Tim Mälzer

DB MOBIL trifft den Starkoch am Berliner Hauptbahnhof und spricht mit ihm über seine legendäre Interrailreise, Essen im Zug und über die Frage, ab wie viel Uhr man ihn anquatschen darf

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Datum: 12.01.2024
Lesezeit: 3 Minuten
Tim Mälzer steht auf einem Bahnsteig vor einem ICE, die Hände in den Jackentaschen.
© Anna Sola

Herr Mälzer, wo begann die Reise?

Ich bin von Hamburg nach Berlin gereist. Hier trete ich bei „Late Night Berlin“ auf.

Ihr Lieblingsplatz im Zug?

Doppelreihe Großraumwagen am Fenster. Weil ich mich dort zum Schlafen anlehnen kann. 

Und was machen Sie so in den Wachzeiten?

Kaffee trinken, Musik hören und vielleicht mal einen Film gucken. 

Ihr Stammgericht im Bordbistro?

Ich bin der Erbsensuppen- und Chili-con-Carne-Typ. Die Nudelgerichte mag ich auch. Ich brauche unterwegs keine Kreativität, es muss nur bodenständig und lecker sein. Und ich muss sagen, in den letzten Jahren hat sich die Qualität im Bordbistro stark verbessert. 

Sind Sie gern allein oder in Begleitung unterwegs?

Bahn fahre ich am liebsten alleine. Weil ich dann meine Ruhe habe. Wenn man mich in Ruhe lässt.

Woher kommt Ihr Ruhebedürfnis auf Reisen?

Ich arbeite mit Menschen zusammen, und fast alles von dem, was ich mache, hat mit Kommunikation zu tun. Deshalb habe ich auch gern mal eine Pause. Ich bin selten für mich, und Bahnfahrten nutze ich dafür. 

Manch prominente Person tarnt sich mit Cap, Mütze oder Brille. Machen Sie das auch?

Noch nicht, aber ich bin kurz davor (lacht).

Sie pflegen in der Öffentlichkeit ein eher kumpelhaftes Image. Werden Sie auch deshalb häufiger angequatscht?

Bestimmt! Und zu 95 Prozent ist das positives Feedback und ja auch eine Anerkennung meiner Arbeit. Aber wenn ich, wie jetzt gerade, um 6 Uhr am Altonaer Bahnhof stehe und angesprochen werde, ist das schon anstrengend. Deshalb der Tipp: morgens um 6 Uhr den Mälzer lieber noch nicht ansprechen. 

Ab wann dann?

Ab 9 Uhr ist es in Ordnung (lacht).

Ihre schönste Bahnfahrt?

Als ich mit dem Interrailticket durch Europa gereist bin. 

Wie lange ist das her?

Das war 1987, mit 16. Ich bin damals mit einem Freund sechs Wochen unterwegs gewesen und unter anderem nach Italien gefahren. Ich kann mich noch gut an die Bahnfahrt von München nach Rom erinnern – der Zug war ein rollendes Jugendzentrum. Es wurde überall Musik gehört, man war flirty, hat warmes Dosenbier getrunken und aus dem Fenster des Sechserabteils geraucht … Das war schon special. Genauso wie Nachtzugreisen. Die habe ich aber später gemacht.

Wohin ging es?

Einmal bin ich von Hamburg nach Innsbruck gefahren. Das hat was Gemütliches – man packt sich Proviant ein, lädt sich einen Film runter, später klappt man das Bett runter und macht es sich ein bisschen muckelig. Wie beim Reisen mit dem Interrailticket ist im Nachtzug der Weg das Ziel.

Ein Koch für alle Fälle
Tim Mälzer, geboren 1971 im schleswig-holsteinischen Elmshorn, ist ständig in Aktion. Wenn er nicht gerade in seinem Restaurant „Die Bullerei“ in Hamburg kocht, duelliert er sich in der TV-Sendung „Kitchen Impossible“ (zuletzt im Weihnachtsspecial 2023, Vox), redet mit „Unterwegs mit …“-Host Sebastian E. Merget und Gästen im gemeinsamen Podcast „Fiete Gastro“ oder schreibt Bücher übers Kochen, zum Beispiel „Vierundzwanzigsieben kochen“ erschienen im Oktober 2023. 

Podcast: 
Sie wollen mehr von Tim Mälzer wissen? Dann hören Sie doch mal in den DB MOBIL-Podcast „Unterwegs mit ...“ rein, bei dem er gerade zu Gast war.

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