Eifelsteig: Durch früheres Vulkangebiet wandern

Mal felsig, mal tiefblau, mal grün: Auf rund 313 Kilometern führen die Etappen durch Hochmoor, auf Gipfel, entlang von Flüssen und in die Krimi-Hauptstadt der Region

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Datum: 16.10.2023
Lesezeit: 8 Minuten
Monschau in der Eifel
© Imago Images/Jochen Tack
Idyll in der Eifel: die mittelalterliche Fachwerkstadt Monschau

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Wo einst Vulkane spuckten und ihre Aschewolken über ganz Europa schickten, verläuft heute der Eifelsteig. Keine Sorge, der letzte Ausbruch eines Vulkans liegt knapp 13.000 Jahre zurück. Mittlerweile brodelt es nur noch unterirdisch und ohne Gefahr. 

Wandernde können also entspannt durch die Wälder, Täler und über Hochebenen gehen und sich in tiefblauen Maaren erfrischen. Letztere sind das Markenzeichen der Eifel. Sie entstanden durch Vulkanexplosionen, als aufsteigendes, heißes Magma unterirdisch auf Wasser traf. Zusammen explodierte es und schleuderte das umgebende Gestein in die Luft. Zurück blieb eine Mulde. Zwölf der über siebzig Maarvulkane in der Eifel sind bis heute mit Wasser gefüllt. Die Bezeichnung Maar ist dabei abgeleitet vom Lateinischen mare (= Meer).

15 Etappen des Eifelsteigs

Wer den gesamten Eifelsteig mit seinen 313 Kilometern entdecken möchte, startet entweder in Aachen oder in Trier. Die Strecke lässt sich in fünfzehn Tagesetappen aufteilen, die jeweils zwischen 15 und 28 Kilometer lang sind. Wer nicht die ganze Strecke gehen möchte oder einen Tagesausflug plant, kann natürlich auch nur einzelne Etappen auswählen. DB MOBIL beschreibt im Folgenden den Verlauf von Aachen in Richtung Trier.

Etappe 1 bis 5: Durchs Hochmoor, in die historische Tuchmacherstadt Monschau und zur Urfttalsperre

  • Etappe 1: Von Kornelimünster bis Roetgen (14 Kilometer): In Aachen beginnt der Eifelsteig im historischen Ortskern von Kornelimünster in einer ehemaligen Benediktinerabtei (von Aachen Hbf. per Bus erreichbar). Von dort aus geht es auf schmalen Holzstegen durch das Hochmoor Struffelt Heide und zur Dreilägerbachtalsperre. Ein letzter Anstieg führt zum Tagesziel Roetgen.
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Direkt ans Wasser: Ein Zwischenziel auf der ersten Etappe des Eifelsteigs ist die Dreilägerbachtalsperre. Gebaut wurde sie von 1909 bis 1911 für die Trinkwasserversorgung
  • Etappe 2: Von Roetgen bis Monschau (17 Kilometer): In Roetgen überquert man eine ehemalige Trasse der alten Vennbahn, die zu Belgien gehört – danach ist man aber wieder direkt in Deutschland. Der Wanderweg führt durch das flache Land der Hochmoorlandschaft des Hohen Venns, des größten intakten Hochmoors Europas. Am Ende erklimmt man den höchsten Punkt des Eifelsteigs, den Eifel-Blick am Steling (658 Meter ü. NN) und kann dann in der Tuchmacherstadt Monschau einkehren.
  • Etappe 3: Von Monschau bis Einruhr (24,3 Kilometer): Auf der dritten Etappe erreicht man den Nationalpark Eifel, in dem insbesondere Buchen wachsen – und haushohe Hecken, die typisch für die Monschauer Landschaft rund um den Ort Monschau sind. Die Gegend wird zudem felsiger.
  • Etappe 4: Von Einruhr bis Gemünd (21,2 Kilometer): Am Obersee entlang gelangt man zur Urfttalsperre, der ältesten Talsperre der Eifel. Vom Eifel-Blick Urftstaumauer bietet sich eine Aussicht über den Urftsee und Obersee. Der Weg führt nun hinauf zur Dreiborner Hochfläche – weite Ausblicke ins Tal inklusive. Im Sommer blüht der Ginster goldgelb. Danach verlässt man den Nationalpark und wandert hinab ins Tal der Urft bis nach Gemünd.
  • Etappe 5: Von Gemünd bis Kloster Steinfeld (17,5 Kilometer): Los geht es an der Mündung der Olef in die Urft, später trifft der Weg auf einen dritten Fluss, den Kalbach. Am Ende der Etappe wartet das Kloster Steinfeld, dessen erste Kirche bereits im Jahr 920 erbaut wurde. Heute wird es von der Ordensgemeinschaft der Salvatorianer betrieben und umfasst ein Gästehaus und ein Café.

Etappe 6 bis 10: In die Krimihauptstadt der Eifel, zum wachsenden Wasserfall und nach Gerolstein

  • Etappe 6: Vom Kloster Steinfeld bis Blankenheim (23,4 Kilometer): Auf den Spuren der Römer:innen wandert man auf dieser Etappe entlang einer ehemaligen Wasserleitung, die das damalige Köln mit Wasser aus der Eifel versorgte. Ziel ist der Ort Blankenheim mit zahlreichen malerischen Fachwerkhäusern und einer Burg.
  • Etappe 7: Von Blankenheim bis Mirbach (17,7 Kilometer): Von der Ahrquelle führt der Weg durch Wald und auf den 520 Meter hohen Kalvarienberg. Von oben bietet sich eine freie Sicht in alle Richtungen. Entlang des Mirbachs geht es bis in den gleichnamigen Ort.
  • Etappe 8: Von Mirbach bis Hillesheim (26,1 Kilometer): Diese Etappe ist ein Highlight für Krimifans, denn der Zielort Hillesheim diente als Schauplatz zahlreicher Krimis, etwa von den Autoren Jacques Berndorf und Ralf Kramp. Im „Café Sherlock“ kann man Kakao schlürfen oder im Krimihotel in Themenzimmern übernachten. Vorher sieht man zudem ein Naturspektakel: Der Eifelsteig verläuft am Fuß des wachsenden Wasserfalls Dreimühlen. Tatsächlich wird dieser jedes Jahr um etwa zehn Zentimeter größer – insgesamt ist er rund zwölf Meter hoch.
  • Etappe 9: Von Hillesheim bis Gerolstein (20,7 Kilometer): Es geht durch Vulkanlandschaft und zu den steilen Dolomitfelsen in Gerolstein. Auf einem Rundweg genießt man von hier Ausblicke über die Region. Im Ort Gerolstein kann man sich danach mit dem heimischen Mineralwasser erfrischen – am besten direkt aus dem Helenabrunnen.
  • Etappe 10: Von Gerolstein bis Daun (23,7 Kilometer): Der erste Anstieg führt zur Burgruine Löwenburg, von der aus man Gerolstein überblickt. Der Pfad geht weiter zur Bergkuppe Dietzenley (618 Meter ü. NN) mit Aussicht über die Vulkaneifel – auch die Klippe unterhalb besteht aus dem Vulkangestein Basalt. Durch das Tal der Kleinen Kyll geht es wieder bergauf auf den Nerother Kopf (652 Meter ü. NN) und anschließend nach Daun.

Etappe 11 bis 15: Zu Maaren, über eine Hängebrücke und zum Zielort Trier

  • Etappe 11: Von Daun bis Manderscheid (23,4 Kilometer): Spätestens auf dieser Etappe erkennt man, wie der Vulkanismus die Landschaft der Eifel geprägt hat: Zuerst trifft man auf das Gemündener Maar, danach auf das Weinfelder Maar und schließlich auf das Schalkenmehrener Maar. Ziel ist die Burgenstadt Manderscheid.
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Schöner Platz zum Rasten: das Gemündener Maar. An Sommertagen kann man hier auch in einem Naturfreibad schwimmen
  • Etappe 12: Von Manderscheid bis zum Kloster Himmerod (18,2 Kilometer): Durch Wald und vorbei an schroffen Felsen wandert man durch das Liesertal. Das Kloster Himmerod mit seiner Herberge ist Tagesziel.
  • Etappe 13: Vom Kloster Himmerod bis Bruch (20,5 Kilometer): Dem Fluss Salm folgend, führt der Wanderweg über Wiesen und durch Wälder bis nach Bruch. Dieser Abschnitt ist eher flach.
  • Etappe 14: Von Bruch bis Kordel (27,8 Kilometer): Die vorletzte Etappe ist mit 28 Kilometern die längste und hat zudem einige Anstiege zu bieten – doch die Landschaft entschädigt. Vom Aussichtsturm bei Rodt kann man an klaren Tagen sogar bis in den Hunsrück blicken. Durch das Kylltal geht es nach Kordel, vorbei an der Felsformation Kauley, die sich senkrecht in die Tiefe stürzt.
  • Etappe 15: Von Kordel bis Trier (17 Kilometer plus 2,5 Kilometer bis in die Stadtmitte von Trier): Auf dem letzten Stück nach Trier warten viele Highlights: eine Hängebrücke im Butzerbachtal, plätschernde Wasserfälle am Wegesrand, die rotgelbe Genovevahöhle inmitten des Waldes und die Buntsandsteinfelsen oberhalb der Mosel. Über einen Zuweg erreicht man schließlich Trier, Deutschlands älteste Stadt.

Unterkünfte, Gepäcktransport und beste Zeit für eine Wanderung

Entlang des Eifelsteigs liegen zahlreiche Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, Campingplätze und Ferienwohnungen – viele dieser Unterkünfte sind besonders wanderfreundlich. So stellen sie beispielsweise für die kommende Tour Lunchpakete zusammen oder fahren die Gäste mit einem Shuttle zum nächsten Einstieg in den Eifelsteig. 

Wer unterwegs nicht schwer schleppen möchte, kann einen Gepäcktransfer buchen. Zudem gibt es Pauschalreisen, beispielsweise von Eifel Tourismus. Und Ameropa kombiniert eine fünftägige Reise für den Eifel- und Moselsteig von Perl nach Trier.

Vor einer Tour auf dem Eifelsteig sollte man beachten, dass teilweise Wege aufgrund von Bauarbeiten oder Wetterbedingungen gesperrt werden. Über die aktuellen Umleitungen informiert Eifel Tourismus online.

Die beste Zeit für eine Wanderung auf dem Eifelsteig ist von April bis November, wenn die Natur grün ist oder sich im Herbst die Wälder goldgelb verfärben. Im Winter sind manche Wege teils nicht begehbar. Und generell ist das Wandern bei Kälte anstrengender und bei Glätte kommt man schwieriger voran. Daher sollte man die Etappen bei kälterem Wetter tendenziell kürzer planen.

Anreise mit der Bahn

Nach Aachen fahren Regional- und Fernzüge, nach Trier Regionalzüge. Zum Eifelsteig gelangt man von dort mit Bussen – entweder auf Tagesetappen oder wenn man spontan aufgrund von Erschöpfung oder des Wetters den Weg verkürzen möchte. Das Deutschland-Ticket ist eine praktische Möglichkeit, um den Eifelsteig zu entdecken: Mit diesem lassen sich alle öffentlichen Verkehrsmittel im Nah- und Regionalverkehr nutzen.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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