Ab durch die Schlucht

Die Breitachklamm im Allgäu zählt zu den tiefsten Felsenschluchten Mitteleuropas – ein Besuch ist ein Erlebnis auch bei Eis und Schnee

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Breitachklamm im Allgäu
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Zwei Kilometer über Brücken, glitschige Felswege, Holzstege und durch Tunnel. Die Breitachklamm ist ein Wandererlebnis der besonderen Natur.

Schon vom Parkplatz in Tiefenbach aus hören Besucher das Wasser der Breitach rauschen und tosen. Ein Fußweg führt direkt am Fluss entlang zum Eingang der Breitachklamm, der tiefsten Klamm der Alpen und der tiefsten Felsenschlucht in Mitteleuropa. Bis zu 150 Meter hoch ragen die Felswände zu beiden Seiten in den Himmel. Ganz unten hat sich das Wasser über Tausende von Jahren sein Bett gegraben.

Gesteinsbrocken wirbeln es auf, Dampf sorgt für ständige Feuchtigkeit und glitschige Wände. Kühl ist es auch, denn die Sonne kommt nicht überall durch. Mehr als zwei Kilometer führt der schmale Weg direkt an den Felsen entlang, mal auf Holzstegen, mal auf Stein, durch kleine Tunnel und über Brücken. Nach 45 Minuten geht es entweder weitere 20 Minuten bergauf zur Walserschanz, dem zweiten Eingang der Breitachklamm, oder über den Panoramaweg zurück nach Tiefenbach. Zu Stoßzeiten an den Wochenenden kann es schon mal voll werden. Die Klamm für sich hat man auf einer der geführten Touren, die hier angeboten werden, etwa bei einer abendlichen Fackelwanderung im Winter. Dann sind die nassen Wände und Wasserfälle zu bizarren Eisvorhängen und -formationen erstarrt, die im Schein des Feuers schillern. 

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Höhenangst darf man auch in einer Schlucht nicht haben, wetterfeste Kleidung allerdings schon – was hier recht trocken wirkt, kann auch ganz schön spritzig werden

Beide Eingänge der Breitachklamm liegen nur 10 Bus-Minuten von Oberstdorf entfernt. Die Walserschanz am oberen Ende gehört zum österreichischen Kleinwalsertal. Wer seine Wanderung hier beendet, kann weiter um den Engenkopf wandern und den Blick aufs Tal genießen. Oder auf der Bundesstraße wenige 100 Meter weiter gegenüber zur Söllereckbahn gehen und auf den gleichnamigen Berg fahren. Wer mehr Action braucht, kann an der Talstation den Allgäu Coaster erproben, eine 850 Meter lange Ganzjahres-Rodelbahn. Im Sommer ist das Kleinwalsertal mit dem eindrucksvollen Ifen ein echtes Wanderparadies, im Winter ein eher ruhiges Skigebiet. Und natürlich lohnt ein Besuch im hübschen Oberstdorf zum Bummeln oder um den Skispringern zuzugucken. Der Ort ist ein echtes Mekka für Bergsportler, Kletterer, Skifahrer, Bergwanderer und Skispringer sowie Ausgangspunkt für Berg- und Skitouren.

Wie hinkommen:
Mit dem ICE nach München. Von dort mit der Regionalbahn nach Oberstdorf, dann mit dem Bus nach Tiefental oder zur Walserschanze.
Aktuelle Informationen unter www.bahn.de

Für wen:
Abenteurer, Schaulustige, Wanderer, Schwindelfreie und Familien (kleine Kinder an die Hand nehmen).

Besser nicht:
Am Wochenende kommen – Parkplatz und Klamm sind dann oft überfüllt.

Unbedingt machen: 
Bei Regen kommen. Es sind weniger Besucher da, und die Breitach führt viel Wasser mit sich – dann ist das Naturspektakel noch eindrucksvoller.

Mitbringen:
Regenjacke und Pullover.

Infos 
www.breitachklamm.de

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