Die Sächsische Schweiz

Die schroffen Felsformationen sind das Erkennungsmerkmal der beliebten Wander- und Kletterregion – doch die Sächsische Schweiz lockt auch mit anderen Vorzügen. Wir nehmen Sie mit auf eine Kombi-Tour aus Natur und Städtetrip

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Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende in der Sächsischen Schweiz

Tag eins 

Der erste Tag dient dem Ankommen und der ersten Orientierung in der weiten Region des Elbsandsteingebirges. Los geht es am östlichen Rand der Sächsischen Schweiz, direkt an der tschechischen Grenze, im Örtchen Schmilka. Das einstige Dorf der Elbschiffer:innen und Waldarbeiter:innen erreicht man vom Hauptbahnhof Dresden in nur einer Stunde und zwanzig Minuten. Es wurde zu einem dezentralen Bio-Hotel ausgebaut. In den Häusern des Ortes finden sich die Rezeption, Gästezimmer, eine Mühle mit Bio-Bäckerei, Restaurants und Cafés. 2017 wurde Schmilka gar zu einem der schönsten Dörfer Sachsens gewählt.

Von gutem Bio-Essen über Wellnessangebote bis zur Naturheilpraxis kann man es sich hier gut gehen lassen und befindet sich zudem direkt an der Elbe und dem Malerweg, einem 116 Kilometer langen Wanderweg, dessen wildromantische Streckenführung an den Entstehungsorten bedeutender Landschaftsmalereien entlangführt. Schautafeln informieren über die Künstler:innen, die hier die Sächsische Schweiz verewigten, etwa Caspar David Friedrich, der auf seinem Ölbild „Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge“ aus dem Jahr 1823 die imposante Felsgruppe des Neurathener Felsentors festhielt. Die gesamte Strecke zu erwandern erfordert rund acht Tagestouren. Ab Schmilka kann man aber auch zu kleineren Rundtouren starten, zum Beispiel zu den Schrammsteinen oder dem Großen Winterberg.

Wer nicht wandern mag, kann von Schmilka zur Königstour starten, einer geführten Paddelboottour durch den Elbecanyon, entlang der größten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz. Die Tour führt an den Schrammsteinen, dem Lilienstein, der Festung Königstein sowie der Bastei vorbei bis nach Wehlen. So hat man alles vom Wasser gesehen und kann schon einmal überlegen, wo es an Tag zwei hingehen soll. Bio-Lunchpakete für ein Picknick unterwegs können übrigens dazugebucht werden. Am Ende geht es von Wehlen aus mit der S-Bahn zurück nach Schmilka.

Ein herzhaftes, einfaches Abendbrot gibt es beispielsweise im „Gasthof zur Mühle“, von wo man durchs Fenster auf den Mühlenhof schauen kann. Hier wartet der herrliche Abschluss des Abends, der auf den ersten Anblick gewöhnungsbedürftig sein mag: Ganz nach sächsisch gelebter Freizügigkeit steigen hier bereits die ersten Gästinnen und Gäste in die mit Holz befeuerten Badezuber, während ihnen die Restaurantbesucher:innen dabei zuschauen. Mit einem in Schmilka gebrauten Humpen Bio-Bier in der Hand ist das Freiluftbaden im Mühlenhof ein besonderes Erlebnis.

Tag zwei 

An diesem Tag werden Sie den Orten und Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz näherkommen. Packen Sie gutes Schuhwerk ein! Es gibt zwei Möglichkeiten: Bei der ersten Option orientieren Sie sich am Punkt „Sie haben nur zwei Stunden“ und dehnen den Ausflug zur Festung Königstein weiter aus. Ein Aufstieg zum Lilienstein bietet sich an. Die Felsformation ist vom Wanderparkplatz auf der Südseite leicht zu erklimmen. Den Weg hat August der Starke schon 1708 anlegen lassen. Oben erwartet Sie ein einzigartiger Ausblick über das flache Umland, mitsamt der Festung Königstein, dem Pfaffenstein und dem Quirl sowie dem Großen und dem Kleinen Bärenstein.

Von Königstein aus kann man hierher entlang der Elbe wandern und bei Rathen mit der Fähre übersetzen. Für Familien lohnt sich auch ein Besuch im Elbe-Freizeitland Königstein. Mit Attraktionen wie der Riesenwellenrutsche, dem Twister zum Selberkurbeln oder dem Klettergarten ist dieser Freizeitpark eher ein mit tollen Mitmach-Ideen aufgemotzter Spielplatz als ein sächsisches Pendant zum Heide Park in Soltau. Wer das Kind in sich noch nicht verloren hat, kann es ja mal in der „Action-Zone“, einem Bereich für ältere Kinder und Erwachsene, versuchen, wo man sich mit dem Sky-Shooter 30 Meter in die Luft katapultieren lassen kann.

Einen besonderen Abschluss des Tages erlebt man dann in den Kasematten der Festung Königstein. Bei den Dinnershows in dem Restaurant führen als historische Figuren verkleidete Schauspieler:innen amüsant durch vierhundert Jahre Festungsgeschichte, wobei die Abende jeweils einem Jahrhundert gewidmet sind – eine Reservierung ist quasi Pflicht. Die Ausstattung trägt zu dem einzigartigen Erlebnis bei, denn in diesen Räumen kann man sich gut vorstellen, wie August der Starke hier im 17. Jahrhundert ausschweifende Feste feierte: raue Sandsteingewölbe, rustikale Holztische, massives Tongeschirr und große Flaggen an den Wänden.

Noch ein wenig idyllischer ist die zweite Option für den Tag: Am besten schon am frühen Morgen beginnen Sie an der Ostrauer Mühle mit dem Aufstieg zu den Schrammsteinen. Gestartet wird auf einem der beiden Parkplätze am Zahnsgrund. Die Wanderung führt durch den Lattengrund, und durch die Schlucht geht es bergan. Unterwegs entdecken Sie Höhlen und bewältigen einfache Klettereinlagen über Treppen und Leitern. Den westlichen Teil der Schrammsteine betreten Sie durch das beeindruckende Schrammsteintor mit dem großen Torstein. Oben angekommen entlohnt Sie dann der atemberaubende Ausblick für die Anstrengung.

Nach dem Abstieg geht es zu Kaffee und Kuchen in die Gaststätte „Lichtenhainer Wasserfall“. Das Haus stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, und man kann sich hier wunderbar mit der regionstypischen Jagdhausästhetik aufladen. Alle halbe Stunde wird zur Belustigung der Gäst:innen und Gäste das Wehr gezogen, um einen mächtigen Wasserschwall hinabsausen zu lassen.

Hier ist auch die Endhaltestelle der Kirnitzschtalbahn, mit der es zurück nach Bad Schandau geht. Die Überlandstraßenbahn ist die einzige in Deutschland, die in einen Nationalpark einfährt. Zudem erlangte sie schon einige Berühmtheit: Im Jahr 2008 diente die Wagenhalle als Kulisse bei Dreharbeiten zum Film „Der Vorleser“ mit Kate Winslet. Im Film ist eine kurze Szene mit einer fahrenden Straßenbahn am Ortsausgang von Bad Schandau zu sehen.

In Bad Schandau bietet sich je nach Ankunftszeit noch ein Besuch des Nationalpark-Zentrums an, dem modernsten Naturschutzinformationszentrum Deutschlands, in dem man einiges über die Aufgaben des Nationalparks und dessen Entstehungsgeschichte lernen kann. Alternativ können Sie sich auch herrlich in der Saunalandschaft der „Toskana Therme“ entspannen. Hier gibt es den einzigartigen Raum „Liquid Sound“, in dem Musik unter Wasser abgespielt und mit Licht und Videoinstallationen begleitet wird.

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