Alles, was Sie über Pilze wissen müssen

Ergiebige Spots, kundige Pilz-Influencer:innen, Workshops, die Sie buchen können: DB MOBIL hat einen garantiert genießbaren Korb voll Informationen gesammelt

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Datum: 14.09.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Zwei Steinpilze liegen auf bemoostem Boden, Erde an ihren Stielen
© Imago Images/Alice Dias Didszoleit
Wahrscheinlich der beliebteste unter den Wildpilzen: der Steinpilz

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Herbst-Zeit ist Pilz-Zeit. Durch warme Winter und Nässe können sich die Saisons immer wieder verschieben, und auch bei Kälte finden sich noch Pilze wie zum Beispiel der Austernpilz. Doch im September und Oktober sollten Sie, sofern es regelmäßig geregnet hat und der Boden durchfeuchtet ist, gute Bedingungen für die Pilzsuche vorfinden.

Pilze sammeln kann eine herrliche Beschäftigung sein: durch Wälder streifen, den Blick schärfen für Erhebungen und die kleinen, meist braunen Hüte, die ein köstliches Abendessen versprechen. 

Der Atem ruhig, die Umgebung ruhig, ein Fest der Achtsamkeit – auch mit Freund:innen oder Familie kann man diesen gemeinsamen Müßiggang unternehmen. Man braucht bloß einen Korb, am besten aus Weide, ein Pilzmesser mit Bürste zum Abschneiden und Säubern der gesammelten Schätze sowie einen Stock, um Spinnweben zwischen den Bäumen zu entfernen. Ratsam ist auch ein Insektenspay gegen Mücken und Zecken sowie lange Kleidung und eine Kopfbedeckung, im Herbst eher eine Cap als eine Mütze. 

Besondere Pilzgebiete

Pilze lassen sich eigentlich überall dort sammeln, wo der Boden nicht allzu trocken ist, zum Beispiel in Wäldern, Mooren, aber auch in Heiden gibt es Vorkommen. Dort, wo Moose, Flechten und Nadelbäume wachsen, ist die Chance auf Pilze in der Regel besonders hoch. Aber auch in der Nähe von Buchen sollten Sie die Augen offen halten. 

In Naturschutzgebieten ist das Sammeln von Pilzen nicht erlaubt, auch in eingezäunten Wäldern sollte man sich nicht auf Fungi-Mission begeben. Und auch, wenn Pilzfunde unsere Sammelleidenschaft befriedigen: Erlaubt ist eine Menge, die sich am Abend für die Familie oder Freund:innen zubereiten lässt. Als Faust- oder besser Korbregel wird oft von einem Kilo pro Person gesprochen. Andere Sammler:innen freuen sich auf jeden Fall, wenn sie nicht nur Schnittreste vorfinden.
 

Wo Sie besonders sicher fündig werden? Hier ein paar bewährte Gebiete, die auch mit der Bahn erreichbar sind. Oft hilft es auch, zu wissen, welche Pilze mit welchen Bäumen in Symbiosen leben. Steinpilze beispielsweise wachsen bei Buchen oder Birken, Espenrotkappen, wie der Name schon sagt, bei Espen, Maronen verbinden sich mit Buchen und Eichen.

© Adobe Stock
In Nadelwaldgebieten (hier: Perlacher Forst südlich von München) stehen die Chancen gut, Pilze zu finden
  1. Der Sachsenwald bei Hamburg ist mit 70 Quadratkilometern Fläche das größte Waldgebiet Schleswig-Holsteins. Vor allem Kiefern, Fichten, Eichen und Buchen wachsen dort, die Bille plätschert hindurch. Pilzfreund:innen finden Fichtensteinpilze, Eichenrotkappen, Pfifferlinge und und Filzröhrlinge.

    Anreise mit der Bahn: vom Hamburger Hauptbahnhof mit der S-Bahn nach Aumühle
     
  2. Der Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz: Im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands ist ein volles Pilzkörbchen quasi garantiert. Pilzfans können zum Beispiel nach Belheim fahren, dort in den Wald gehen und mit ihrer Suche beginnen. Was zu finden ist? Je nach Jahreszeit unter anderem Maronen, Pfifferlinge, Kaiserlinge und Steinpilze.

    Anreise mit der Bahn: vom Bahnhof Mannheim mit der S-Bahn Richtung Bellheim 
     
  3. Im Perlacher Forst und im Forstenrieder Park südlich von München kann man nicht nur hervorragend wandern und Rad fahren, sondern findet auch Sandröhrlinge, Pfifferlinge und Steinpilze.

    Anreise mit der Bahn: Zum Forstenrieder Park fährt von München eine S-Bahn nach Gauting. Dort geht es dann mit dem Rad weiter. Zum Perlacher Forst gelangt man auch mit der S-Bahn, von Großhesselohe Isartalbahnhof geht’s zu Fuß oder mit dem Rad ins Pilzrevier.
     
  4. Auch im Ruhrgebiet gibt es zahlreiche Pilzspots, beispielsweise in der Nähe von Duisburg, an der Sechs-Seen-Platte oder im Rahm-Wald. Von Bovisten über Birkenpilze und Maronen bis zu Steinpilzen ist Vieles dabei.

    Anreise mit der Bahn: vom Duisburger Bahnhof fährt ein Bus bis zum Wolfssee
     
  5. In den Thüringer Wäldern, im Schiefergebirge und auf dem Rennsteig wachsen bei den Nadelgehölzen zahlreiche Pilze.

    Anreise mit der Bahn: Von Eisenach  mit dem Bus nach Hörschel. Von dort geht es zu Fuß weiter
© Getty Images
Reiche Ausbeute: Pilze wachsen recht schnell. Solange sie fest sind, kann man auch größere Exemplare mitnehmen

Fungiaffine Social-Media-Accounts, denen zu folgen es lohnt – und geführte Touren in die Pilze 

  1. Mit 18 Jahren ist Tristan Jurisch Deutschlands jüngster Pilzsachverständiger. Wer ihm in der Lausitz nicht persönlich Pilze zum Bestimmen vorlegen kann, könnte ihm auf Tiktok, Instagram oder Youtube folgen. Dort zeigt er, welche Pilze er findet und wie man die Arten erkennt.  
     
  2. In Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bieten die Schwestern Sandra Bernhardt und Claudia Schepe Lehrwanderungen an. Auf Instagram veröffentlicht Bernhardt Fotos von den Arten, zum Beispiel die „Gestielte Gallertträne“, die wie ein gelber Klecks aussieht. 
     
  3. Im Schwarzwald führt Nadja Frotscher bei Pilzcoachings durch den Wald. Für alle, die noch mehr über Pilze lernen möchten, bietet sie mehrtägige Camps an. Auf Instagram, Tiktok und Youtube erklärt sie die Besonderheiten von Pilzarten und teilt ab und an Rezeptideen. 
     
  4. Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie finden sich Pilzvereine und -schulen in einer Kartenübersicht. 
     
  5. Auch die Waldakademie von Deutschlands bekanntestem Förster Peter Wohlleben, der DB MOBIL schon ein ausführliches Interview gab, bietet Pilzkurse für Anfänger:innen an. 

Bücher, Podcast und Film zum Thema Pilze

  1. Der „Pilzpodcast“ ist inzwischen eine kleine Institution in der fungiphilen Audiosphäre. Seit Ende 2021 berichten Hobby-Mykologen Sebastian Sturzbecher & Wolfgang Bivour regelmäßig über Skurriles, Informatives und Praktisches aus der Pilzwelt. Sie geben Tipps zum Sammeln und Zubereiten und stellen besondere Pilze vor. 
     
  2. Die Dokumentation „Fantastische Pilze“ begeistert mit ihrer Bildstärke auch Menschen, die sich noch nicht sonderlich viel mit Pilzen beschäftigt haben. Außerdem geht es im Werk von Regisseur Louie Schwartzberg um überraschende Fakten über die Vielfältigkeit von Pilzen, die weit über das Nahrungsmittel hinausgeht.
     
  3. Das Buch „10 Pilze: Die sichersten Arten finden und bestimmen“ (Ulmer, 9,95 Euro) bietet gerade Anfänger:innen ausreichend Informationen und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zertifiziert.
     
  4. In „Der große BLV Pilzführer“ (BLV, 24 Euro) finden Sie 1200 Arten und ihre Merkmale. Der Duden unter den Pilz-Büchern.
     
  5. Für Kinder ab sieben Jahren empfiehlt sich „Die geheimnisvolle Welt der Pilze: Das Natur-Mitmachbuch für Kinder“ (Haupt, 26 Euro), darin gibt es spannende Infos, Rätsel und Bastelideen.

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