Wandern mit Kindern

Wenn Sie ein paar Tipps beherzigen, wird der Trip in die Berge zum unvergesslichen Erlebnis für Groß und Klein

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Datum: 13.04.2023
Lesezeit: 6 Minuten
© Getty Images/Daniel Weisser
Hier ist der Weg das Ziel: Wanderurlaub mit Kindern

Kinder sind neugierig, haben oft unbändigen Bewegungsdrang und möchten nachahmen, was die Großen machen. Alles ideale Voraussetzungen für einen Wanderurlaub. Entgegen mancher Befürchtung: Eine Wanderung mit der Familie bringt großen Spaß, sogar mit Kleinkindern. Wie das geht, verrät DB MOBIL. 

1. Die Kleinsten das Tempo bestimmen lassen 
Den Ehrgeiz lassen Sie für diese Art Urlaub zu Hause. Laut dem Deutschen Wanderverband gibt es für den Wanderurlaub kein Mindestalter. Allerdings versteht sich von selbst, dass man Kleinkinder nicht zum Wandern kilometerweit einen steilen Berg hochjagt. Die Wege müssen dem Alter angemessen sein, zur Orientierung lautet die Faustregel des Wanderverbands: Lebensalter mal 1,5. Ein sechsjähriges Kind kann demnach eine Strecke von neun Kilometern bewältigen. Wenn es bergauf oder bergab geht, entsprechen 100 Höhenmeter laut Wanderverband einem Kilometer. Klar sollte sein: Die Kleinsten oder die Schwächsten einer Familie geben Strecke und Tempo vor. Und wenn es Ihnen unterwegs mal zu langsam geht, immer daran denken: In den Bergen ist der Weg das Ziel.  

2. Die richtige Ausrüstung wählen 
Hier gilt: Nur die Rucksäcke der Eltern werden prall gefüllt mit all dem, was die Familie für die Wanderung braucht. Zwar sollten Kinder früh lernen, ihren eigenen Rucksack zu tragen und sparsam zu packen, allerdings dürfen sie noch nicht zu schwer tragen. Laut Deutschem Alpenverein gelten folgende Richtwerte: für Kinder von drei bis fünf Jahren maximal ein Kilogramm, im Alter von sechs bis acht Jahren maximal drei Kilogramm, von neun bis zwölf Jahren maximal fünf Kilogramm und von 13 bis 16 Jahren maximal sieben Kilogramm.

Ins Gepäck für unterwegs gehören neben Proviant und Wasser (siehe 6.) Sonnenschutz, regenfeste Jacken (das Wetter in den Bergen kann jederzeit umschlagen) und Wechselkleidung. Außerdem ein Erste-Hilfe-Set, ein Taschenmesser, ein Fernglas, eine Lupe und ein Kompass. Vergessen Sie nicht, Badesachen und Mikrofaserhandtücher einzustecken. Bei Hitze ist die Abkühlung im See oder im Bach ein Muss.

Extra-Tipp: Taschenmesser, Fernglas, Lupe oder Kompass ruhig in den Rucksäcken der Kinder verteilen. Die Verantwortung für solch wichtige Teile der Ausrüstung macht jedes Kind stolz – und gleich viel motivierter.   

3. Eine spannende Route aussuchen 
Die Wahl des Weges ist entscheidend dafür, ob Kinder eine Wanderung als Abenteuer erleben. Breite Forstwege oder asphaltierte Straßen möglichst meiden. Je spannender der Wanderweg ist, desto besser. Schmale, grasbewachsene Bergpfade zum Kraxeln, mit Steinen und Wurzeln durchsetzt, eignen sich super für eine Wanderung mit der Familie. Wenn dann noch verschiedene Blumen, ein Weg durch den Wald und vielleicht der eine oder andere Bachlauf oder kleine See hinzukommt – perfekt.

Extra-Tipp: Planen Sie zum Wandern mit Kindern immer doppelt so viel Zeit ein wie angegeben. Kinder trödeln, und sie brauchen Zeit, um die Umgebung zu bestaunen und all die neuen Eindrücke entlang des Weges zu verarbeiten. Und vielleicht auch, um das eine oder andere Blümchen für die Eltern zu pflücken. 

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Beim Wandern mit Kindern gibt es viel zu entdecken – auch für die Erwachsenen

4. Spiele vorbereiten 
Falls es den Kindern trotz der spannenden Route langweilig wird, sollten Sie Spielideen im Hinterkopf haben. Sie können natürlich auch etwas vorbereiten, zum Beispiel eine Schatzsuche, Geocaching oder eine kleine Bergrallye mit Aufgaben. Weniger aufwändig ist aber das, was Wald und Wiesen ohne vorherige Planung bieten: Sie können mit den Kindern balancieren üben, Steine und Stöcke sammeln, einen Staudamm am Bach bauen, flache Steine übers Wasser sausen lassen, gemeinsam singen oder den Klassiker „Ich sehe was, was du nicht siehst“ spielen. Übergeben Sie Ihren Kindern die Führung. Sie sollen den richtigen Weg finden und Sie zum Ziel führen. Je nach Alter achten die Kids dabei auf Wegweiser, haben einen Kompass dabei oder lesen die Karte. Das garantiert bis zum Schluss Aufregung.

Extra-Tipp: In vielen Gegenden werden Themenwege für Familien angeboten – das bedeutet praktisch Schnitzeljagd und Outdoorsport in einem, ganz ohne Vorbereitung. 

5. Pausen-Highlights einbauen 
Wandern bringt Spaß, aber die Pausen entlang des Weges auch, vor allem, wenn Sie mit Ihrer Familie in eine Hütte auf einer Alm einkehren, um Kaiserschmarrn & Co. zu genießen. Kündigen Sie Ihren Kindern dieses Highlight am besten schon vorher an. Sie werden sehen, wie schnell die Kleinen den Berg hochflitzen. Alternative: Sie planen ein Picknick auf einem Plateau mit Aussicht, das liebt die ganze Familie. Dazu braucht es nicht viel: frisches Brot, ein bisschen Käse und ein paar Obst- und Gemüseschnitze, fertig (siehe auch: Tipp 6). 

 6. Der richtige Proviant 
Bergluft macht hungrig. Und die Bewegung natürlich auch. Deshalb müssen genügend Snacks für Pausen im Rucksack Platz finden. Ob Käsestullen, Wurstbrote oder Schwarzbrote mit Veggie-Aufstrich, Obst, Nüsse und Salzgebäck für zwischendurch – sparen Sie auf keinen Fall beim Essen für sich und Ihre Kinder. Für jedes Mitglied der Familie sollten Sie außerdem mindestens einen Liter Wasser dabeihaben.

Extra-Tipp für den süßen Hunger: selbstgemachtes Bananenbrot, auf Wunsch zuckerfrei, schmeckt am Berg noch besser als im Tal.  

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Ganz oben ist der Ausblick am schönsten

7. Bequeme Anreise zur Safari in den Bergen 
Murmeltiere und Gämse, Steinadler und Bartgeier, und mit viel Glück sogar ein Steinbock: Bei einer Familienwanderung mit ortskundigem Ranger oder ortskundiger Rangerin haben Sie Chancen, neben Kühen, Ziegen, Schafen und Pferden diese „Big Five" der Alpen zu sehen. Mit einer Flügelspannweite von fast drei Metern gehört der Bartgeier zu den größten flügfähigen Vögeln der Welt. Ein majestätischer Anblick, wenn er über die Baumwipfel gleitet … Und es gibt wirklich kaum etwas Niedlicheres, als wenn ein Murmeltier aus seiner Höhle lugt. Aber ganz egal, welchen Tieren (und Pflanzen) Sie begegnen wollen – für Ihren Urlaub in den Bergen finden Sie immer wieder tolle Angebote der Deutschen Bahn, zum Beispiel wenn Sie zum Wandern mit der ganzen Familie in Bayern unterwegs sein oder nach Österreich reisen wollen.  

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