Atze Schröder

DB MOBIL trifft den Comedian am Bahnhof Hamburg Dammtor

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Datum: 08.09.2023
Lesezeit: 3 Minuten
Atze Schröder am Bahnhof vor einem ICE
© Max Thesseling

Atze Schröder, wohin geht die Reise?

Nach Berlin, ich habe dort ein paar berufliche Termine und bleibe über Nacht. Morgen geht es zurück nach Hamburg. Und dann bald in den Urlaub – mit der Bahn.

Ach was, wohin denn?

Das wird ein ganz besonderer Leckerbissen: Meine Freundin und ich fahren komplett mit dem Zug durch Europa, fast drei Monate lang. Erst geht es nach Utrecht, dann nach Antwerpen, danach in die Toskana und später über Wien und Villach nach Kroatien, Montenegro und Albanien. 

Spannend! Wie ist die Idee entstanden, die gesamte Reise mit der Bahn zu machen? 

Fliegen wollten wir nicht, und ein eigenes Auto haben wir nicht. Klar hätten wir uns auch einen Leihwagen nehmen können, aber wir wollten die Reise genießen. Man lernt die Länder ja auch noch mal anders kennen, wenn man so unterwegs ist wie wir, und ich quatsch eh jeden an. 

Reisen Sie eher 1. oder 2. Klasse?

Meistens 2. Klasse, da ist mehr los. Von Party bis Ärger ist alles dabei. 

Finden Sie dort oft Inspirationen fürs Programm?

Ja, man bekommt ja viel an Gesprächen mit, da mach ich mir schon öfter mal Notizen. 

Zum Beispiel?

Letzte Woche haben sich welche lange übers Campen unterhalten. Da hab ich die ganze Zeit mitgeschrieben. Das wird auf jeden Fall eine neue Nummer von mir.

Wo ist der größte Unterschied zwischen Ihnen als Kunstfigur und Ihnen als Privatperson?

Der Bühnen-Atze ist natürlich viel frecher als ich. Privat wäre ich dazu zu schüchtern und auch zu gut erzogen. Ich versuche schon, mich gut zu benehmen. Wenn ich als Atze um 20 Uhr auf die Bühne gehe, und um viertel nach hat noch keiner gelacht, dann habe ich ein Problem. Im Privaten ist es dagegen eher angenehm, wenn bis dahin noch keiner gelacht hat (lacht)

© Max Thesseling

Welches war Ihr interessantestes Gespräch im Zug?

Ich hatte letztens eine schöne Begegnung, als ich von Köln nach Hamburg fuhr. Da stieg eine schicke Dame in den besten Jahren ein, und wir waren zu zweit in einem Sechserabteil. Erst schlief sie ein, dann ich. Und als ich wach wurde, dachte ich, mein bester Freund sucht händeringend eine Frau, und die hier hat Klasse, Stil, sie sieht gut aus – die quatsch ich jetzt mal an. Wir haben uns sehr gut verstanden, und ich habe ihr gesagt, dass mein Freund auf der Suche ist. Als wir am Hauptbahnhof in Hamburg ausgestiegen sind und uns zum Abschied in den Arm genommen haben, meinte sie: „Aber was ist denn eigentlich mit dir? Wir verstehen uns doch so gut.“

Ihre Antwort?

„Ich habe leider eine Freundin, und das läuft auch ziemlich gut. Ansonsten wäre ich sofort mitgekommen.“

Was ist aus der Dame und Ihrem Freund geworden?

Nichts, leider stimmte die Chemie nicht. 

Und wie vertreiben Sie sich die Zeit auf der Fahrt, wenn Sie nicht gerade Leute belauschen oder mit ihnen quatschen?

Ich habe immer Bücher dabei. In der Bahn finde ich endlich mal Zeit zu lesen.

Zur Vorfreude auf den Urlaub zählt ja auch die Auswahl der Urlaubslektüre. Was haben Sie sich als Erstes vorgenommen? 

Ich freue mich im Moment besonders auf „Hund, Wolf, Schakal“ von Behzad Karim Khanim, das ja anscheinend jetzt alle lesen. Das habe ich extra vorher nicht angerührt – das wird mein Buch für die erste Bahnfahrt!

Kunst-Komiker
Atze Schröder, 57, ist eine Comedian-Kunstfigur mit Locken, getönter Brille und Hang zum Prollen und Protzen. Bekannt geworden ist er 1999 mit der TV-Serie „Alles Atze“. Schröder stammt aus Essen, wohnt aber seit Langem in Hamburg. Am 23. November geht er mit seinem neuen Programm auf Tour: „Atze Schröder – der Erlöser“.


Podcast: 
Sie wollen mehr von Atze Schröder wissen? Dann hören Sie doch mal in den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit  ...“ rein, bei dem er gerade zu Gast war.

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