Weser-Radweg: Der beliebteste Radweg Deutschlands

Märchenorte wie Hameln, Fachwerkdörfer, Hansestädte und das Wattenmeer: Mit diesen Tipps gelingt eine Radtour entlang der Weser

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Datum: 26.06.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Radfahrer:innen auf dem Weserradweg
© Adobe Stock/Udo Weber
Flach und eben: Der Weser-Radweg ist bequem zu radeln, zum Beispiel hier bei Würgassen

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Von Hann. Münden im Weserbergland bis an die Nordsee nach Cuxhaven, vorbei an Schlössern, Burgen und Fachwerkdörfern: Der Weser-Radweg bietet auf einer Länge von knapp 520 Kilometern viel Abwechslung. Und die ist auch offiziell ausgezeichnet: 2023 haben die Teilnehmer:innen der ADFC-Reiseanalyse, einer jährlichen, bundesweiten Online-Befragung, den Weser-Radweg zum vierten Mal zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gewählt.

Worauf man bei der Planung und der Route achten sollte und wie man am bequemsten zum Weser-Radweg anreist, erklärt DB MOBIL.

Tipps zur Planung: Länge und Verlauf des Weser-Radwegs

Der Weser-Radweg beginnt in der Drei-Flüsse-Stadt Hann. Münden, am Zusammenfluss von Weser, Werra und Fulda. Bis zu seinem Ende in Cuxhaven lässt er sich grob in acht Etappen einteilen (siehe Abschnitt zu den Etappen weiter unten). 

Je nach eigener Fitness und verfügbarem Zeitraum kann man die Entfernungen individuell anpassen. Anfänger:innen schaffen etwa 30 bis 60 Kilometer am Tag, trainierte Radler:innen bis zu 120 Kilometer. Wer unterwegs längeres Sightseeing machen möchte, reduziert die Kilometerzahl entsprechend.

Hilfreich zur Planung ist die Weser-Radweg App. Sie bietet beispielsweise Tourenvorschläge und informiert über Ausflugsziele entlang der Weser. Unterwegs kann man mit der App zudem navigieren.

Abgesehen vom Abschnitt um Hann. Münden, wo der Radweg zunächst durchs Mittelgebirge verläuft, ist er meistens flach und damit entspannt zu radeln. Das macht ihn auch für Familien und Ungeübte ideal.

Der Weg verläuft auf beiden Seiten der Weser. Wer möchte, kann zwischendrin über Brücken oder auf Fähren das Ufer wechseln – oder einen Teil der Strecke auf dem Schiff zurücklegen. Am besten ausgebaut für Radler:innen ist der Hauptweg (siehe die folgende Beschreibung der Etappen). Es gibt jedoch auch Alternativrouten, die dann etwa am gegenüberliegenden Ufer entlangführen.

Vor einer Radtour sollte man sich bei der Weser-Radweg-Infozentrale über aktuelle Baustellen, Sperrungen und Umleitungen informieren.

© Imago Images/Dieter Mendzigall
Sightseeing auf dem Weser-Radweg: Kloster Corvey in Höxter

Etappen eins bis zwei auf dem Weser-Radweg: Von Hann. Münden über die Märchenstraße nach Hameln

Die erste Etappe (circa 71 Kilometer) führt in die Fachwerkstadt Höxter im Weserbergland. Unterwegs bietet sich eine Pause in der Barockstadt Bad Karlshafen an.

In Wehrden lohnt es sich, mit einer Fähre auf die rechte Seite der Weser zu wechseln und von der Hauptroute abzuweichen, um Schloss Fürstenberg mit seiner Porzellanmanufaktur zu besichtigen. Genauso empfiehlt sich ein Abstecher zum ehemaligen Benediktinerkloster Corvey.

Ziel der zweiten Etappe ist Hameln, das durch die Rattenfänger-Sage weltbekannt wurde (circa 68 Kilometer). Zuvor passiert man Burg Everstein, die als das Zuhause von Aschenputtel gilt. Durch die Rühler Schweiz, in der zahlreiche Kirschbäume wachsen, erreicht man Bodenwerder, die Heimat des Barons von Münchhausen. All diese Orte liegen an der Deutschen Märchenstraße. Sie führt auf den Spuren der Gebrüder Grimm von Hanau bis nach Bremen.

© Imago Images/Schöning
Start des Weser-Radwegs in Hann. Münden: Die historische Werrabrücke

Etappen drei bis fünf auf dem Weser-Radweg: Von Hameln durch Fachwerkdörfer nach Verden

Die dritte Etappe des Weser-Radwegs führt nach Minden (circa 69 Kilometer). Die bunte Fachwerkstadt Rinteln lockt unterwegs zu einem Bummel. Danach durchquert man den Kurort Bad Oeynhausen und erreicht Porta Westfalica. Hier fließt die Weser vom Weserbergland in die norddeutsche Tiefebene. Die Landschaft wird nun flach und ist durchzogen von Mooren und Heide. Einen Ausblick über die Mittelweser-Region rund um Porta Westfalica ermöglicht das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.

Durch weite Landschaften führt die vierte Etappe entlang der Weser bis nach Nienburg (circa 58 Kilometer). Sehenswert ist das ehemalige Benediktinerkloster Schinna, eine der ältesten protestantischen Fachwerkkirchen Deutschlands. Rund um Nienburg liegt eines der bekanntesten deutschen Spargel-Anbaugebiete. Im Mai findet in Nienburg das Spargelfest statt.

Das fünfte Etappen-Ziel ist die Reiterstadt Verden (circa 59 Kilometer). Für einen Zwischenstopp bietet sich das Rittergut Drakenburg mit seinem Weserrenaissance-Torbogen an.

Etappen sechs bis acht auf dem Weser-Radweg: Von Verden über Hafenstädte nach Cuxhaven

Als Nächstes führt die Radtour in die Hansestadt Bremen (circa 55 Kilometer). Dabei kommt man an der Ortschaft Etelsen vorbei, die ein Schloss im Stil der Neorenaissance beherbergt, und am Schloss Erbhof in Thedinghausen. In Bremen sind die Bremer Stadtmusikanten eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten, ihre Bronzeplastik ist an der westlichen Seite des Rathauses zu finden. Lohnend ist auch ein Spaziergang durch das Schnoor-Viertel inmitten der historischen Altstadt. Es ist Bremens ältestes Quartier, mit schmalen Gassen und kleinen Häusern.

Bremerhaven ist das vorletzte Etappen-Ziel (circa 78 Kilometer). In der Hafenstadt Brake kann man bei einem Zwischenstopp Schiffe und Frachter bestaunen. Noch mehr davon gibt es in Bremerhaven: Vom Container-Aussichtsturm bietet sich ein weiter Ausblick auf das Hafengeschehen.

Als Letztes führt die Strecke auf Deichen zum Ziel des Weser-Radwegs, Cuxhaven (circa 56 Kilometer). Der Weg passiert Kutterhäfen, bis er am UNESCO- Weltnaturerbe Wattenmeer an der Kugelbake endet. Es ist der nördlichste Punkt Niedersachsens. In Cuxhaven schließt sich übrigens ein weiterer beliebter Radwanderweg an: der Elberadweg.

© Imago Images/ecomedia/robert fishman
Ans andere Ufer: Fähren entlang der Weser transportieren Radfahrer:innen mit ihren Rädern, hier in Würgassen

Anreise zum Weser-Radweg mit der Bahn

Die größeren Orte entlang des Weser-Radwegs verfügen über Bahnhöfe, darunter auch die Etappenstopps Hann. Münden, Höxter, Hameln, Minden, Nienburg, Verden, Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven.

Ihr Fahrrad dürfen Sie in den meisten Nahverkehrs-, IC- und EC-Zügen sowie auf ausgewählten ICE-Verbindungen mitnehmen. Für den Nahverkehr benötigen Sie dafür ein Fahrradtagesticket und in Fernverkehrszügen eine Stellplatzreservierung für das Fahrrad. Die Deutsche Bahn hat alle Informationen zum Reisen mit Fahrrad und Bahn übersichtlich zusammengefasst.

Da während der Saison von April bis Oktober viele Menschen mit Rädern unterwegs sind, empfiehlt es sich, mögliche Fahrradplätze in der Bahn und auch Unterkünfte frühzeitig zu reservieren. Besser und bequemer ist es vielleicht, ein Fahrrad oder E-Bike für Ihre Radtour vor Ort auszuleihen: Dazu gibt es entlang der Weser zahlreiche Fahrradverleihe.

Angebot: Faltrad-Abo von der Bahn und Brompton 

Die DB bietet gemeinsam mit dem Londoner Faltradhersteller Brompton ein Abo-Modell an: Für 41 Euro im Monat können alle, die gern und viel radeln und Bahn fahren, ein Brompton-Rad mieten und kostenlos in Bus und Bahn mitnehmen. Denn zusammengefaltet zählen die Klappräder als Gepäckstück. Sie lassen sich schnell und platzsparend verstauen und leicht transportieren. Über die Website der DB kommen Sie zum Faltrad-Abo. Damit sind Sie immer flexibel unterwegs, die perfekte Ergänzung zum Deutschland-Ticket oder zur BahnCard.

 

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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