Ruhige Reiseziele für den Jahreswechsel

Sie suchen Ruhe? Sie reisen mit Hund? Oder mögen Sie einfach keine Böller? Kein Problem: DB MOBIL nennt Orte in Deutschland, an denen es kein oder nur ein offizielles Feuerwerk gibt

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Datum: 15.12.2023
Lesezeit: 8 Minuten
Kleiner Hafen, blaue Laserstrahlen im Nachthimmel
© Rainer Ganske
Laser statt Böller: In Carolinensiel gibt es ein farbenfrohes, aber ruhiges Silvesterspektakel

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Seit Jahren entzündet sich rund um den Jahreswechsel eine Diskussion: Braucht es Feuerwerk noch? Oder sollte es verboten werden? Schließlich werden dadurch Tiere aufgeschreckt und die Feinstaubbelastung ist laut Umweltbundesamt am ersten Tag des neuen Jahres so hoch wie an keinem anderen. Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich knapp 60 Prozent der Deutschen für ein Verbot von privatem Feuerwerk aus. 39 Prozent wünschen sich ausschließlich welches von ausgebildeten Pyrotechniker:innen, etwa bei organisierten Großfeuerwerken.

Wenn Sie sich an Silvester 2023 nach vollkommener Ruhe sehnen oder fernab des Trubels feiern möchten, kommen im Folgenden Tipps für sieben Orte und Regionen in Deutschland, an denen es zum Jahreswechsel überwiegend leise bleibt. Entweder gibt es dort kein Feuerwerk, oder nur eines, das man aus sicherem Abstand betrachten kann. Oder eine umweltfreundlichere Alternative: eine Lasershow.

Grundsätzlich herrschen in vielen Nationalparks Verbote von Feuerwerk, um die dort heimischen Tiere und die Natur zu schützen, ebenso wie in manchen Teilen von historischen Altstädten.

© Mauritius Images/Johann Scheibner/Alamy
Heide mit Frosting: Auch im Winter ist die Landschaft nahe Lüneburg wunderschön

1. Lüneburger Heide: Mit Heidschnucken 2024 begrüßen

In die Heide im Winter? Unbedingt! Für manche gilt ein Urlaub in der Lüneburger Heide zur kalten Jahreszeit sogar als Geheimtipp. Denn dann legt sich Raureif auf den Wacholder, oft taucht morgendlicher Nebel die Landschaft in eine mystische Atmosphäre, und auf den meist menschenleeren Wegen trifft man auch bei Kälte auf Heidschnucken. Und das Gute für alle, die ein stilles Silvester bevorzugen: Im Naturschutzgebiet ist das Knallen und Böllern verboten. Eine Übersicht über Hotels und Ferienwohnungen, in denen es ruhig bleibt, hat der Tourismusverband zusammengestellt.

Anreise mit Bahn und Bus: Je nach Zielort in der Lüneburger Heide von verschiedenen Bahnhöfen: Nach Hamburg, Hannover und Celle fahren ICE und IC, weiter in die Lüneburger Heide gelangt man mit S-Bahnen, Regionalzügen und Bussen.

2. Düsseldorf: Schlemmen, trinken und feiern in der Altstadt

„Die längste Theke der Welt“, so wurde Düsseldorfs Altstadt schon von der Band Die Toten Hosen besungen. Damit spielt die Musikgruppe um Sänger Campino auf die Vielzahl an Bars in der Stadt am Rhein an. Etwa 250 Bars, außerdem Kneipen und Restaurants gibt es in der Altstadt – die selbst nur etwa einen halben Quadratkilometer groß ist. Reichlich Angebot also, um am letzten Abend des Jahres zu essen, um Mitternacht „Prosit Neujahr“ zu zelebrieren und, wenn man mag, die Nacht durchzutanzen. Feuerwerk ist dabei in der gesamten Altstadt seit 2016 verboten. Außerhalb von ihr ist es hingegen erlaubt – wer aus der Ferne einen Blick auf die Raketen erhaschen möchte, wird das also auch aus der Düsseldorfer Altstadt tun können.

Anreise mit der Bahn: Nach Düsseldorf Hbf.

© Mauritius Images/Westend61
Tannen, Schnee, Weite: Der Bayerische Wald verspricht rund um die Silvestertage Ruhe

3. Bayerischer Wald: Im Schnee ins neue Jahr rutschen

Wer einen Silvester-Kurztrip weit weg von anderen Menschen und Feuerwerk verbringen möchte, könnte sich im Bayerischen Wald eine Berghütte mieten. Zum Schutz der dort heimischen Tierwelt ruft der Nationalpark Bayerischer Wald jedes Jahr dazu auf, hier einen feuerwerkfreien Jahreswechsel zu verbringen. Stattdessen kann man tagsüber bei Schnee in den Bergen Ski fahren, rodeln oder wandern und in der Nacht abgeschieden mit einem Glas Sekt anstoßen. Vielleicht glüht dabei statt eines Feuerwerks ja ein gemütliches Feuer im Kamin. Oder man zieht sich in ein Wellness-Hotel zurück und startet dort entspannt ins neue Jahr.

Anreise mit Bahn und Bus: Der Fernverkehr fährt bis nach Regensburg, Plattling und Passau. Von dort geht es mit Regionalzügen oder Bussen in die Natur des Bayerischen Waldes.

4. Carolinensiel: Lasershow im Museumshafen

Ein Farbspektakel ohne Feuerwerk: Im niedersächsischen Küstenort wird das neue Jahr mit einer offiziellen Lasershow im Museumshafen Carolinensiel eingeleitet. Heute ankern hier traditionelle Segelboote, im 18. und 19. Jahrhundert hingegen diente der Hafen dem Handel. Zu Silvester bittet die Gemeinde Einheimische und Gäste, auf Feuerwerk zu verzichten, um die Natur und historische Bauten zu schützen sowie für die allgemeine Sicherheit zu sorgen. Der Zugang zur 30-minütigen Show ist kostenlos. An den Hütten des Wintermarktes erhält man Sekt – oder Glühwein zum Aufwärmen.

Anreise mit Bahn und Bus: Die nächstgelegenen Bahnhöfe sind in Wittmund, Esens, Jever oder Sande. Von dort aus geht es mit dem Bus weiter nach Carolinensiel.

© Picture Alliance/Robert Harding
Glanzvoll: Die illuminierten Fachwerkhäuser in Tübingen

5. Tübingen: An Silvester Fachwerkhäuser bestaunen

Fachwerkhäuser statt Feuerwerk: In Tübingens historischer Altstadt stehen Gebäude, von denen manche schon im 15. Jahrhundert errichtet wurden. Damit sie nicht beschädigt werden, darf hier keine Pyrotechnik gezündet werden. Das gilt in der Stadt bereits seit 2009 – und übrigens: Generell herrscht bundesweit seit dem 1. Oktober 2009 in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Fachwerk- und Reetdachhäusern, Krankenhäusern sowie Kinder- und Altersheimen ein Feuerwerksverbot. Auf welche Zonen sich das genau beschränkt, entscheiden jedoch die Gemeinden im Einzelfall. Und verlässt man die Böllerverbotszonen, darf geknallt werden – wer also beispielsweise Angst vor Feuerwerkskörpern hat, sollte sich möglichst für die Silvesternacht in den ruhigen Teilen der Altstadt eine Unterkunft suchen.

Anreise mit der Bahn: Nach Tübingen Hbf.

© Imago Images/Westend61
Sternenklar: Im Winterhimmel des Harzes glitzern die Sterne der Milchstraße besonders

6. Nationalpark Harz: Sternenhimmel statt Feuerwerk

Ein natürliches Himmelsfeuerwerk: Statt Pyrotechnik glitzern im Nationalpark Harz bei klarem Himmel Sterne am Himmel, und sogar die Milchstraße kann man mit Glück sehen. Denn das Gebiet zählt zu den dunkelsten Regionen Deutschlands. Zum Schutz der dort lebenden Tiere dürfen zum Jahreswechsel keine Feuerwerkskörper abgefeuert werden.

Auf einem Kurztrip erlebt man somit ein ruhiges Silvester. Man kann etwa tagsüber auf den Brocken wandern, den höchsten Gipfel Norddeutschlands. Wenn Schnee liegt, lässt sich rodeln oder Ski fahren.

Außerhalb des Nationalparks gelten in den historischen Zentren von Quedlinburg, Goslar und Wernigerode Verbote, Feuerwerk zu zünden. Denn hier befinden sich schützenswerte Fachwerkbauten. Außerhalb der geschützten Bereiche der Altstädte dürfen allerdings an Silvester Raketen und Co. gezündet werden. Wer dem Lärm und Trubel vollkommen entfliehen möchte, plant also besser eine Übernachtung im Nationalpark.

Anreise mit Bahn und Bus: Am Rand des Nationalparks Harz befinden sich mehrere Bahnhöfe. ICE und IC fahren bis nach Goslar, Bad Harzburg, Halberstadt und Wernigerode. Innerhalb des Nationalparks fahren Regionalzüge und Busse.

7. Nordsee: Schwimmend 2024 starten

Meeresrauschen und (fast) keine Feuerwerkskörper: In der Nähe von reetgedeckten Gebäuden ist das private Böllern ebenso wie in der Nähe von Fachwerkhäusern verboten. Das gilt etwa auf den Inseln Sylt, Amrum und Spiekeroog sowie in St. Peter-Ording. Allerdings gelten für Sylt und St. Peter-Ording Ausnahmen.

Auf Sylt wird im Ort Hörnum im Norden der Insel zu Silvester ein offizielles Feuerwerk gezündet, davon abgesehen herrscht aber Abbrennverbot. Auf eine ausgelassene Feier muss man am Silvesterabend trotzdem nicht verzichten. So findet in Westerland eine Open-Air-Silvesterparty statt. Tipp für alle, die Himmelsspektakel mögen: In Wenningstedt gibt es um Mitternacht vor der besonderen Kulisse des Kliffs eine Lasershow. Wer hingegen lieber Ruhe genießen möchte, kann sich natürlich auch in ein Ferienhaus oder Hotel zurückziehen.

In St. Peter-Ording schießen um Mitternacht bei der Seebrücke offiziell die Raketen in den Himmel. Das Anzünden von privatem Feuerwerk ist aber verboten.

Kein einziger Böller und keine Rakete dürfen auf der nordfriesischen Insel Amrum gezündet werden. Und auf Spiekeroog ist wohl das Lauteste, wenn sich um Mitternacht Einheimische und Tourist:innen vor dem Rathaus zum Walzertanzen versammeln. Ebenfalls ein besonderer Moment, wenn man an der Nordsee Silvester verbringt: In den Januar kann man mit dem Neujahrsschwimmen starten – und sich dabei ins eisige Meer stürzen.

Anreise mit Bahn, Bus und Fähre: Nach Westerland auf Sylt fahren sowohl Fern- als auch Regionalzüge. Vom Bahnhof bringen Busse Sie zu den anderen Orten auf der Insel.

In St. Peter-Ording gibt es zwei Bahnhöfe: Bad St. Peter Süd und Bad St. Peter-Ording, von wo aus man mit Bussen zur Unterkunft gelangt.

Nach Amrum fährt eine Fähre zum Beispiel von Dagebüll Mole.

Wer nach Spiekeroog möchte, fährt mit der Bahn nach Esens und von dort mit einem Bus zum Fährhafen Neuharlingersiel.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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