Warum Paul Hüttemann das Projekt Wadadee in Namibia unterstützt

Leser:innen haben die Reise des Fotografen zur beliebtesten der DB-Aktion „Entdecke das Leben“ gewählt. Der Preis: Der Fotograf stellt sein Herzensprojekt zugunsten bedürftiger Kinder in Namibia vor

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Datum: 14.12.2023
Lesezeit: 5 Minuten
Kinder in Katatura, Stadtteil der namibischen Hauptstadt Windhoek
© Paul Hüttemann
Spielende Kinder im Viertel Katutura der namibischen Hauptstadt Windhoek: Hier im iNAMi-Kindergarten engagiert sich die Aachener Hilfsorganisation Wadadee Cares

Und dann kommt dieser Moment, wenn das Herz aufgeht. Wenn die Armut und das Elend in den staubigen Straßen von Windhoek sich für einen Augenblick aufzulösen scheinen, in einem Kinderlachen, einem Scherz, einer Umarmung.  
 
So geht es vielen, die aus dem wohlhabenden Deutschland dieses Kinderheim im fernen Namibia besuchen. Im Wadadee-Haus im Armenviertel Katutura wohnen Kinder, die oftmals ohne Eltern aufwachsen – aber nicht ohne Zuneigung. 

Wadadee steht für ein Motto, das die ganze Welt versteht 

Von dieser hoffnungsfrohen Stimmung war Lena Palm ergriffen, die 2013 nach ihrem Abitur einige Monate in Windhoek verbrachte. Es war, so sagt sie noch heute, „ein Segen zu sehen, mit was für einer Lebensfreude und Offenheit die Kinder durchs Leben gehen. Ich habe viel von ihnen gelernt“. 

© Paul Hüttemann
Fotograf Hüttemann hat neben einer digitalen Kamera auch eine analoge Kamera dabei, hier ist es eine Mamiya 645. Zur Freude der Kinder in Windhoek

Zwei Jahre später gründete die Aachenerin gemeinsam mit ihrer Mutter die Hilfsorganisation Wadadee Cares. Sie unterstützt verschiedene Heime für Waisen, Halbwaisen und Kinder, deren Eltern sich aus unterschiedlichen Gründen nicht um ihren Nachwuchs kümmern können. Ihr Ziel ist es, für eine nährstoffreiche Ernährung der Kinder zu sorgen und ihre medizinische Versorgung sicherzustellen, damit sie gut und gestärkt lernen und aufwachsen können.

Wir waren direkt von dem Projekt begeistert

Paul Hüttemann, Fotograf, über „Wadadee Cares“

Das Wort Wadadee stammt übrigens aus einer der namibischen Sprachen. Es bedeutet so viel wie „Es geht jeden etwas an“ – ein Motto, das auf der ganzen Welt verstanden wird. So empfand auch der Fotograf Paul Hüttemann, der das Land in Südostafrika 2021 gemeinsam mit seiner heutigen Frau Lisa durchreiste, um die Naturschönheiten zu bestaunen und in Bildern festzuhalten. „Am Ende der Reise waren wir bei Wadadee vor Ort und direkt von dem Projekt begeistert“, erinnert sich Hüttemann. 

Hüttemann fragte die Kinder: „Wer möchte aufs Foto?”

Die beiden Deutschen platzten mitten hinein, als die Kinder „Der Plumpssack geht um“ spielten. Hüttemanns Frau Lisa hatte vor Rührung „einen Kloß im Hals”, weil „die Kinder mit so wenig so glücklich waren”, wie sie kurz nach der Reise in einer Podcast-Folge erzählte.

© Paul Hüttemann
Große Freude an kleinen Dingen: Das berührt nicht nur Fotograf Hüttmann, wenn er die Kinder im Viertel Katutura besucht

Die Gründerin der Wadadee-Hilfe, Lena Palm, lud Hüttemann ein, doch ein paar Bilder zu machen – was den Profi-Fotografen dieses eine Mal auf dem falschen Fuß erwischte. Sein letzter Kamera-Akku hatte nur noch fünf Prozent Strom. Als er in die Runde fragte, von welchem Kind er denn ein Foto machen dürfe, gingen alle kleinen Hände empor: „Ich, ich, ich!”. Und wie sich herausstellte, steckte in den Kleinen ein enormes Talent, sich in Pose zu werfen. 
 
Kein Wunder, dass Paul und Lisa Hüttemann sich entschlossen, das Projekt Wadadee Cares zu unterstützen. Nach der Afrika-Reise veröffentlichte er ein Fotobuch – und ein Teil der Erlöse ging an die Aachener Organisation. 

Immer wieder erinnert sich Hüttemann an die herzlichen Momente mit den namibischen Kindern. So auch im Herbst 2023: Da wurde der Fotograf von der Deutschen Bahn eingeladen, an der Entdecker-Challenge „Entdecke das Leben“ teilzunehmen. Fünf Teilnehmer:innen sollten einen Ort bereisen und ihren Follower:innen sowie den DB MOBIL-Leser:innen davon berichten. Das Publikum konnte eine Woche lang darüber abstimmen, welche Entdeckungsreise ihm am besten gefällt. Als sein Trip zum Gespensterwald an der Ostseeküste auf dem Spitzenplatz landete, hatte Hüttemann einen Themen-Wunsch bei der DB MOBIL-Redaktion frei. Er hat darum gebeten, dass DB MOBIL über Wadadee Cares berichtet.

© Paul Hüttemann
Fotograf Hüttemann ist begeistert von den posierenden Kindern in Windhoek: „Die haben da wirklich Posen hingestellt, habe ich bei manchen Models noch nicht erlebt.”

Im Jahr 2023 schauten Paul und Lisa Hüttemann zum Abschluss einer Reise erneut in Windhoek vorbei. Außerdem besuchten sie weitere Standorte von Wadadee Cares. Hüttemann hat wieder Fotos gemacht. Und diesmal hat er für bestens geladene Akkus gesorgt – wovon auch die Bilder in diesem Beitrag und auf Hüttemanns Intagram-Account zeugen. „Es freut uns, dass dieses Herzensprojekt nun mehr Aufmerksamkeit bekommt und wir auch wissen, wo genau die Hilfen vor Ort ankommen werden.” 

© Paul Hüttemann
Zwei Schüler auf dem Hof des Bernhard Nordkamp Center, einer Nachmittagsbetreuung für etwa 150 Kinder im Viertel Katatura, die nach einem Antiapartheitskämpfer benannt ist

Der gemeinnützige Verein Wadadee Cares freut sich über Spenden. Fast noch mehr aber freut er sich, wenn Freiwillige mithelfen möchten – in Deutschland oder vor Ort in Namibia, etwa im Rahmen eines Praktikums. 

ÜBER DEN GEWINNER DER AKTION „ENTDECKE DAS LEBEN“

Paul Hüttemann ist ein renommierter Fotograf, der sich auf analoge Fotografie spezialisiert hat und mit beeindruckender Hingabe immer wieder bekannte Persönlichkeiten wie zum Beispiel Sarah Connor und Lena Meyer-Landrut vor seine Linse holt. Besonders bei Hochzeitsfotoshootings entfaltet Hüttemann seine Kreativität und schafft einzigartige Erinnerungen für Paare.

Zusätzlich zu seiner Fotografie betreibt Hüttemann ein Unternehmen, das analoge Kameras zum Verleih anbietet. Gemeinsam mit seiner Frau macht er den Podcast „Was ging die Woche", in dem sie sich in unterhaltsamen Gesprächen mit einer breiten Palette von Alltagsthemen auseinandersetzen.

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