„Unterwegs mit …“ Juliane Eller

Juliane Eller, lächelnd am Weinhang
© Peter Bender

Für den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit …“ steigt Moderator Sebastian E. Merget alle 14 Tage in den Zug, um mit prominenten Reisenden aus Pop, Kultur und Gesellschaft darüber zu reden, was diese antreibt oder aufregt, begeistert oder bewegt. In der aktuellen Folge zu Gast: Juliane Eller, die über ihren Alltag als Winzerin und nachhaltigen Weinanbau spricht.

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Im ICE fahren Sebastian E. Merget und Juliane Eller von Göttingen nach Hamburg, wo die hochschwangere Winzerin Kundentermine hat. Am nächsten Tag reist sie zurück in ihre Heimat Alsheim zwischen Mainz und Worms, um die Ernte vorzubereiten, die in zwei Wochen ansteht. In Ellers Fall bedeutet Ernte: Trauben pflücken per Hand.

Eller hat vor zehn Jahren den elterlichen Betrieb übernommen und ihn auf links gedreht, indem sie etwa von maschineller Ernte auf Handlese umgestellt und die Anzahl der Rebsorten von 25 auf fünf reduziert hat. Heute ist sie nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch eine Weinfluencerin mit mehr als 50 000 Follower:innen bei Instagram.

Merget möchte von ihr wissen, wie sie damals im Alter von 23 darauf gekommen sei, eine solche Aufgabe zu wählen. Eigentlich habe sie das ja nie machen wollen, erzählt Eller. „Ich habe immer meine Eltern gesehen. Es war immer Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wir mussten als Kinder immer helfen, es gab nie Sommerurlaub, weil das die Hochphase ist.“ Damals habe sie sich einen geregelten 9-to-5-Job gewünscht. „Ja, willkommen in meinem Leben, hat hervorragend funktioniert“, sagt sie und lacht.

Sie musste lernen, sich als Frau in einem männerdominierten Beruf zu behaupten. Ihre Eltern hätten sich früher anhören müssen, dass der Betrieb ja mit zwei Töchtern nicht weitergehen könne, erzählt sie. Und auch heute höre sie noch oft: „Krass, so habe ich mir eine Winzerin gar nicht vorgestellt …“. Mittlerweile nehme sie solche Dinge mit Humor, habe aber Jahre dafür gebraucht. „Ich denke immer noch, Leute, ist das euer Ernst, wir sind in 2023.“

© Katja Heer

Wenn Eller von ihrem Alltag als Winzerin erzählt, schwärmt sie vor allem von der Arbeit im Keller. Dort komponiert sie ihre Weine, indem sie Rebsäfte von den verschiedenen Weinhängen mischt.

Sie ist stolz, dass ihr Betrieb seit diesem Jahr für nachhaltigen Weinbau zertifiziert ist. „Viele denken, Nachhaltigkeit ist nur die Bewirtschaftung draußen im Weinberg. Das ist aber Quatsch.“ Nachhaltigkeit sei die Ökonomie, die Ökologie und das Soziale. Es gehe vom Schnitt des Rebstocks über Leichtglasflaschen, den Verzicht auf den Versand von Einzelflaschen bis hin zum Teamsport.

Ein kurzweiliges, informatives Gespräch, in dem Eller erzählt, wie sie als Chefin – auch der eigenen Eltern – ist, warum sie schlaflose Nächte vor der Ernte hat und weshalb Eiswürfel im Weißwein nichts zu suchen haben.

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