Nachhaltig Skifahren – so geht's

Wintersport bringt Spaß, schadet aber der Umwelt? Nicht unbedingt. Mit diesen sieben Tipps von DB MOBIL können Sie mit gutem Gewissen den Skiurlaub genießen

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Datum: 25.01.2024
Lesezeit: 7 Minuten
Skifahrer:innen von hinten auf der Piste in Sudelfeld in Oberbayern
© Mauritius Images/Lumi Images

Der Schnee glitzert in der Sonne, während man als erster Mensch am Morgen den Abhang hinuntersaust. So wunderbar kann ein Tag beginnen, mit der „ersten Spur“. Doch das alpine Vergnügen ist nicht ohne Grund in der Kritik: Skifahrer:innen hinterlassen leider auch andere, unerwünschte Spuren – konkret in der Umwelt vor Ort und generell durch den CO2-Ausstoß beim Winterurlaub. Doch es geht auch anders. Bereits mit einfachen Dingen kann jede:r etwas zum Klimaschutz und zum Erhalt der Berglandschaften beitragen: sieben Tipps von DB MOBIL für umweltbewusste Pistengänger:innen. 

1. Reisen Sie mit der Bahn statt mit dem Auto an

Das größte Problem beim Wintersport liegt nicht auf der Piste. Der überwiegende Anteil an Emissionen entsteht bei der An- und Abfahrt, weil die meisten Winterurlauber:innen mit dem Auto reisen. 

Hin- und Rückfahrt mit der Bahn dagegen sind umweltfreundlich und sorgen dafür, dass es zu Stoßzeiten im Winter weniger Blechlawinen in den Bergen gibt. Mittlerweile unterstützen auch viele Skiorte die Verkehrswende. Bei der Deutschen Bahn sind Verbindungen und Angebote unter www.bahn.de/winterrail zu finden. Im österreichischen Vorarlberg gibt es mit dem Green Ticket für den öffentlichen Verkehr zehn Prozent aufs Leihequipment, und die Anreise ist ab der Vorarlberger Grenze kostenlos. Im Kleinwalsertal kommt man mit der Walsercard dank guter Taktung wunderbar mit den Öffis voran. Und in den Mitgliedsorten der Initiative Alpine Pearls braucht niemand ein eigenes Auto, weil das Netz des öffentlichen Verkehrs so gut ausgebaut ist.

In der Schweiz erhalten Winterurlauber:innen mit Snow’n’Rail, einer Kombination aus Skipass und Ticket für den öffentlichen Verkehr, bis zu 20 Prozent Rabatt auf die Fahrt mit Bus und Bahn zum Skigebiet, die Skipässe sind ermäßigt und die Ausrüstung kann mit Rabatt ausgeliehen werden.

© Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe
Da fängt der Urlaub auf der Fahrt an: mit dem Zug durch den Schnee, hier bei Unterthalhofen im Allgäu

2. Suchen Sie sich Skigebiete in Ihrer Nähe

Und wenn Sie Menschen kennen, die dennoch das Auto bevorzugen: Raten Sie dazu, ein Gebiet zu wählen, das möglichst nah liegt. Warum nicht mal ins Allgäu statt nach Alpe d’Huez? Und wenn Sie dann einmal dort sind, bleiben Sie ein paar Tage – anstatt mehrfach pro Winter zu Tagesauflügen aufzubrechen. 

Überhaupt lohnt sich ein Blick auf den deutschen Verbund Alpen Plus, der aus Brauneck-Wegscheid, Wallberg, Spitzingsee-Tegernsee und Sudelfeld besteht und mit „Skifahren dahoam“ wirbt. 


3. Unterstützen Sie Orte, die auf sanften Tourismus setzen

Keine langen Schlangen am Lift, kein Stau auf der Piste und keine Après-Ski-Partymeile – klingt verlockend für Sie? In kleineren Skiorten ist oft ein entspannterer Urlaub möglich als in großen, mit benachbarten Regionen vereinigten Skigebieten: mehr Ursprünglichkeit und die Möglichkeit, auch abseits der schnellen Abfahrt in Ruhe etwas Neues wie Langlauf oder Schneeschuhwandern auszuprobieren. 

In diesem Zusammenhang gibt es Gebiete, die sogar der dem Skisport kritisch gegenüberstehende WWF für einen umweltbewussten Winterurlaub empfiehlt: die 19 Orte der Alpine Pearls. Sie lassen nur eine bestimmte Menge an Skifahrer:innen auf den Berg, nutzen regenerative Energien und verzichten auf Kunstschnee.

© Imago/Volker Preußer
Blick auf die Berge dahoam: Das Skigebiet Wallberg in Bayern gehört zum Verband Alpen Plus

4. Vermeiden Sie Kunstschnee

Am besten machen Sie Winterurlaub, wenn echter Schnee liegt. Durch den Klimawandel haben sich die Zeiten teilweise verschoben, und schon heute sind viele Skigebiete zumindest zeitweise auf Schneekanonen angewiesen.

Expert:innen erwarten, dass sich der Schneemangel noch verstärken wird, vor allem in niedrigen Lagen. Durch künstliche Beschneiung werden jede Menge Energie und Wasser verbraucht. Manchmal aus vorhandenen Stauseen, manchmal müssen dafür aber auch extra Speicherseen angelegt werden. Der WWF spricht von etwa einer Million Liter Wasser, die benötigt werden, um einen Hektar zu beschneien. Außerdem verursachen die meist am späten Nachmittag und in den Abendstunden eingesetzten Kanonen Lärm, der die Tiere in den umliegenden Wäldern stören kann.

© Getty Images
Echter Schnee macht Laune – nicht nur Skifahrer:innen, sondern auch Kindern beim Spielen

5. Bleiben Sie auf den Pisten

Auch wenn es reizvoll erscheint, durch den unberührten Schnee abseits der Pisten zu wedeln – lassen Sie es bitte. Sie werden Wildtiere wie Rehe, Gämsen, Schneehasen und Vögel wahrscheinlich gar nicht sehen, aber seien Sie sicher, Sie werden sehr wohl bemerkt. 

Wildtiere haben einen ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. An die Skipisten, Wege und Loipen passen sie sich schnell an und meiden diese. Doch wenn Skifahrer:innen auch noch durch ihre Rückzugsräume brettern, schreckt das die Tiere auf und sorgt für großen Stress. Die Wildtiere flüchten und verbrauchen dabei ihre Energiereserven, die sie benötigen, um die schwierige Winterzeit mit Kälte, Schnee und wenig Nahrung zu überstehen. 

Im Übrigen dient es auch Ihrer eigenen Sicherheit, die ausgewiesenen Pisten nicht zu verlassen.  

6. Halten Sie Ausschau nach nachhaltigen Unterkünften

Wie bei anderen Urlauben gilt auch hier: Prüfen Sie die Unterkünfte am besten vorab auf Nachhaltigkeit. Wird Abfall vermieden und getrennt, werden Ressourcen geschont und Energie und Wasser gespart?

Es gibt inzwischen mehrere Siegel, die nach Überprüfung durch unabhängige Institutionen verliehen werden: zum Beispiel das deutsche Zertifikat Viabono, das Österreichische Umweltzeichen oder das Schweizer Label ibex fairstay.

© Getty Images
Statt kaufen: Ob Skier, Stöcke oder Skischuhe, vor Ort kann man meist die gesamte Ausrüstung leihen

7. Tragen Sie nachhaltige Kleidung

Von Skijacke über -hose bis zu Strümpfen, warmer Unterwäsche, Handschuhen und Schneebrille: Achten Sie beim Kauf Ihrer Kleidung auf Materialien, Herkunft und Produktionsbedingungen. Jede:r Wintersportler:in weiß, dass Skiklamotten teuer sind. Also warum nicht mal bei Freund:innen fragen, ob Sie sich gegenseitig Sachen leihen können? 

Und apropos leihen – auch Skier, Snowboard, Helm und Stöcke kann man bestens vor Ort bekommen. Vorteil: weniger Gepäck auf der Reise. Sollten Sie doch mit eigener Ausrüstung in den Urlaub fahren: Skier lassen sich in der Bahn zwischen den Sitzen oder zwischen Tür und Sitzplatz verstauen.

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