Goldsteig: Über die Gipfel des Bayerischen Waldes
Auf Berge, die über 1000 Meter hoch sind, entlang von Burgruinen und einer Goldgräberstadt, durch Flusstäler und dichten Wald: Rund 660 Kilometer führt der Goldsteig durch Bayern
Deutschland-Ticket – jetzt kaufen und losfahren
Wer viel Zeit hat, könnte wochenlang auf dem Goldsteig wandern. 660 Kilometer lang ist er allein in Bayern und er reicht sogar bis über die Landesgrenze: 289 Kilometer führen durch Tschechien, hinzu kommen Zubringerwege, Rundwege und Querverbindungen. Insgesamt erreicht der Goldsteig damit ein Wegenetz von etwa 2000 Kilometern.
Kein Wunder also, dass die Strecke vielfältige Etappen bietet. Sie führt durch ursprüngliche Natur im Nationalpark Bayerischer Wald und durch fünf deutsche Naturparks, außerdem zu Burgruinen, Seen und zahlreichen Aussichtspunkten.
Gold gab es am Goldsteig früher übrigens tatsächlich. Zum Beispiel wurde in Oberviechtach im 14. Jahrhundert nach Gold gesucht. Heute kann man die Geschichte auf einem Goldlehrpfad erfahren und von Mai bis Oktober auch selbst Gold waschen.
Wer den gesamten Goldsteig durch Deutschland wandern möchte, kann wahlweise im Oberpfälzer Wald und dem dortigen Ort Marktredwitz oder in der Dreiflüssestadt Passau starten. Unterwegs teilt der Weg sich dann in zwei Varianten: die anspruchsvollere Nordroute und die im Vergleich dazu gemächlichere Südroute. Je nach Anspruch kann man den Goldsteig somit individuell entdecken. Einzelne Etappen lassen sich natürlich auch als Tagesausflug planen, dazu gibt es verschiedene Rundwege.
Etappen auf dem Goldsteig in Deutschland: Oberpfälzer Wald, Nordroute und Südroute
Wer in Marktredwitz startet, wandert zunächst durch den Oberpfälzer Wald. Dieser Abschnitt des Goldsteigs wird üblicherweise in acht Etappen eingeteilt, die jeweils zwischen 14 und 22 Kilometer lang sind.
Die Route führt zuerst durch den Naturpark Steinwald, vorbei an der Burgruine Weißenstein. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert, und bis heute bietet sich vom Turm ein weiter Blick über den Oberpfälzer Wald und Böhmerwald bis ins Erzgebirge.
Anschließend wird es romantisch: Entlang des Flusses Naabe führt der Wanderweg entlang von Farn und vorbei an bis zu 40 Meter hohen Granitfelsen. Für manche ist das Waldnaabtal eine der schönsten Etappen des Goldsteigs. Hat man es durchquert, erreicht man eine zweite Burgruine, die Festspielburg Leuchtenburg. Nach der Goldgräberstadt Overiechtach teilt sich in der Gemeinde Thanstein der Goldsteig Wanderweg in die Nordvariante und Südvariante.
Die Nordroute ist anspruchsvoller als die Südvariante. In 14 Etappen (jeweils zwischen elf und 31 Kilometer) führt sie über die 1000er Gipfel des Bayerischen Waldes, darunter auch der höchste der Region, der Große Arber (1456 Meter ü. NN). Wer nur einen Tagesausflug mit allen acht 1000er-Gipfeln plant und fit ist, könnte innerhalb eines Tages den Großen Arber sowie sieben weitere Gipfel erkunden. Darunter ist auch der Heugstatt, der auf dem Bild ganz oben zu sehen ist. Kurz vor dem Endziel Passau erreicht man auf der vorletzten Etappe ein weiteres Highlight: das Dreisessel-Massiv mit bizarren Felsformationen. Es zieht sich auf der bayerischen Seite über sechs Kilometer und der gesamte Gebirgskamm ist bewaldet. Für eine Rast oder auch Übernachtung bietet sich hier der Berggasthof Dreisessel an, der sich direkt am Goldsteig befindet.
Weitere Artikel
Die Südroute ist etwas entspannter, da der Wanderweg im Vergleich zur Nordroute nicht ganz so steil wird, wenngleich es auf ihm ein stetiges Auf und Ab gibt. Empfohlen wird, die Route in 14 Etappen einzuteilen. Diese sind jeweils zwischen acht und 30 Kilometer lang.
Man wandert auf den Höhenzügen des Vorderen Bayerischen Walds durch Wald und über weite Wiesen, mit Fernblicken, die an klaren Tagen bis zur Zugspitze reichen. Eine der Sehenswürdigkeiten ist die Burg Falkenstein, die 1074 erbaut wurde. Außerdem passiert man das Naturschutzgebiet Brandmoos. Hier kann man eine in Deutschland eher seltene Pflanze bestaunen, den Siebenstern. Sie ist ein Relikt aus der Eiszeit. In Passau endet der Goldsteig.
Tipps zur Planung und beste Zeit einer Wanderung
Mit seiner außergewöhnlichen Länge und den Varianten bietet der Goldsteig viele Optionen. Wer ihn bewandern möchte, überlegt am besten zunächst, wie viele Tage die Tour dauern soll und wie fit man selbst und mögliche Begleiter:innen sind. Demnach legt man die Etappen fest.
Ein Tourenplaner des Tourismusverbands Ostbayern e.V. erleichtert die Planung. Online kann man hier die Beschreibungen der Etappen lesen, auf einer Karte den genauen Verlauf des Wanderwegs einsehen. Der Planer enthält auch Tipps für Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten entlang der Route.
Wer am liebsten gar nicht plant und zudem gern Hintergründe zu Landschaft und Geschichte erfährt, kann an einer geführten Wanderung teilnehmen. Der Tourismusverband Ostbayern e.V. organisiert Tagestouren zu verschiedenen Themen, etwa zum Auerhun, welches der größte heimische Vogel ist, zu Sagen oder zum Waldbaden (Termine für geführte Goldsteig-Wanderungen sowie Informationen zur Anmeldung und zu den Preisen auf der Webseite des Tourismusverbands).
Alternativ kann man sich die Wanderung leichter machen, indem man das Gepäck zur Unterkunft transportieren lässt. Dafür gibt es verschiedene Gepäcktransport-Anbieter. Neben dem Gepäcktransport organisieren diese zudem mehrtägige Wanderreisen.
Wer den Fernwanderweg ausgiebig entdecken möchte, für den oder die ist die Zeit von Mai bis Oktober am besten. Im Frühling beginnt die Natur grün zu werden, im Herbst verfärben die Bäume sich bunt. Im Winter hingegen kann man auf einigen Etappen im Schnee wandern oder mit Schneeschuhen die Gipfel erkunden sowie Langlaufen.
Egal, zu welcher Jahreszeit: Vor einer Tour zum Goldsteig sollte man sich über mögliche Umleitungen und Wegsperrungen informieren, die der Tourismusverband Ostbayern e.V. auf seiner Website veröffentlicht.
Anreise mit Bahn und Bus
Nach Passau fahren Züge des Fern- und Regionalverkehrs, nach Marktredwitz Regionalzüge. Zu den kleineren Orten entlang des Goldsteigs gelangt man entweder mit Regionalbahnen oder mit Bussen.
Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:
Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.
Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.
Schreiben Sie uns!
Der Artikel hat Ihnen gefallen, Sie haben eine Frage an die Autorin/den Autor, Kritik oder eine Idee, worüber wir einmal berichten sollten? Wir freuen uns über Ihre Nachricht.
