Deutschland-Ticket: Für diese touristischen Züge gilt es

Das Deutschland-Ticket ermöglicht auch die Fahrt in besonderen Zügen, darunter berühmte Bahnen wie der Rasende Roland. DB MOBIL erklärt, warum sie eine Reise wert sind – und welche Sondertarife gelten.

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Datum: 14.06.2023
Lesezeit: 7 Minuten
Eine schwarze Dampflokomotive macht Halt an einem kleinen Bahnhof in grüner Landschaft
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Gehört zur Insel wie die Kreidefelsen: Der Rasende Roland verbindet mehrere Ostseebäder auf Rügen miteinander

Deutschland-Ticket – jetzt kaufen und losfahren

Insel Rügen: Von Putbus nach Göhren

Sein Name ist das Ergebnis liebevoller Ironie. Mit nicht mehr als 30 Stundenkilometern schiebt sich der Rasende Roland an der Küste von Rügen entlang, angetrieben von Dampflokomotiven, die bis heute fest in den Nahverkehr der Insel eingebunden sind. Die Schmalspurbahn gehört zur größten deutschen Insel wie die Kreidefelsen – und ist ein agiles Stück Zeitgeschichte.

In der DDR-Zeit entstanden auf Rügen viele Ferien- und Erholungsheime, in denen sich bevorzugt Bergarbeiter eine Auszeit gönnen konnten. Deren Schutzheiliger war der Roland. Da die Geschwindigkeit der Schmalspurbahn maximal 30 Stundenkilometer betrug, und die Bergleute ihren Roland stets bei sich trugen, machte irgendwann der Name „Rasender Roland“ die Runde.

Der ist heute vor allem ein touristisches Erlebnis. Auf dem Weg durch die Naturlandschaft Rügens mit ihren weiten Rapsfeldern verbindet der Zug die Ostseebäder Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren. Von Mai bis Oktober können Reisende die Zugfahrt ab Göhren, Binz und Sellin mit einer Tour auf einem Ausflugdampfer verbinden. Von der Haltestation Göhren zum Beispiel geht es zu Fuß weiter bis zur Seebrücke, und von dort per Schiff zur Küste mit den beeindruckenden Kreidefelsen.

Strecke: 24,1 Kilometer
Dauer der Fahrt: 80 Minuten
Anzahl der Haltepunkte: 14
Tarif: Inhaber:innen des Deutschland-Tickets zahlen pro Kalendertag einen Zuschlag von 8 Euro (Wochenkarte: 25 Euro)

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Ereignis auf Schienen: Mit großem Gebimmel fährt der Molli durch den Ostseekurort Bad Doberan auf dem Weg nach Kühlungsborn

Mecklenburgische Küste: Von Bad Doberan nach Kühlungsborn

Diese Eisenbahn ist ein Ereignis: Wenn sich der Molli sanft schnaufend und bimmelnd durch den Ostseeort Bad Doberan windet, machen nicht nur die Kinder in der Fußgängerzone große Augen. Die Dampflok, die Bad Doberan mit dem Ostseebad Kühlungsborn verbindet, fährt in gemächlichem Tempo, und genau das schätzen die Fahrgäste, die mit schönen Ausblicken auf die Küstenlandschaft belohnt werden.

Wie die Bäderbahn zu ihrem Namen kam, ist nicht eindeutig hinterlegt. Angeblich war der Hund einer Dame vor der Abfahrt ausgerissen. „Molli, bleib stehen!“ soll die Besitzerin laut gerufen haben, woraufhin der Lokführer des anfahrenden Zuges dachte, die Bahn sei gemeint – und scharf bremste. Seitdem wird die Bahn nur noch „Molli“ genannt. Der erste offizielle Zug nahm 1886 Fahrt auf, zunächst von Bad Doberan nach Heiligendamm, wo der damalige Herzog von Mecklenburg-Schwerin, Friedrich Franz I., das erste deutsche Seebad errichten ließ.

Heute fährt der Molli ganzjährig nach zwei Stopps in Bad Doberan über Heiligendamm Richtung Start- und Endbahnhof Kühlungsborn West. Um den Sommerurlauber:innen ein attraktives Zwischenziel zu bieten, hält sie von Juni bis September an der Station „Steilküste“. Von dort führt ein 300 Meter langer Feldweg hinab zu einem Sandstrand mit gemächlich plätschernden Ostseewellen.

Strecke: 15,4 Kilometer
Dauer der Fahrt: 40 Minuten
Anzahl der Haltepunkte: 9 (Sommerfahrplan)
Tarif: Inhaber:innen des Deutschland-Tickets zahlen pro Kalendertag einen Zuschlag von 8 Euro (Wochenkarte: 25 Euro)

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Nach allen Seiten offen: Die Thüringer Bergbahn schiebt sich mit Cabrio-Wagen durch die thüringische Gebirgslandschaft

Thüringer Wald: Von Obstfelderschmiede bis Cursdorf

Mit ihren offenen Wagen hat es die Thüringer Bergbahn sogar bis in die englische Zeitung „The Guardian“ geschafft, die vom Cabrio-Feeling auf Schienen schwärmte. Und das ist nicht die einzige Besonderheit: Mit 25 Prozent Steigung ist sie weltweit die steilste Standseilbahn zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen. Dabei fährt die Bahn eingleisig durch eine faszinierende Gebirgslandschaft mit fantastischen Aussichten auf den Thüringer Wald.

Im ersten Teil der Strecke (1,4 Kilometer) klettert sie 323 Meter in die Höhe bis zur Bergstation Lichtenhain, wo die Fahrgäste von einem malerischen Einfahrtportal in Fachwerkbauweise empfangen werden. Dort ist ein guter Startpunkt für eine Wanderung auf dem Walderlebnispfad Fröbelwald oder zum Aussichtspunkt Fröbelturm. Danach übernimmt ein historischer  Triebwagen die Fahrt über 2,6 Kilometer auf einer Panoramastrecke bis zur Endstation Cursdorf.

Im Frühjahr 1923 nahm die Strecke, eigentlich zum Transport von Güterwagen gebaut, den Betrieb auf. Das 100-jährige Jubiläum wird im Juni mit einem Jubiläumsfest sowie einer Modellbahnausstellung sowie Theateraufführungen zur Gründungsgeschichte gewürdigt. 2002 wurde die Bahn mit neuer Technik versehen, ihr Charakter als technisches Denkmal wurde jedoch erhalten. Bis heute fahren die Fahrgäste in Wagen aus der Anfangszeit und genießen vor allem den freien Blick aus den Cabrio-Wagen.

Die Bergbahn gehört ebenso zu den DB Regio-Netzen wie die 25 Kilometer lange Schwarztalbahn, die sich durch die idyllische und ursprüngliche Natur des Schwarzatales schlängelt.

Strecke: 1,4 Kilometer (Standseilbahn); gesamt: ca. 4 Kilometer
Dauer der Fahrt: 28 Minuten
Anzahl der Haltepunkte: 4
Tarif: Es gilt das Deutschland-Ticket, Zuschläge sind nicht zu entrichten.

Schwarzwald: Von Karlsruhe bis Baiersbronn

Ihr Schnaufen kündigt sie schon lange an, bevor die Eisenbahn einen der Bahnhöfe im Murgtal erreicht. Dann wissen die Bewohner:innen: Der Oldtimer auf Schienen ist wieder unterwegs. Sechsmal im Jahr schraubt sich die historische Dampflok durch die hügelige Landschaft im Nordschwarzwald, zunächst von Karlsruhe bis Rastatt auf der DB-Hauptstrecke, bevor sie Richtung Murgtal auf eine Nebenstrecke abzweigt.

Während sich die Lok ab Weisenbach über Gernsbach und Forbach durchs Gebirge kämpft, haben die Gäste immer wieder freien Blick auf die Landschaft des Murgtales, das einst mit vielen Tunneln und Brücken erschlossen wurde. Die mehr als zweistündige Tour führt über sehenswerte Städte wie Gernsbach mit seinen schönen Fachwerkbauten oder Baiersbronn mit seiner großen Dichte an Sterne-Restaurants. Von vielen Orten findet man Anschluss an die „Tour de Murg", einer 66 Kilometer langen Radwanderstrecke entlang des Flusses.

Strecke: 72,2 Kilometer
Dauer der Fahrt: 2,47 Stunden
Anzahl der Haltepunkte: 11
Tarife: Für die Sonderzüge im Murgtal, Albtal und Enztal gilt das Deutschland-Ticket in Verbindung mit einem "Nostalgiezuschlag" in Höhe von 12 Euro für Erwachsene und 6 Euro für Kinder (6 bis 14 Jahre).

Baden-Württemberg ist reich an historischen Zügen. Neben der Murgtalbahn kommen viele andere Dampfloks wie die Albtalbahn, die Öchsle-Bahn oder das Alb-Bähnle regelmäßig zum Einsatz.

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Mitten durch den Wald: Die Selketalbahn ist eine der historischen Schmalspurstrecken im Harz

Harz: Von Quedlinburg bis Eisfelder Talmühle

Eine Fahrt durch das wildromantische Selketal mit einer Dampflok zählt zu den schönsten Reisen durch den Harz. Mit 61 Kilometern befährt die Selketalbahn die längste Strecke der drei Schmalspurbahnen, die durch das Mittelgebirge führen. Zum Vergleich: Die Bahnstrecke hinauf zum Brocken ist lediglich 19 Kilometer lang.

Eine einfache Spazierfahrt ist die Fahrt für die Lok trotzdem nicht. Auf dem Weg durch das Tal des Flusses Selke muss sie zwischen den Bahnhöfen Sternhaus-Ramberg und Mägdesprung erhebliche Steigungen überwinden, bevor die Reise weiter durch idyllische Flusstäler führt, vorbei an den Naturschutzgebieten „Selketal“ und „Oberes Selketal“ mit ihren unberührten Wäldern.

Von den Bahnhöfen Alexisbad, Mägdesprung oder Gernrode findet man schnell Anschluss an den Wanderweg Selketal-Stieg, der über Berghänge und Wiesentäler bis zur UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg führt. Von dort können Wander:innen mit der Schmalspurbahn zurückfahren.

Die Gründung der Schmalspurbahnen im Harz geht zurück auf das Jahr 1886. Damals begann die Gernrode-Harzgeroder-Eisenbahn AG mit der Erschließung des Unterharzes für den Bahnverkehr. Nachdem die Selketalbahn lange Zeit nur bis Gernrode fuhr, wurde sie 2006 um 8,5 Kilometer bis nach Quedlinburg erweitert.

Zwei der drei Harzer Schmalspurbahnen sind mit dem D-Ticket nutzbar (außer der Brockenbahn).

Strecke: 61 Kilometer
Dauer der Fahrt: 2,41 Stunden
Anzahl der Haltepunkte: 19
Tarif: Das Deutschland-Ticket gilt in den Harzer Schmalspurbahnen Selketal- und Harzquerbahn mit Ausnahme der Strecke Drei Annen Hohne – Brocken.

Hinkommen mit dem Deutschland-Ticket:

Abo abschließen, einsteigen und losfahren. Das Deutschland-Ticket macht es möglich.

Es kostet 49 Euro monatlich und ist bundesweit überall im Nah- und Regionalverkehr gültig. Egal ob Sie mit Bus oder Bahn fahren, seit 1. Mai brauchen Sie deutschlandweit nur noch ein Ticket.
Das Deutschland-Ticket ist als monatlich kündbares Abonnement auf bahn.de erhältlich, außerdem unter anderem im DB Navigator und im DB Streckenagent.
Um Ihre Reise mit dem Deutschland-Ticket zu planen, setzen Sie in der Reiseauskunft auf bahn.de den Haken bei „Nur Nahverkehr“. In der App DB Navigator wählen Sie unterhalb der Datums- und Zeitauswahl die Filter-Fläche, dann unter „Optionen“ den Reiter „Verkehrsmittel“, wählen Sie dort den Schieber „Nur Nah-/Regionalverkehr“ aus.

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