8 Tipps, wie Solo-Städtetrips zum Erfolg werden

Manche sehen es als Wagnis, dabei ist eine Städtereise allein ein Erlebnis, das jede:r mindestens einmal im Leben gemacht haben sollte. Was zu beachten ist? Verraten wir Ihnen im Folgenden

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Datum: 04.07.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Frau mit langen, blonden Haaren steht im Abendlicht auf dem Vorplatz der Karlskirche in Wien.
© Getty Images/urbazon
Stadtplan auf dem Handy aufrufen und los: Ein Solotrip kann ein wunderbares Abenteuer sein. Zum Beispiel nach Wien, hier: vor der Karlskirche

Deutschland-Ticket – jetzt kaufen und losfahren

Allein reisen? Und dann auch noch in eine Stadt? Bloß nicht, sagen die einen. Glückwunsch und schönen Urlaub, sagen wir.

Denn gerade in Städten gibt es eine Fülle von Aktivitätsangeboten. Da kommt es vor, dass man mit mitreisenden Freund:innen, Familie oder anderen Menschen in Verhandlungen gerät, wie die Zeit am besten zu verbringen ist. Darüber, ob nun der Zoo oder das Museum das richtige Ziel ist, das angesagte Fine-Dining-Restaurant oder das urige Lokal.

Ohne Begleitperson entscheiden nur Sie, was unterwegs gemacht und gelassen wird. Urlaub, genauso, wie man oder frau sich ihn vorstellt.

Alleinreisende sind bei Weitem nicht so unüblich wie allgemein angenommen. 23 Millionen Singles gibt es in Deutschland, und selbst jene, die sich nicht dazuzählen, verreisen gerne mal ohne Anhang. „Solo Travel“ ist ein Trend, kein Urlaub, über den man hinter vorgehaltener Hand reden muss.

Bevor die Reise losgeht, empfiehlt sich eine genaue Planung: Wo möchte ich hin? Wie meine Reise gestalten, wenn ich doch einmal mit anderen in Kontakt kommen möchte? Was muss ich mitnehmen? DB MOBIL hat ein paar Tipps für Sie.

1. Wohin soll es gehen?

Zunächst stellt sich die Frage: Wonach sehnen Sie sich? Einen Urlaub mit Hauptstadtvibes und 24 Stunden Trubel in Berlin? Fährfahrten mit Elbblick in Hamburg? Eisbachsurfer und andere Menschen im Englischen Garten beobachten und moderne Wirtshäuser durchtesten in München? Oder durch Wien schlendern, das übrigens als eine der sichersten Städte Europas gilt und sich zudem um gendergerechte Stadtplanung bemüht (auch was das Wohlfühlen von Frauen betrifft, die allein unterwegs sind).

Gleichermaßen empfehlenswert: allein nach Kopenhagen reisen, ein Rad mieten und die ganze Stadt auf dem Zweirad erkunden. Ohne den ständigen Blick zurück, ob der/die Mitreisende noch mit dem eigenen Tempo mithalten kann. Allgemein ist es, gerade für alleinreisende Frauen, wichtig, sich vorab sowohl über die Sicherheit aber auch über die Fortbewegung vor Ort zu informieren.

Gibt es gute öffentliche Verkehrsmittel? Sind auch nachts die Wege beleuchtet? Und: Sind gerade Ferien in einem anderen Bundesland? Dann sind auch Einzelzimmer teurer als sonst. Fragen Sie auch in Ihrem Freund:innenkreis nach Tipps für Alleinreisende. Sie werden feststellen: Dort schlummert ein großer Erfahrungsschatz.
 

© Shutterstock/Noyan Yalcin
Eine Reise nach München? Immer eine gute Idee. Im Englischen Garten können Sie die Füße ins Wasser baumeln lassen und lesen. Parks können aber auch gute Orte sein, um ungezwungen mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen – wenn man denn möchte

2. Bahn klar im Vorteil

Gerade wer allein reist, möchte sich die Anreise so stressfrei wie möglich gestalten. Für Soloreisende bietet sich deshalb die Bahn an. Mehrstündige Autofahrten allein zu bewältigen, während man an der Navigation verzweifelt und die Wasserflasche einhändig nicht zu öffnen ist: muss nicht sein. Im Zug kann man direkt mit der Me-Time beginnen; in Ruhe lesen und Podcasts hören oder heruntergeladene Filme schauen, sich im Bordbistro einen Kaffee und einen Snack holen und mit Mitreisenden quatschen, wenn einem der Sinn nach Gesellschaft steht. Für besonders viel Platz und Ruhe buchen Sie in der 1. Klasse: Dort gibt es Einzelsitze – garantiert ohne Sitznachbar:in.

3. Hotel oder Apartment?

Der Nachteil der Alleinreise, vor allem in Städten: Die recht hohen Kosten für ein Zimmer oder eine Wohnung muss man selbst tragen und kann sie nicht mit Freund:innen teilen.

Viele Hotels berechnen für Einzelzimmer oft einen beinahe identischen Preis wie für Doppelzimmer. Ist das der Fall: Gönnen sie sich das große Bett und das Mehr an Platz – oder suchen nach einer fairen Alternative. Oft lohnt es sich, direkt bei Hotels nachzufragen, auch mal anzurufen.

Bei Buchungen über Suchmaschinen wird für das Haus eine Provision fällig, den besten Preis zahlt man meist, wenn man das Hotel direkt bucht. Am Wochenende sind Einzelzimmer auch meist nicht so gefragt wie unter der Woche, wenn Geschäftsreisende unterwegs sind.

Wer ein kleines Budget hat, kann Couchsurfing ausprobieren, auch ein Zimmer in einer Wohnung von Einheimischen ist eine günstige Alternative – meist mit Anschluss. Als alleinreisende Frau buchen Sie sich besser bei anderen Frauen ein. Fragen Sie Ihre Gastgeber:innen auch ruhig nach Tipps für die Stadt: Welches ist sein oder ihr liebstes Restaurant? Welche Straßen sollte man eher meiden?

4. Packliste – von Sonnencreme bis Powerbank

Wer gemeinsam verreist, ergänzt sich meist ganz gut bei einer imaginären Packliste. Doch wer allein in den Urlaub fährt, sollte besonders organisiert packen. Ist die Sonnencreme im Koffer? Ein Regenschirm? Was ist mit Notfallmedikamenten, falls man erkrankt und allein im Hotelzimmer liegt? Auch eine Powerbank sollte im Reisegepäck nicht fehlen. Zur Not hilft natürlich auch die Hotelrezeption weiter. In vielen Städten gibt es auch Bringdienste für Medikamente, Kosmetik und Kleidung.

5. Gehen Sie dorthin, wo die Einheimischen sind

Wer alleine reist, lernt im Zweifel schneller andere Leute kennen als in Begleitung. Um eine Stadt besonders gut und schnell zu erschließen und mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, gehen Sie am besten dorthin, wo die Stadtbewohner:innen sind.

Wer nicht privat wohnt, sondern im Hotel, findet auf Plattformen wie insiderei.com, likealocalguide.com oder spottedbylocals.com hilfreiche Tipps, auch für Alleinreisende. Vielleicht haben die Mitarbeiter:innen an der Hotelrezeption noch einen Geheimtipp parat. 

6. Laden Sie sich bei Ortsansässigen selbst ein

Auf Webseiten wie meetup.com kann man sich zu verschiedenen Aktivitäten verabreden, bei eatwith.com sich zu Dinnerpartys oder Stadtrundgängen mit "Locals" und anderen Leuten anmelden. Zwar kosten diese Aktionen nicht selten Geld, man kann dafür aber auch Bewertungen von Gastgeber:innen einsehen. Das schafft Vertrauen.

© Getty Images/Thomas Tolstrup
In Kopenhagen gehört Fahrradfahren quasi zum Pflichtprogramm. Doch auch in anderen Städten lohnt es sich, ein Rad zu leihen und im eigenen Tempo durch verschiedene Viertel zu strampeln.

7. Sie wollen allein sein? Auch gut

Wenn Sie zum ersten Mal allein verreisen, sollten Sie sich dennoch eine Art Alternativprogramm überlegen, wenn Sie sich fehl am Platze fühlen. Gönnen Sie sich ein Hotel mit Wellnessbereich, dann können Sie die müden Beine nach einem Tag des Herumstromerns wieder weichmassieren lassen oder in der Sauna erwärmen. Dort ist reden eh überflüssig.

Auch Schwimmen oder Radfahren kann man wunderbar allein, egal ob als Frau oder Mann. Strukturieren Sie Ihren Tag so, dass sich Aktivitäten, bei denen Sie viele Leute sehen, sich abwechseln mit Momenten der Ruhe. Ein Rad lässt sich zum Beispiel leicht und günstig - schon ab 5 Euro (im Premium-Abo) am Tag – in vielen deutschen Städten über Call a Bike leihen.

In Restaurants setzen sich am besten ans Fenster: Dann können Sie rausgucken und sitzen zugleich nicht in der Mitte des Raums. Auch ein Buch oder eine Zeitschrift mitzunehmen zum Dinner ist kein Fauxpas, selbst in teuren Restaurants nicht. Manchmal bekommen Alleinreisende dort auch ein Arrangement an Coffeetablebooks und Magazinen zum Blättern an den Tisch gebracht.

8. Genießen Sie Ihre Reise. Ernsthaft

Allein zu reisen ist oft mit dem Stigma der Einsamkeit behaftet. Vielen Leuten fällt es deshalb schwer, sich wohlzufühlen, wenn sie allein unterwegs sind. Dabei steht ihnen alles offen.

Zuallererst: Seien Sie milde mit sich in den ersten Tagen, die Gewöhnung an diese Art des Reisens kommt schneller als Sie denken. Bleiben Sie so lange wach, wie Sie wollen, essen Sie krümeligen Kuchen im Hotelbett, gehen Sie sechsmal zum Frühstücksbüffet, schalten Sie Ihr Handy aus, zumindest für ein paar Stunden, buchen Sie sich einen Friseurtermin und genehmigen sich abends den teuersten Aperitif auf der Karte. Pampern Sie sich, wo Sie können.

Und wenn Ihnen danach ist, machen Sie einen Stadtspaziergang und telefonieren mit einer Freundin oder einem Freund, für den Sie im Alltag oft keine Zeit finden. Bedauern Sie sich, und feiern fünf Minuten später Ihre Unabhängigkeit. Alles ist erlaubt, solange Sie sich gut dabei fühlen. Und selbst wenn dem nicht so ist: Schon bei der nächsten Reise wird sich vieles leichter anfühlen. Halten Sie es mit dem Schriftsteller Edgar Allen Poe. Der sagte einmal: „Und alles, was ich liebte, liebte ich allein". 
 

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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