Die 12 schönsten Burgen und Schlösser in Deutschland

Erleben Sie prachtvolle Architektur und wechselvolle Geschichte. Von Burg Eltz bis Schloss Neuschwanstein – samt Anreise-Tipps mit dem Deutschland-Ticket

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Datum: 31.01.2024
Lesezeit: 8 Minuten
Burg Eltz in Rheinland-Pfalz
© Mauritius Images/Bernhard Klar/Alamy
Burg Eltz in Rheinland-Pfalz: Bei diesem Anblick wäre es kaum überraschend, wenn im nächsten Moment ein holder Ritter auf seinem Pferd über die kopfsteingepflasterte Brücke preschte

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1. Burg Eltz, Rheinland-Pfalz

Die Älteren, zumal die Vermögenden, mögen sich erinnern: Burg Eltz zierte den 500-D-Mark-Schein. Das Motiv schnitt allerdings ein entscheidendes Detail ab: die dramatische Zufahrt über eine steinerne Brücke. 

Überhaupt nähert man sich dem Gemäuer aus dem 12. Jahrhundert etwas untypisch: Die meisten Besucher:innen klimmen nicht hinauf, sie steigen herab, einen Pfad im Wald entlang, biegen um eine Felskante – und dann liegt sie da, ein bisschen wie eine verborgene Elben-Stadt aus „Herr der Ringe“. Oder, wie der französische Schriftsteller Victor Hugo in sein Tagebuch notierte: „Hoch, mächtig, verblüffend, finster“ und „So etwas habe ich noch nicht gesehen“. Und der Mann hinterließ immerhin den „Glöckner von Notre-Dame“ als Weltliteratur.

Mauern und Gebäude schmiegen sich an den elliptischen, etwa 70 Meter hohen Felskopf. Das führt zu mitunter eigenwilligen Grundrissen. Einige davon kann man selbst erkunden, auf einer Führung, die vom 1. April bis 1. November möglich ist. Zu sehen gibt es: meisterhafte Gemälde (etwa von Lucas Cranach d.Ä.), Rüstungen, Schwerter und Lanzen, Speisesäle und Schlafgemache, florale Wandmalereien und eine Schatzkammer voll mit Gold-, Silber-, Perlmutt und Bernsteinpreziosen. Das volle Mittelalter-Programm.

Anreise: von Koblenz oder Trier mit der RB bis Hatzenport, von dort mit der Buslinie 365 bis zum Burg-Eltz-Parkplatz.

2. Burg Hohenzollern, Baden-Württemberg

Sie thront dort oben wie ein Gemäuer aus dem Mittelalter. Dabei ist sie, was Burgen angeht, ein Neubau. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließen nämlich die Bestrebungen der Burgherren nach, die Festungsanlage in Stand zu halten, bis schließlich kaum noch etwas übrig war vom Stammsitz der Hohenzollern, die mittlerweile als Könige von Preußen regierten.

Kronprinz Friedrich Wilhelm mochte das nicht länger ansehen und ließ die Stammburg des Fürstengeschlechts Mitte des 19. Jahrhunderts neu errichten, im neugotischen Stil. Ob die Burg Hohenzollern nun auf dem „schönsten Berg Schwabens“ thront, wie gern verbreitet wird, mag jede:r Besucher:in selbst entscheiden – aber starke Argumente lassen sich vielfach fotografisch festhalten. Bis zu 100 Kilometer kann man bei gutem Wetter ins Land schauen.

Allerdings gibt’s auch auf kurze Distanz genug zu sehen: Imposante Gemälde berichten von der wechselhaften Geschichte. Allein in der Stammbaumhalle lassen sich Stunden verbringen, um all die Verwandtschaftslinien, die kunstvoll an die Decke gemalt sind, zu entwirren. Die Kreuzrippengewölbe und die Dimensionen des Grafensaals, etwa 25 Meter ist er lang, erinnern ans Innere einer Kathedrale. Direkt darunter liegt die frühere Schlossküche, die heute als Schatzkammer fungiert. Darin: die preußische Königskrone von 1889. Eine geradezu neumodische Kopfbedeckung also. 

Anreise: etwa von Stuttgart bis zum Bahnhof Hechingen, von dort mit dem Bus.

3. Burg Altena, Sauerland, Nordrhein-Westfalen

Sie gilt als eine der schönsten Höhenburgen Deutschlands, und um sie ranken sich zahlreiche Legenden: Die Historie von Burg Altena reicht zurück ins 12. Jahrhundert. Man sagt, sie sei im Jahre 1109 von den Gebrüdern Adolf und Everhard von Berg errichtet worden – nur einer von mindestens drei Gründungsmythen der Burg im Sauerland, die auf einem Bergsporn des Klusenbergs bei Altena gebaut wurde.

Fest steht, dass aus dieser Zeit nur noch Ruinen übrig waren – erst ab 1907 begann der Wiederaufbau nach Plänen des Architekturprofessors Georg Frenzen, ein damals hochumstrittenes Projekt. Nach Neueröffnung 1915 entwickelte sich die Burg Altena schnell zum beliebten Ausflugsziel, wurde nach und nach noch weiter ausgebaut – und hat heute offiziell den Status eines „Denkmals von nationaler Bedeutung“. 

Und noch in anderer Hinsicht darf man Burg Altena historisch nennen: 1914 gründete man hier die weltweit erste Jugendherberge – und mit ihr das Deutsche Jugendherbergswerk. Die Originalräume sind inzwischen ein Museum.
 
Heute ist die Burg ein Museums- und Erlebnisparcours: Über einen Stollen mit Multimedia-Installationen zu Märchen und Mythen der Region geht’s per „Erlebnisaufzug“ direkt auf den Burghof zu weiteren Ausstellungen, etwa einer mittelalterlichen Sammlung mit historischen Rüstungen, Waffen und Alltagsdingen. Die Führungen sind auch für Kinder zu empfehlen. Natürlich kann man auch einfach nur die herrliche Aussicht genießen, zwischen imposanten Mauern wandeln oder im Burgrestaurant schmausen. Und einmal im Jahr gibt’s ein großes Mittelalterfest.

Anreise: von Dortmund oder Siegen mit dem RE nach Altena (Westf), von dort ca. 15 Minuten Fußweg.

@ Mauritius Images/Osiris/Alamy
Szene von Burg Wernigerode: Die letzten Sonnenstrahlen streifen den Verteidigungsturm aus dem 14. Jahrhundert

4. Schloss Wernigerode, Sachsen-Anhalt

Wernigerode liegt im Harz, am Fuße des Brocken. Eine schöne Gegend. Und schon im Mittelalter begann der Tourismus: Die deutschen Kaiser beliebten in den Wäldern zu jagen. Da bedurfte es einer Unterkunft, die den erforderlichen Sicherheitsstandards genügte. Daher wurde eine Burg oberhalb der Stadt Wernigerode errichtet. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert. Man erkennt noch heute Elemente der Spätgotik, in Form von Bogenfenstern im Innenhof, und der Renaissance, in Form eines Treppenturms. 

Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Burg erhebliche Schäden. Nach dem Wiederaufbau war sie weniger wehrhaft und wurde zum romantischen Residenzschloss. Als Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode schließlich zu einem der wichtigsten Entscheider Preußens neben Bismarck aufstieg, verpasste er dem Schloss Wernigerode einen kostspieligen Umbau, der ihn zu einem Leitbau des norddeutschen Historismus werden ließ. Will sagen: Das prunkvolle Schlossensemble vereint Merkmale vergangener Epochen.

Das heutige Schlossmuseum knüpft an diese Zeit an. Wie kaum ein zweites in Deutschland stellt es den Lebensstil des Hochadels im 19. Jahrhundert dar. Aber auch andere Schlossbewohner können besucht und besichtigt werden. So können Kinder und Erwachsene im Rahmen bestimmter Führungen dem Schlossgespenst nachspüren . Im Sommer erfüllen im Rahmen der Wernigeröder Schlossfestspiele die Klänge von Orchestern und Opernsänger:innen den Schlosshof. Und natürlich treiben auch Hexen im Schatten des Brocken ihr Unwesen – die Walpurgisfeiern auf dem Schlossberg gelten als schaurig-schönste der Region.

Anreise: vom Bahnhof Wernigerode aus die Rudolf-Breitscheid-Straße entlang, geradeaus bis zum Parkplatz „Altstadt/Schloss“ (ca. 5 Minuten), von dort weiter mit der Schlossbahn oder zu Fuß (ca. 20 Minuten).

5. Schweriner Schloss, Mecklenburg-Vorpommern

Man könnte lange streiten, ob man sich dem Schweriner Schloss besser von der Garten- oder der Seeseite aus nähern sollte – beides hat seinen Zauber. Aber ganz gleich, aus welcher Richtung man kommt, man sieht zuerst die Türme und Türmchen. Als habe ein Turmbauwettbewerb der Baumeister:innen stattgefunden. Manche mit Kuppeln, andere mit Zwiebelturm oder Spitzdach. „Neuschwanstein des Nordens“ wird es auch genannt – und tatsächlich finden sich Schweriner Elemente im Cinderella-Schloss in Disney World.

Das heutige Aussehen stammt – wie das des bayerischen Pendants – aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch schon vor mehr als 1000 Jahren errichteten slawische Fürsten auf der Insel im See eine Festung. Nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg kamen die Bemühungen für einen Wiederaufbau lange Zeit nur schleppend voran.

Bis 1918 residierten die mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge in den Schlossmauern, heute hat der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hier seinen Sitz. Die Sitzungssäle und Abgeordnetenbüros füllen nur einen Teil der insgesamt 635 Räume – so bleibt ausreichend Platz für das sehenswerte Schlossmuseum. Besucher:innen schlendern durch die vormaligen großherzoglichen Appartements und lassen sich durch zeitgenössische Gemälde, Skulpturen und kunsthandwerkliche Objekte in prunkvolle Zeiten zurückversetzen. 

Hörtipp für die Anfahrt: In einer Folge des hörenswerten Podcasts „Treib gut!“ schippern die Hosts Ingo Ruff und Alexander Dieck mit dem Tretboot ums Schweriner Schloss und steigen dann mit dem Petermännchen aufs goldene Dach. 

Anreise: bis Schwerin Hbf, von dort ca. 20 Minuten Fußweg.

6. Schloss Sanssouci, Potsdam, Brandenburg

Wer denkt, so etwas wie „Scheinriesen“ gibt es nur in der Geschichte von Jim Knopf, sollte das Schloss Sanssouci in Potsdam besuchen und sich dem Gebäude durch den Park nähern. Am Obeliskportal vorbei, auf die Große Fontäne zu – von dort sieht man es auf den Weinbergterrassen thronen. Aus dieser Perspektive wirkt das Rokoko-Schloss mächtig. 

Erklimmt man jedoch die Terrassenstufen, stellt man fest: So groß ist der Bau gar nicht, den sich Friedrich der Große als Sommerresidenz errichten ließ. Er hat nur acht Räume – recht bescheiden für einen Monarchen seiner Bedeutung.

Hier wollte er sich vom Regierungsgeschäft in Berlin einmal ausruhen, ganz „ohne Sorgen“ – auf Französisch: „sans souci“. Der König steuerte selbst Entwürfe zu seinem Rückzugsraum in Potsdam bei. Viele Räume und Säle sind so ausgestattet, wie Friedrich es wünschte. Deshalb ist dieses Gebäude wie kaum ein zweites dafür geeignet, Rückschlüsse auf den Schlossherrn zuzulassen. Er war Musiker, Schöngeist, Philosoph. Im Marmorsaal richtete Friedrich seine legendären Tafelrunden aus, zu denen er Gelehrte und Künstler einzuladen pflegte – keine Frauen im Übrigen.

Friedrich der Große liebte sein Schloss derart, dass er verfügte, er wolle auf der obersten Weinbergterrasse in einer Gruft begraben sein. Sein Nachfolger aber hatte ihn in der Potsdamer Garnisonkirche beisetzen lassen. Erst 1991 wurde sein Leichnam zur Grabstätte am Schloss überführt. 

Besucher:innen aus dem In- und Ausland scheinen die Liebe des Großen zu seinem kleinen Schloss zu teilen. Gerade im Sommer ist der Andrang sehr hoch, es empfiehlt sich, frühzeitig online Tickets zu buchen.

Anreise: von Potsdam Hbf mit dem Bus bis „Friedenskirche“.

7. Burg Rheinstein, Rheinland-Pfalz

Wenn es eine Region in Deutschland gibt, die für imposante Gemäuer berühmt ist, dann ist es der Rhein. Mehr als 60 Schlösser und Burgen entlang des Flusses. Man könnte Tage damit verbringen, die schönsten zu besuchen. Nicht zuletzt dank dieser historischen Gebäude hat die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal 2002 den Titel Unesco-Welterbe errungen.

Die Burg Rheinstein auf der linken Flussseite vereint vieles von dem, was diese Welterbe-Region ausmacht. Sie liegt auf einem Felssporn, etwa 90 Meter oberhalb des Rheins, und hat alles zu bieten, was Burgenfans ersehnen: Türme, Zugbrücke, Deckenfresken, Verlies, Kanonen, Terrassen und Schlossgärten mit Blick auf den Rhein. Wie manch andere Burg stammen ihre Grundmauern aus dem 14. Jahrhundert – aber ihr heutiges Aussehen ist Ausdruck der Fantasie und des Geltungsdrangs eines Burgherrn aus dem 19. Jahrhundert. 

Die damals noch Vaitzburg genannte Feste war nämlich nach dem Abzug von Napoleons Truppen nach jahrhundertelangem Verfall in ruinösem Zustand. Prinz Friedrich von Preußen veranlasste den Wiederaufbau im Stile einer Ritterburg – erst seither trägt sie den Namen Rheinstein. Damit setzte der preußische General einen Trend. Im Zuge der Rheinromantik sollten in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche weitere mittelalterliche Burgen aus Ruinen wieder auferstehen. Wenn man so will: Rheinstein legte den Grundstein für den mittelrheinischen Ruhm, der in der Unesco-Auszeichnung gipfelte.

Besuchsmonate: Mitte März bis Anfang November.

Anreise: von Mainz oder Bonn mit dem Zug bis Trechtingshausen, von dort ca. 30 Minuten Fußweg.

8. Schloss Moritzburg, bei Dresden, Sachsen

Endgültig zum Märchenschloss wurde es im bitterkalten Januar 1973: Schloss Moritzburg diente als Kulisse für den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, den mittlerweile beliebtesten Weihnachtsfilm in Deutschland.

Kein Wunder, dass Aschenbrödel-Fans seit einigen Jahren herbeiströmen – gerade im Winter, wenn man vor der Fassade die Kapuze über den Kopf ziehen und Selfies machen kann, die an den Film erinnern. Ein bronzener Schuh am Fuße einer Außentreppe erinnert an die Dreharbeiten. Das Ballkleid von Aschenbrödel wurde gar 2014 aus der Ausstellung im Schloss Moritzburg entwendet – der Dieb brachte es allerdings reumütig zurück.

Schon 250 Jahre vor den Dreharbeiten muss das Schloss ähnlich prunkvoll ausgesehen haben. Vier mächtige Türme markieren die Ecken des Gebäudes. Kurfürst August der Starke baute das Wasserschloss, das zuvor vor allem als Jagddomizil genutzt wurde, zu einem Ort der rauschenden Feste um. Auf dem Schlossteich ließ August bisweilen Seeschlachten aufführen.

Ein Besuch lohnt nicht nur für Fans des Märchenfilms. Zu den Höhepunkten zählen das Federzimmer Augusts des Starken mit dem Paradebett aus Hunderttausenden Vogelfedern, die Porzellansammlung und die bemalten Goldledertapeten. 

Und wenn Sie einen Anlass suchen, einmal die vergoldeten Schuhe aus dem Schrank zu holen, reservieren Sie sich Karten für das Moritzburg-Festival im August – das Schloss ist eines der vier Spielstätten. Sie erhalten aber auch in Sneakern Einlass. 


Anreise: ab Bahnhof Dresden-Neustadt mit dem Bus bis „Moritzburg Schloss“.

@ Mauritius Images/Gunter Kirsch/Alamy
So muss eine Burg aussehen – das fand schon Johann Wolfgang von Goethe, ein bekennender Fan der Wartburg bei Eisenach

9. Wartburg bei Eisenach, Thüringen

Wer hat hier nicht alles Spuren hinterlassen! Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Johann Sebastian Bach, die Heilige Elisabeth, Johann Wolfgang von Goethe. Nicht zuletzt ein bärtiger Mann mit ritterlicher Haartracht und mitunter deftiger Ausdrucksweise: Junker Jörg. Das war der Deckname von Martin Luther, während er, vom Kaiser für vogelfrei erklärt, auf der Wartburg untertauchte – und in seinem Versteck die Bibel aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzte.

Seine Kammer kann man heute besichtigen. Samt der zerschundenen Wand, die einst mit Tinte befleckt war, weil Luther einmal angeblich mit dem Tintenfass nach dem Teufel warf. Pilger machten sich jahrhundertelang an der Stelle zu schaffen, um ein Souvenir des Reformators mitzunehmen. Das Zimmer ist für Besucher:innen daher nur einzusehen, nicht zu betreten. 

Das ist nur einer der vielen Mythen, die sich um die Mutter aller deutschen Burgen am Nordrand des Thüringer Waldes rankt. Unesco-Welterbe, Schauplatz des Wartburgfestes, das als eines der Ursprungsmomente der deutschen Demokratiebewegung gilt. Ein Besuch auf der Wartburg ist wie ein Ritt durch die Geschichte. Pflichtprogramm für alle Burgenfans.

Anreise: bis Eisenach Hbf, von dort mit dem Bus bis „Wartburg“, weiter zu Fuß oder per Shuttle.

10. Schloss Braunfels, Hessen

Schloss Braunfels thront auf einer steil aufragenden Basaltkuppe. Es überragt das gleichnamige Städtchen im Lahntal. Der Hauptturm, der sogenannte Bergfried, zählt mit 48 Metern zu den höchsten in Deutschland und bietet einen fabelhaften Blick über die Landschaft.

Als „Castellum Bruninvels“ ist die Burganlage 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente als Schutz- und Wohnstatt der Grafen von Solms-Braunfels – und ist bis heute in Familienbesitz. Eine Geschichte voller Eroberungen, Zerstörungen und Wiederaufbau prägte die Anlage, sie wurde über Jahrhunderte umgestaltet und erweitert: Heute umfasst das Schloss Stilelemente von Barock bis Neogotik, und die ab 1880 ergänzten Erker und Türme im Stil des Historismus sind buchstäblich die Sahnehäubchen.

Der Aufstieg zu Schloss Braunfels führt durch verwinkelte Gassen der mittelalterlichen Altstadt an Fachwerkhäuschen, Glockenturm und Schlosskirche entlang. In den Schaufenstern der Konditoreien werden „Pflastersteine“ feilgeboten, rotgefärbte Nougat-Crunch-Pralinen, die dem Bodenbelag im Schloss nachempfunden sind. Und es gibt „Eichhörnchen-Törtchen“ – vor dem Verzehr weiß man nie, wie viele Nüsse darin versteckt sind.

Rund um die Anlage lädt der Schlosspark zu Spaziergängen mit herrlichen Ausblicken ein. Für Kinder gibt’s dort einen Abenteuerspielplatz, im Sommer finden Ritterfeste und Konzerte statt. Ein Museum gewährt Einblicke in die Geschichte von Schloss und Region. Schloss Braunfels diente öfters auch als Filmkulisse, etwa 2008 für „König Drosselbart“ und 2019 für den Kinderfilm „Max und die wilde 7“. 

Anreise: vom Bahnhof Wetzlar mit dem Bus bis „Braunfels Busbahnhof“, von dort ca. 10 Minuten Fußweg.

11. Schloss Glücksburg, Schleswig-Holstein

Die strahlend weiße Fassade von Schloss Glücksburg spiegelt sich in den ruhigen Wassern des umgebenden Schlossteichs. Dieses romantische Ensemble aus weiß verputztem Backstein hat eine lange Geschichte. Es wurde zwischen 1582 und 1587 auf dem Gelände eines Zisterzienserklosters aus dem 13. Jahrhundert im Auftrag von Herzog Johann dem Jüngeren (1545–1622) errichtet.

Das Schloss, das an der Flensburger Förde liegt, zählt zu den bedeutendsten Renaissance-Schlössern Nordeuropas. Es war der Stammsitz der Herzöge des Hauses Glücksburg und diente zeitweise als Regierungssitz dänischer Könige. 
 
Der malerische Schlossteich wurde bereits im 16. Jahrhundert künstlich angelegt, um das Gebäude vor Angriffen zu schützen und die Nahrungsversorgung durch Fischfang sicherzustellen. Das ehemalige Klostergelände wurde dafür komplett geflutet.
 
Schloss Glücksburg ist heute für Besucher geöffnet und bietet eine Vielzahl von Erlebnissen. Neben Gastronomie und Ausstellungen, darunter einer Märchenausstellung, die auch für Kindergeburtstage gebucht werden kann, finden in der Schlosskapelle Konzerte statt. 

Das Trauzimmer bietet eine schöne Kulisse für Hochzeiten und in der angrenzenden Remise können Ferienapartments gebucht werden. Der Schlossgarten mit seiner klassizistischen Orangerie lädt zu Spaziergängen ein und in der ehemaligen Schlossgärtnerei befindet sich heute das „Glücksburger Rosarium“. Darin werden über 500 historische, englische Kletter- und Wildrosen kultiviert. 

Der Name Schloss Glücksburg stammt übrigens von einem Wahlspruch des Herzogs: „Gott gebe Glück mit Frieden“. Die Anfangsbuchstaben des Mottos sind noch heute im Wappen über dem Eingangsportal zu finden.

Anreise: mit dem RE 7 bis Bahnhof Flensburg, von dort mit dem Bus bis „Schloss, Glücksburg (Ostsee)“ (ca. 30 Minuten).

12. Schloss Neuschwanstein, Bayern

Dass sich viele Besucher:innen hier im Allgäu an Disneyland erinnert fühlen, ist kein Zufall: Neuschwanstein, das „Märchenschloss“ von Ludwig II., war eines der maßgeblichen Vorbilder für das „Cinderella Castle“ im Vergnügungspark in Florida. 

Nehmen Sie sich die Viertelstunde, um vom Schloss aus die Marienbrücke zu überqueren. Sie wurde im Übrigen schon von Ludwigs Vater Maximilian II. errichtet. Von hier hat man einen der besten Blicke auf das Gesamtkunstwerk, das 1886 fertiggestellt wurde. Innerhalb der Schlossmauern ist Fotografieren nicht gestattet. 

Sperren Sie also Augen und Ohren gut auf, wenn Sie im Rahmen der obligatorischen Führung durch den Sängersaal, den Thronsaal, das Schlafgemach mit Prunkbett und die künstliche Tropfsteinhöhle geleitet werden. Und wenn Ihnen nach der Tour alles vorkommt wie ein Traum und Sie insgeheim neidisch werden auf den letzten bayerischen König, dann tröstet Sie vielleicht dies: Selbst Ludwig II. war es nur 172 Tage vergönnt, auf Neuschwanstein zu wohnen – bis er auf mysteriöse Weise verstarb. Und Sie können jederzeit wiederkommen, und sei es mittels einer virtuellen Schlosstour.

Anreise: von München mit dem RE nach Kaufbeuren, Umstieg in die BRB nach Füssen, weiter mit dem Bus bis „Neuschwanstein Castles“, von dort ca. 1,4 Kilomter Anstieg zu Fuß.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

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Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
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