Festival-Klassiker, die Sie mit dem Deutschland-Ticket erreichen

Laue Nächte, ausgelassene Stimmung – Festivals gehören zu den Versprechungen der warmen Jahreszeit. Von Giganten wie Rock am Ring bis zu Hofbühnen in Altstädten: DB MOBIL zeigt Höhepunkte jeder Saison und ihre Besonderheiten

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Datum: 27.02.2024
Lesezeit: 6 Minuten
Eine große Menschenmenge vor der Bühne von Rock am Ring mit Lichteffekten und Nebel bei Nacht
© Thomas Rabsch
Hier treten die Giganten der Rockszene auf: Green Day bei Rock am Ring, hier beim Auftritt im Jahr 2022

Rock am Ring, Nürburg/Rheinland-Pfalz

In der Regel an Pfingsten (2024 allerdings: 7.-9.6.) verwandelt sich die berühmteste Rennstrecke Deutschlands in eines der größten und traditionsreichsten Rockfestivals schlechthin. Bis zu 80.000 Menschen pilgern jährlich zum Nürburgring in der Eifel. Denn wenn musikalische Giganten wie Billy Talent oder Green Day für ein Festival nach Deutschland kommen, dann wohl für Rock am Ring.  

Anreise: Rock am Ring kann mit der Deutschen Bahn über die Bahnhöfe Frankfurt, Koblenz und Köln und die anschließenden Sonderbuslinien (kostenpflichtig, vorab online erhältlich) erreicht werden.

Deichbrand Festival, Nordholz/Niedersachsen

Ein Pflichttermin im Norden: Was 2005 mit etwa 500 Leuten begann, zieht mittlerweile mehr als 60.000 Menschen auf den Seeflughafen bei Cuxhaven an der Nordsee. Beim Deichbrand lodert für vier Tage im Juli (2024: 18.-21.7.) ein bunter Mix aus Rock, Pop, Hip-Hop, elektronischen Beats und Poetry-Slam auf vier verschiedenen Bühnen, die schon hochkarätige Acts wie Milky Chance, Steve Aoki oder die Toten Hosen gesehen haben.

Wer das typische Festival-Feeling mitnehmen will, übernachtet auf der „Womo“- Campingfläche, wer es luxuriöser mag, kann im „Comfort Village“ in mit Kühlschrank und Steckdosen ausgestatteten Chalets unterkommen, für besonders Umweltbewusste gibt es das „Green Camping”.

Anreise: aus Hamburg mit dem RE 5 nach Cuxhaven. Von dort fährt ein Busshuttle zum Festivalgelände (Hin- und Rückfahrt 11 Euro, vor Ort erhältlich).

© Alicia Creupelandt
Das Freilichtmuseum Ferropolis ist ein ehemaliger Tagebau und bietet heute eine spektakuläre Kulisse

MELT Festival, Gräfenhainichen/Sachsen-Anhalt

Im Schatten stillgelegter Kohlebagger tauchen an einem Wochenende im Juli (2024: 11.-13.7.) Tausende Musikfans in eine Welt zwischen Mainstream und Subkultur ab. Seit 25 Jahren findet das MELT in einer einzigartigen Kulisse der „Stadt aus Eisen“, dem Freilichtmuseum Ferropolis, statt. Auf der kleinen Insel im Gremminer See stehen hier fünf riesige Bagger, die einst in dem inzwischen stillgelegten Tagebau eingesetzt wurden.

Heute ist Ferropolis beliebter Veranstaltungsort, beim MELT wird in einem Meer aus schillernden Lichtern zu Indie, Pop, House, Rap, Techno getanzt und gefeiert. Das Line-up, das schon mit Sternchen wie Peggy Gou oder Fred Again strahlte, ist auf der Webseite einzusehen.

Anreise: von den Bahnhöfen Bitterfeld oder Halle mit S8 und S2 bis Gräfenhainichen, weiter per kostenlosem Shuttle bis Ferropolis.

Norden Festival, Schleswig/Schleswig-Holstein

Auf den Königswiesen am Ostseefjord Schlei hat sich ein Erlebnis für die ganze Familie etabliert: An drei Wochenenden ab Ende August (2024: 19.8.-15.9.) dreht sich beim Norden Festival alles um Musik, Literatur und Kunst aus Nordeuropa. Dafür kommen Künstler:innen aus Skandinavien, dem Baltikum und Polen sowie den Niederlanden, Island und Norddeutschland.
In Workshops kann man schwedische Blumenkränze flechten, finnischen Tango lernen oder sich beim Stand-up-Paddling ausprobieren. Die Veranstaltung ist barrierefrei und für alle Menschen zugänglich, 2023 wurde sie außerdem mit dem HELGA Festival Award zum nachhaltigsten Festival Deutschlands gekürt.

Anreise: mit dem RE 7 aus Richtung Hamburg und Flensburg bis Schleswig, von dort mit dem Bus bis „Domschule oder „Strandweg”. Tipp: Wer eine Zugfahrkarte als Anreisebeleg nachweisen kann, erhält 5 Euro Ticket- oder Getränkerabatt auf dem Festivalgelände.

© Liam Stenner
Das MS Dockville in Wilhelmsburg ist auch für die Kunstinstallationen bekannt, die das Festivalgelände schmücken

MS Dockville, Hamburg

Zwischen Industriecharme, dem Wasser der Elbe und Birkenhainen findet seit 2007 das MS Dockville inmitten der Hamburger Hafenindustrielandschaft statt. Geboten wird ein facettenreiches musikalisches Indie- und Elektro-Programm von lokalen Newcomern und etablierten Größen. Das genaue Line-up für das Wochenende im August (2024: 16.-18.8.), das schon Billie Eilish und Tash Sultana schmückten, finden Sie auf der offiziellen MS-Dockville-Webseite.

Anreise: von Hamburg Hauptbahnhof mit der S3 oder S5 bis Wilhelmsburg. Von dort ist es nur ein kurzer Fußweg zum Festivalgelände. Für den Rückweg steht ein kostenloser Festival-Shuttle zurück zur S-Bahn zur Verfügung.

Zappanale, Bad Doberan/Mecklenburg-Vorpommern

Nicht alle Festivals müssen gigantisch groß sein, um Eindruck zu machen. Die Zappanale bedient eine Nische und verzaubert mit besonderem Charme. Drei Tage lang werden im Juli (2024: 18.-21.7.) auf der Galopprennbahn in Bad Doberan die Musik, die Weltsicht und der Humor des US-amerikanischen Rockmusikers Frank Zappa gefeiert.

Er war bekannt für einzigartige Rhythmen, skurrile Zeilen und seine nonkonformistische Art. Einige Tausend Besucher:innen kommen hier seit den 90er-Jahren jährlich zusammen, manche verkleidet mit dem typischen Zappa-Schnurrbart, Hut und Perücke.

Anreise: Von Hamburg mit dem RE 1 nach Rostock, dort Umstieg in die RB 11 nach Bad Doberan, weiter mit dem traditionellen Molli-Zug (bei Deutschland-Ticket nur Zuschlag erforderlich) direkt zum Festivalgelände – der Sonderhalt wird eigens für das Event eingerichtet.

© Anton Brandl
Eine Stadt aus Zelten: Auf dem Olympiagelände gibt es einen Monat lang alles von Silent-Disco, Akrobatik und gastronomischem Angebot bis zu tollen Live-Acts

Tollwood Festival, München/Bayern

Ab Mitte Juni (2024: 21.6.-21.7.) verwandelt sich das Olympiagelände für einen ganzen Monat in ein buntes Festivaldorf aus Zelten und Ständen. Zu bestaunen sind Theater, Kunsthandwerk und Livemusik aus der ganzen Welt, außerdem gibt es viele Bio-Essensstände zum Genießen.

Das Besondere: Der Eintritt zum Festivalgelände und zum Großteil der Veranstaltungen und Performances ist frei. So kann man im Zirkus Artistik und Akrobatik erleben oder in der Silent-Disco tanzen. Oder man kauft sich ein Ticket, um Künstler:innen wie Rea Garvey, Revolverheld und Cro zu sehen, die auf dem Tollwood schon spielten.

Anreise: von München Hauptbahnhof mit der S-Bahn bis Donnersbergerbrücke, von dort mit Bus 63 bis „Landshuter Allee“ und Bus 144 bis „Olympiaberg“.

Rudolstadt-Festival, Rudolstadt/Thüringen

Hier tanzt die Welt: Die thüringische Stadt mit ihren verwinkelten Gassen, Kirchen und Renaissance-Bürgerhäusern steht im Juli für vier Tage (2024: 4.-7.7.) im Zeichen der Musik. Bei Deutschlands größtem Festival für Roots- und Folkmusik stehen hier hunderte Bands und Künstler:innen aus der ganzen Welt auf lauschigen Hofbühnen.

So lassen sich Musiktraditionen aus entfernten Winkeln der Welt und zugleich die kleine Stadt am Ufer der Saale entdecken. Campen kann man während des Rudolstadt-Festivals auf einer ausgewiesenen Fläche. Tipp: Besuchen Sie bei Gelegenheit das Wahrzeichen der Stadt, das Barockschloss Heidecksburg.

Anreise: aus Halle/Saale, Jena oder Leipzig ohne Umstieg nach Rudolstadt.

© Jens Schlenker
Die Atmosphäre beim Elbjazz ist unschlagbar: Hier wird zwischen Hafenkränen und Schiffscontainern gefeiert

Elbjazz, Hamburg

Im Juni (2024: 7. und 8.6.) swingt der Hamburger Hafen zu erstklassigen Jazz-Acts: In der Elbphilharmonie, auf einem Werftgelände zwischen Containern und Clubs treten über 50 Acts in der Hansestadt auf. Hier spielten schon Melody Gardot und Myles Sanki, aber auch Künstler:innen, die im Alternative-Rock, Indie-Pop und Hip-Hop zuhause sind, stehen beim Elbjazz auf den Bühnen. Eine Überraschung war hier zum Beispiel schon einmal Thomas D von den Fantastischen Vier.

Anreise: von Hamburg Hauptbahnhof mit der S-Bahn bis Landungsbrücken.

DB MOBIL-Tipp: Braille-Festival 2024 in Stuttgart

Zwei Zutaten benötigt ein gelungenes Festival: gute Livemusik und ein gemeinschaftliches Erlebnis. Beides garantiert auch das Louis-Braille-Festival, das jährlich in wechselnden Städten stattfindet. Das größte Fest für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen in Europa trägt den Namen des Erfinders des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde.
Etwa 4000 Besucher:innen werden vom 3. bis 5. Mai auf dem Festivalgelände rund um den Berliner Platz, im Kongresszentrum Liederhalle und im Hotel Maritim unter anderem Auftritte von Philipp Poisel, Rufus Beck und Kids of Adelaide sowie den Comedians Jochen Prang und Timur Turga feiern.

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