksack bilden, rücken den Rucksack näher an den Körper und verhindern, dass er beim Gehen hin- und herschaukelt. Der geschlossene Brustgurt sorgt für mehr Bewegungsfreiheit der Arme. Das ist vor allem wichtig, wenn man mit Stöcken wandert.

Ankommen: Auf Kurs per App

Was früher die Wanderkarte, ist heute die Smartphone-App. Besonders wichtig ist sie zur Navigation unterwegs. So lässt sich eine Tour per Google Maps leicht zu Hause erstellen und speichern, um sie später auf dem Mobiltelefon aufzurufen.

Darüber hinaus bieten Apps wie Outdooractive oder Komoot (Basisnutzung kostenlos) detaillierte Höhenprofile und Fotos. Damit lassen sich auch Wanderungen finden, die zum persönlichen Fitnesslevel passen. Am besten die Karten vorher herunterladen, damit sie einem auch ohne Internetempfang den Weg weisen.

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