St. Peter-Ording

St. Peter-Ording, das ist Weite, Strand, Meer und Surfer-Lifestyle. Ohne Frage ist der zwölf Kilometer lange und bis zu zwei Kilometer breite Strand die Hauptattraktion auf der Westspitze der Halbinsel Eiderstedt

Oliver Franke

Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende in St. Peter-Ording

Tag 1

Morgens
Strandspaziergang oder Schnupperkurs im Surfen oder Strandsegeln

Sie müssen zuerst ans Meer, und das wollen alle in St. Peter-Ording. Um größeren Menschenansammlungen zu entgehen, schwimmen Sie am besten gegen den Strom: Kommen Sie an heißen Sommertagen doch frühmorgens oder erst am Spätnachmittag an den Strand.

Und wenn Sie immer schon mal Surfen oder Stand-up-Paddling lernen wollten: Nutzen Sie die Chance – wann sonst, wenn nicht jetzt und hier? Dafür buchen Sie vorab einen Schnupperkurs im Wassersportcenter X-H2o am Strandabschnitt Ording. Sie wollen lieber eine schnittige Wende oder eine Halse auf dem Sand hinlegen? Dann wählen Sie stattdessen den vierstündigen Anfängerkurs im Strandsegeln.   

Schietwetter?
Dann ab in die Dünen-Therme. Ist es im Meer zum Baden zu kalt, und Wassersport möchten Sie doch lieber anderen überlassen, dann starten Sie doch mit einem langen Strandspaziergang und besuchen anschließend die Dünen-Therme in Bad. Wählen Sie eine Massage oder unternehmen Sie einen Saunagang in der 70 °C warmen Pfahlbausauna mit Ausblick über die Dünen. Das Meerwasser-Wellenbad und der beheizte Außenpool sorgen für wohltemperierten Badespaß selbst bei „Schietwetter“.

Mittags
Das Pfahlbaurestaurant am Strand von Böhl heißt Salt & Silver am Meer. Serviert werden Fisch und Fleisch vom Grill, darunter auch die beliebte Variante "Ceviche", die auch in den Hamburger Lokalen gleichen Namens als Signature Dish gelten. Von November bis März geschlossen. Dann kann man ins Restaurant Sandperle ausweichen, abseits des Strandes, aber immer noch mit Meerblick.

Nachmittags
Eine Wattwanderung zählt an der Nordsee zum Pflichtprogramm. Was zunächst bloß nach Matsch und Schlick aussieht, ist ein einzigartiges Naturwunder. 2.300 Pflanzen- und Tierarten leben in und von den Salzwiesen, die brackwasserhaltigen Zonen beherbergen noch einmal gut 2.700 weitere Arten.

Im Nationalpark Wattenmeer sind auch Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale zu Hause. Und unter Ihren Füßen im Schlick tummeln sich Muscheln und Krebse, Faden- und Strudelwürmer. Zudem ist das Watt Laichplatz zahlreicher Meeresfische wie Scholle und Seezunge. Für Zugvögel ist es daher eine wichtige Futterstation. Seit 2009 zählt das Wattenmeer zum UNESCO-Welterbe, und auf der „Naturkundlichen Wattwanderung am Südstrand“ im Ortsteil Dorf führen Sie Mitarbeiter:innen der Schutzstation Wattenmeer e. V. sicher über den Meeresgrund. Sie erklären Ihnen dabei auch, wie das mit den Gezeiten genau funktioniert.

Bitte beachten: Eine Voranmeldung ist erforderlich. Wetterfeste Kleidung und Gummistiefel nicht vergessen.

Abends
Fürs Abendessen gehen Sie in das Restaurant Dii:ke im Beach Motel, das ist bekannt für seine gute Holzofenpizza. Auch Veganer und Vegetarier finden hier leckere Bratlinge und Gemüsecurrys.

Tag 2

Morgens
Radtour zum Leuchtturm Westerheversand: Mieten Sie ein Fahrrad vor Ort. Es gibt in jedem Ortsteil mindestens einen Verleiher. Wenn Sie Gegenwind nicht so mögen, nehmen Sie ein E-Bike, dann fällt das Strampeln nicht so schwer.

Er wird von allen geliebt und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele von St. Peter-Ording: Der 41,5 Meter hohe, rot-weiß getünchte Leuchtturm Westerheversand, den Sie bereits vom Hauptstrand aus in Ording sehen können. Schließlich ist er einer der markantesten Punkte an der Westküste. Der Leuchtturm steht auf einer extra aufgeschütteten Warft und auf einem Betonsockel.

Als Abstecher fürs Selfie lohnt das Bauwerk allemal. Und falls Sie überlegen, woher Ihnen dieser Turm mit den zwei rechts und links gelegenen Leuchtturmwärterhäuschen so bekannt vorkommt... Er trat schon in der Fernsehwerbung auf. Seit den 1970er-Jahren war der Turm Werbemotiv für einen ostfriesischen Bierhersteller.

Startpunkt Ihrer Radtour ist der Seebrückenvorplatz in Bad. Der Radweg zum Leuchtturm ist kaum zu verfehlen, der Weg dorthin gut ausgeschildert. Sie radeln immer am Deich entlang in Richtung Norden. Auf dem Weg sehen Sie vor allem: Schafe, Salzwiesen und den Horizont.

Die erste Pause machen Sie nach gut neun Kilometern am Tümlauer-Koog. Früher war hier die Anlegestelle für die Ordinger Fischer. Die wird heute als Liege- und Anlaufplatz für Sport- und Segelboote genutzt. Oben auf dem Deich steht ein kleines grünes Häuschen, das mit dem Grün des Grases um die Wette leuchtet.

Vom Tümlauer-Koog sind es etwa weitere sieben Kilometer bis zum Leuchtturm Westerheversand. Er liegt gut 2,5 Kilometer vom Außendeich entfernt und ist von Salzwiesen umgeben. Man erreicht ihn nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Im Sommer blüht in den Salzwiesen unter anderem der lila Strandflieder, und Vögel wie zum Beispiel Lerchen zwitschern munter vor sich hin.

Bereits 1908 wurde dieses Seezeichen in Betrieb genommen, die Lichtbogenlampe reicht heute 22 Seemeilen weit. Der letzte Leuchtturmwärter packte 1979 seine Sachen, doch die beiden Wärterhäuschen unterm Turm sind auch heute noch bewohnt – von den Zivildienstleistenden der Schutzstation Wattenmeer.

Zurück geht es per Rad wieder über den breiten Weg. Fußgänger:innen laufen die Einbahnstraße über den historischen Stockenstieg, der nur 45 Zentimeter breite, mit Ziegeln geklinkerte Weg führt mitten durch das Salzwiesenvorland. Er ist von Juni bis September eine Einbahnstraße und nur dann begehbar.

Nach dem Abstecher zum Leuchtturm schauen Sie noch hinterm Deich beim Schäfermarkt Hinz vorbei. Schon seit vier Generationen betreibt die Familie die Schafzucht in Westerhever. Im Hofladen können Sie Schaffelle, Schafmilchseife, verschiedene Schafskäse- und -wurstsorten sowie Lammfleisch kaufen.


Mittags
Wenn der Hunger kommt, radeln Sie die vier Kilometer bis zur St. Stephanus-Kirche von Westerhever. Direkt neben der Kirche liegt der Kirchspielkrug. Was Ihnen von außen vielleicht nicht besonders erscheinen mag, erweist sich als genau das: Der Kirchspielkrug in der Dorfstraße 7 in Westerhever trägt das Gütesiegel „Feinheimisch“. Das heißt: Es werden vor allem hochwertige und heimische Produkte aus Schleswig-Holstein verwendet. Gastronom Volker Böttcher stammt zwar aus Köln, kocht aber leckeres Salzwiesenlamm und fangfrischen Nordseefisch.

Von der Restaurant-Terrasse haben Sie die Kirche St. Stephanus auf der Warft dazu fest im Blick. Der Kirchturm ist aus dem Jahre 1370 und der älteste auf der Halbinsel Eiderstedt. Im Sommer ist die Kirche meist geöffnet, sodass Sie auch noch den ältesten Taufstein Eiderstedts aus dem 12. Jahrhundert bewundern können.

Vom Kirchspielkrug in Westerhever radeln Sie in Richtung Süderheverkoog, so kommen Sie erneut auf den Radweg am Deich und können die gut 14 Kilometer nach St. Peter-Ording mit schöner Aussicht zurücklegen.


Nachmittags
Egal wo Sie in St. Peter-Ording wohnen: Mit dem Ortsbus gelangen Sie bequem und kostenlos nach Böhl, Dorf, Bad oder Ording sowie an alle Strandzufahrten. Die Gästekarte dient Ihnen hier zugleich als Fahrkarte.  

Machen Sie doch mal einen Abstecher in den Ortsteil Dorf, der sich durch seine gut erhaltenen Reetdachhäuser auszeichnet. Auch die Kirche St. Peter, die dem Ort den Namen gab, ist hier zu finden. In der Dorfstraße, gleich hinterm Supermarkt, wird Ihnen ein Vorgarten besonders ins Auge fallen, zumindest wenn Sie Blumen mögen – es ist wohl einer der meistfotografierten Vorgärten im Ort.

Sie mögen Torten und Kuchen? Dann gehen Sie ins Deicheck Café in der Dorfstraße 1. Buchweizentorte mit Preiselbeeren, Quarkmohn oder doch die Friesentorte? Der Traum aus reichlich Schlagsahne, Pflaumenmus und Blätterteig ist eine Spezialität und wirklich der Hit. Antje Hucker steht schon morgens um fünf Uhr in der Backstube, um alle Torten für den Tag frisch zuzubereiten – und das schmecken Sie auch, wenn Sie draußen in den Strandkörben schlemmen.  

Auch das Museum Landschaft-Eiderstedt ist einen Besuch wert. Es liegt nur wenige Meter vom Café entfernt in der Olsdorfer Str. 6. In einem friesischen Langhaus aus dem Jahr 1752 sind neben historischen Wohnräumen, den Fayence-Tellern auch gesammelte „Alterthümer“ der Einheimischen zu bewundern; darunter die Handnähmaschine „The Little Wanzer“ oder das schwarze Brautkleid einer gewissen Leni Hansen aus dem 19. Jahrhundert. Im Garten steht ein nachgebauter historischer Badekarren, in dem sich der Badegast schicklich umziehen konnte. In St. Peter-Ording waren diese Holzwagen noch bis zum Bau der ersten langen Badbrücke im Einsatz.

Abends
Packen Sie einen Picknickkorb und eine Decke ein, gehen Sie an den Strand, suchen Sie sich einen Strandkorb und bewundern Sie die Himmelsfarben beim Sonnenuntergang. Mehr braucht es nicht.

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