Bunter geht nicht: Welchen Rekord diese Thüringer Höhlen halten

Die märchenhaft anmutenden Hohlräume halten den „Guinness“-Rekord als farbenfroheste Schaugrotten der Welt. Nicht nur die Fantasie jubiliert: Die geführten Touren sind lehrreich – und gesund

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Datum: 14.02.2023
Lesezeit: 2 Minuten
Beleuchtete Höhle. Stalaktiten und Stalagmiten spiegeln sich im Wasser.
© Getty Images/Sandra vom Stein

Märchendom, Gralsburg, Buttergrotte – Orte, wie man sie wohl nur in alten Kinderbüchern vermutet. Doch es gibt sie wirklich: Als Hohlräume der Saalfelder Feengrotten liegen sie unter Tage im Verborgenen, sind aber für Besucher:innen zugänglich.

Hier, am Rande des Thüringer Schiefergebirges, barg man schon 1530 Alaunschiefer. Im Zuge der Industrialisierung wurde der Abbau jedoch unrentabel, das Bergwerk geschlossen und wieder der Natur überlassen. Die wiederum leistete ganze Arbeit: Aus den Wänden wuchsen über die Jahrzehnte Tropfsteine, die das eisen- und mineralreiche Milieu in schillernde Farben tauchen. So schön wie Feenhaar, befanden 1910 Wissenschaftler:innen, die den vergessenen Stollen bei der Suche nach Heilwasser wiederentdeckten. Sie gaben dem märchenhaften Ort seinen Namen. Heute stehen die Saalfelder Feengrotten im „Guinness-Buch der Rekorde“ als farbenreichste Schaugrotten der Welt.

Auf geführten Touren wirft man sich einen Schutzumhang um – mit dem man sich gleich wie ein mittelalterlicher Torwächter fühlt – und erfährt viel über Entstehung und Erhaltung der unterirdischen Wunderwerke. Allen Besucher:innen, besonders solchen mit Asthma oder Bronchitis, sei zudem empfohlen, tief durchzuatmen, die Grotten gelten als Heilstollen. In unmittelbarer Nähe der Höhlen befindet sich das „Grottoneum“, das Erlebnismuseum, wo Besucher:innen ihre eigenen Tropfsteine wachsen lassen können. Im „Feenweltchen“, dem Abenteuerwald, können Kinder märchenhafte Gestalten treffen und sich in einer Zauberwelt verlieren.

Daneben empfiehlt sich ein Besuch in Saalfeld selbst. Als eine der ältesten Städte des Bundeslandes wird die Residenzstadt auch „Steinerne Chronik Thüringens“ genannt. Auf dem historischen Rundweg lassen sich 1100 Jahre Stadtgeschichte zu Fuß erkunden. Die lange Route dauert etwa 90, die kürzere Variante 45 Minuten. Am Wegesrand ist jedoch stets Gelegenheit für eine Pause – die zahlreichen Cafés und Restaurants bitten zur Einkehr. 

Hinkommen: 
Mit dem RE oder der RB nach Saalfeld; weiter mit dem Bus (Linie A) bis Feengrotten. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.bahn.de

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