„Die Mainrunde ist die schönste Laufstrecke Deutschlands“

Sabine Gnau lief schon durch Paris, New York und Florenz und teilt auf Instagram ihre Begeisterung für Frankfurt am Main. DB MOBIL verrät sie ihre Lieblingsrouten in der Stadt – und gibt Tipps, wie man Reiseziele auf sportliche Weise erschließt

Von:
Datum: 14.11.2023
Lesezeit: 4 Minuten
Sightrunnerin Sabine Gnau auf einer Brücke, im Hintergrund sieht man die Bankentürme von Frankfurt
© Sabine Gnau
Hat oft einen Lauf: Die Sightrunnerin Sabine Gnau liebt es, beim Joggen durch Frankfurt immer wieder neue Facetten ihrer Stadt zu entdecken

Deutschland-Ticket – jetzt kaufen und losfahren

Wenn sie Feierabend hat, joggt sie am Main entlang oder mitten durch die City, vorbei an Wolkenkratzern und den Sehenswürdigkeiten, die Frankfurt zu bieten hat. Sabine Gnau, 45, ist seit mehr als 15 Jahren passionierte Läuferin und hat schon an Marathons in New York, Tokio und Honolulu teilgenommen. Auch wenn sie heute nicht mehr bei Wettkämpfen antritt – ihrer Leidenschaft ist sie treu geblieben. Wohin sie auch reist, ihre Joggingschuhe hat sie stets dabei.   
 
Frau Gnau, was ist so schön am Sightrunning, also der Kombination aus Sightseeing und Running? 

Laufend erlebe ich eine Stadt viel intensiver, weil der Radius größer ist als beim Spazierengehen. Dadurch kann ich in kurzer Zeit mehr Eindrücke aufnehmen. Und verglichen mit einem Verkehrsmittel wie der U-Bahn verschaffe ich mir beim Joggen mehr Orientierung, wenn ich mich zum Beispiel durch eine fremde Stadt wie Barcelona bewege. Ich mag es, nicht nur die Attraktionen anzusteuern, sondern auch weniger touristische Viertel, so erlebe ich noch mehr Facetten einer Stadt. 

Welche Städte gefallen Ihnen als Läuferin besonders gut?  

Oh, da gibt es viele. In Paris beispielsweise gibt es sehr tolle Routen an der Seine entlang, auch Wien ist sehr schön, weil die Stadt so viele Parks und mit den Donauufern schöne Strecken hat. Und natürlich Frankfurt am Main – die Stadt, in der ich lebe.  

Was macht Frankfurt so reizvoll? 

Es sind vor allem die Gegensätze auf engem Raum. Frankfurt hat ein flächenmäßig überschaubares Zentrum, in dem viele Attraktionen schnell zu erreichen sind. Da ist die Finanzmetropole mit den Bankentürmen und Straßenschluchten, die an manchen Stellen an eine amerikanische Großstadt erinnern. Der Finanzplatz grenzt unmittelbar an das raue Bahnhofsviertel und auf der anderen Seite ans Westend mit seinen schicken Villen, und auch die größte Einkaufsstraße, die Zeil, ist nicht weit weg. Auf einer Runde von fünf bis sechs Kilometern lassen sich sehr unterschiedliche Welten miteinander verbinden.  

© Mauritius Images/Hifografik
Stadt der Gegensätze: Zwischen Hochhäusern und prachtvollen Gebäuden wie der Alten Oper führt eine Joggingroute durch die Innenstadt von Frankfurt

Welche Laufstrecken finden Sie besonders attraktiv?  

Meine Lieblingsstrecke ist die am Ufer entlang, die klassische Mainrunde. Meist laufe ich abends in der Innenstadt los, beginne am Mainkai am Historischen Museum, wo die Ausflugsschiffe liegen, und folge dem Ufer bis zum Osthafen. Die Strecke ist asphaltiert und breit, man hat keine Ampeln und bewegt sich die ganze Zeit am Fluss entlang. Die vielen Brücken erlauben es, die Strecke von 10,2 Kilometern bei Bedarf abzukürzen. Ich wechsele die Seite am Osthafen, überquere dort die Brücke und laufe auf der anderen Seite zurück Richtung City. Je näher man der Stadt kommt, desto mehr schiebt sich die Skyline von Frankfurt ins Blickfeld. Besonders faszinierend ist die Aussicht von der Flößerbrücke mit Blick auf die Bankentürme. Morgens stehen sie manchmal im Nebel, abends spiegelt sich die Sonne in den Glasflächen. Ich muss fast jedes Mal ein Foto davon machen. Für mich ist die Mainrunde die schönste Laufstrecke Deutschlands.

Und auf welcher Route liegen die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt?  

Eine sehr abwechslungsreiche Strecke führt entlang eines Grüngürtels, der sich mitten durchs Zentrum schlängelt. Man startet zum Beispiel am Mainufer in Richtung Willy-Brandt-Platz, vorbei an der 15 Meter großen Plastik des Euro-Zeichens, einem der beliebtesten Fotomotive, danach weiter durch die Grünanlagen über den Opernplatz in Richtung Nordend. Danach folgt die Strecke dem Mainufer, mit einem Schlenker vorbei am Kaiserdom durch die Neue Altstadt, das rekonstruierte historische Viertel, über den Römerberg, den Rathausplatz von Frankfurt, mit dem Römer und der wunderschönen Ostzeile aus Fachwerkhäusern, zurück zum Ausgangspunkt. Das sind etwa 6,4 Kilometer. Und das Schöne ist: Obwohl mitten im Zentrum, bewegt man sich einen Großteil der Strecke wie durch einen Park. 

Sie schwärmen so, weil sie als Mitarbeiterin der Frankfurter Tourismus- und Congress GmbH auch berufsbedingt für die Stadt werben … 

Mein berufliches Engagement kam erst später dazu, als Läuferin war ich schon vorher Fan von Frankfurt. Und ich bin schon durch viele Städte gelaufen. 

Wie begann ihre Leidenschaft? 

Nach meinem Tourismus-Studium bewarb ich mich bei einem Veranstalter für Marathonreisen. Ich sollte unter anderem Gruppen vor Ort betreuen. Im Vorstellungsgespräch sagte mein damaliger Chef, er würde mein Gehalt aufstocken, wenn ich selbst auch Marathon liefe. Ich hatte ein halbes Jahr Zeit bis zum Frankfurt-Marathon, vorher joggte ich vielleicht mal zehn Kilometer, doch dann fast jeden Tag. In New York absolvierte ich im Sommer den ersten Halbmarathon mit 21,1 Kilometern, danach schaffte ich in Frankfurt zum ersten Mal eine Distanz von 42,2 Kilometern. Es war eine ganz eigene Läufer-Bubble, in der ich mich beruflich jahrelang bewegte. 

Was meinen Sie damit? 

Acht Jahre lang flog ich mit Gruppen um die Welt, ich betreute sie auf den Läufen, und nahm ab und an auch selbst teil. Chicago, New York, Tokio, Honolulu, Florenz, Rom, Stockholm – es gibt fast in jeder größeren Stadt schöne Marathonstrecken. Bei mir hat der Sport dazu geführt, dass ich bis heute Städte beim Laufen erkunde.

Was motiviert sie bis heute mehrmals in der Woche loszurennen? 

Mein persönlicher Antrieb hat sich über die Jahre verändert. Vor 15 Jahren hatte ich den Ehrgeiz, gute Zeiten zu laufen. Ich wollte die sogenannten Schallmauern durchbrechen, also zum Beispiel einen Halbmarathon unter zwei Stunden absolvieren. Irgendwann ließ das nach.  Heute möchte ich vor allem die Bewegung genießen und mir Zeit nehmen, die Umgebung auf mich wirken zu lassen. Ich nehme auf Städtereisen immer meine Laufschuhe mit. 

© Adobe Stock
Große Kulisse: Die Fußgängerbrücke Eiserner Steg verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Sachsenhausen und bietet einen tollen Blick auf die Skyline von Frankfurt

Laufen Sie öfter dieselbe Strecke? 

Ja, ein bis zweimal die Woche durch Frankfurt, und das zu jeder Jahreszeit. Jedes Mal, wenn ich am Main entlanglaufe, sieht die Stadt anders aus. Am schönsten ist es morgens, wenn die Sonne so langsam durch den Nebel hervorscheint. Solche Momente machen mich glücklich. 

Worauf sollten Anfänger:innen achten? 

Sie sollten sich nicht unter Druck setzen, die Route unbedingt in einer festgelegten Zeit durchziehen. Man kann auch mal 500 Meter gehen, um danach weiter zu laufen. Es geht ja vor allem darum, sich körperlich zu bewegen und dabei die Stadt zu erkunden, weil es Spaß macht.

Braucht man dafür einen Lauf-Guide? 

Nein, die meisten Routen in der Stadt sind leicht im Internet zu finden. Auch haben viele Hotels Pläne oder können Tipps geben. Außerdem findet man Strecken über Lauf-Apps wie Strava oder Komoot, die auch unterwegs als Navigation per Smartphone dienen. Hilfreich ist auch, auf Instagram nachzuschauen, ob es eine aktive Jogging-Community in der Stadt gibt. So habe ich auch in Frankfurt Laufgruppen kennengelernt. Ich teile bis heute gern Bilder, die ich unterwegs mit dem Handy aufnehme, und die gefallen offenbar vielen Followern. Auch wenn ich oft dieselbe Strecke laufe – ich entdecke dabei immer wieder neue Seiten der Stadt. 

App durch die Mitte 
Sightrunning ist eine perfekte Möglichkeit, sich zu bewegen und dabei eine Stadt kennenzulernen. Gerade auch auf Kurz- oder Dienstreisen bietet sich eine Jogging-Runde an, denn Laufschuhe und -kleidung lassen sich leicht in kleinem Reisegepäck verstauen. In fast allen großen Städten bieten Lauf-Guides geführte Jogging-Touren an. Wer darauf verzichten möchte, nutzt verschiedene Apps, deren Basis-Funktionen meist kostenlos sind. So lassen sich  Sightrunning-Strecken über Lauf-Apps wie Map my Run, Komoot und Strava finden und herunterladen. 
 
Die Skyline im Blick 
Zwischen hochragenden Bankentürmen, Parks und dem Mainufer lockt Frankfurt Jogger:innen mit sehr abwechslungsreichen Strecken. Neben der Runde am Main entlang und der urbanen Strecke führen vielen Routen durch die Stadt, unter anderem eine durch den Stadtwald oder vom Palmengarten (einem von zwei botanischen Gärten) über den Grünbergpark bis zum Europaturm. Infos dazu und über weitere Sightrunning-Strecken in Frankfurt bietet auch die Webseite des Hotelbuchungsportals HRS

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

Schreiben Sie uns!

Der Artikel hat Ihnen gefallen, Sie haben eine Frage an die Autorin/den Autor, Kritik oder eine Idee, worüber wir einmal berichten sollten? Wir freuen uns über Ihre Nachricht.