Ostfriesland
Kunst, Watt und friesischer Tee, dazu eine steife Brise: Ostfriesland lockt nicht nur mit menschenleerer Landschaft in Grün und Blau, sondern auch mit allerlei kulinarischen Genüssen, Museen und anderen Orten des Lernens

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Ein Wochenende in Ostfriesland
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Ein Wochenende in einer so diversen Region wie Ostfriesland sollte ein möglichst umfassendes Bild liefern. Wir schlagen deshalb vor, einen Tag in Emden einzuplanen und den zweiten am Meer und im Watt der Stadt Norden zu verbringen. Beide Ziele sind mit einem Fahrtweg von gut einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln miteinander verbunden.
Tag 1:
Das Frühstück im Hotel spart man sich am besten und geht gleich zum Café „Der Ostfriese“ am Neuen Markt. Hier gibt es täglich ein Frühstücksbuffet mit regionalen Spezialitäten wie etwa Sanddornmarmelade und Brotbelägen mit Fisch. Danach geht es in dem an Leuchttürmen nicht armen Ostfriesland in den kulturellsten unter ihnen: die Kunsthalle Emden. Der Sohn der Stadt und Gründer des Magazins „Stern“, Henri Nannen, hat das Haus in den später 1980ern mit einer Stiftung auf den Weg gebracht und so den Grundstein für eine herausragende Sammlung mit mehr als 1.500 Werken gelegt. Sammlungsschwerpunkt sind Bilder der Neuen Sachlichkeit und des deutschen Expressionismus, unter anderem mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Emil Nolde. Jährlich finden auch bis zu fünf wechselnde Ausstellungen statt. Die Kunsthalle mit ihren im internationalen Vergleich kleinen Dimensionen und eher kreativen Herangehensweisen an Ausstellungen gilt als Ostfrieslands herausragender Kulturstandort.
Von der Kunsthalle aus kann man freitag- und sonntagnachmittags eine Bootstour durch die Emder Grachten unternehmen. An anderen Tagen startet und endet die Tour am Ratsdelft. Bei nur 50.000 Einwohner:innen hat die Stadt 100 Kilometer Wasserwege. Und so kann man Emden entlang der ehemaligen Befestigungsanlagen aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Die Tour dauert rund anderthalb Stunden und endet am Hafen.
Das ebenfalls hier befindliche „Otto Huus“ sollte nur besuchen, wer ein großer Fan des Komikers ist. Die Schlangen vor der Tür sind meist lang und der Museumsbereich auf zwei Etagen eher als Sammelsurium mit angeschlossenem Nippesverkauf zu bezeichnen. Vor der Tür gibt es die Otto-Ampel, auf der ein Umriss vom charakteristisch hüpfenden Otto zu sehen ist.
Alternativ können Sie das alte Leuchtturmschiff Feuerschiff Amrumbank, den Seenotrettungskreuzer Georg Breusing und den Heringslogger AE 7 besteigen. Die drei Museumsschiffe, ebenfalls am Ratsdelft gelegen, erzählen jeweils von ihrer Geschichte. Auf dem Feuerschiff gibt es zudem ein Restaurant, in dem man urig in Holz und blauem Samt Nordseeklassiker wie Krabbensuppe, Labskaus oder Matjesstippe kosten kann.
Es lohnt sich, in Emden die Augen offen zu halten nach Kunst im öffentlichen Raum, beispielsweise die Plastiken der Delftspucker – Hafenarbeiter, die der See zurückgeben, was sie einst von ihr bekamen – oder die Skulptur der knutschenden Ottifanten mit hochgereckten Rüsseln.
Zum Abschluss geht es ein wenig raus aus der Stadt, in Richtung Dollart, zum Ökowerk Emden, einem Naturerlebnispark. Auf einer Fläche von acht Hektar erfährt man spielerisch und mit den eigenen Händen, wie der Einklang zwischen Menschen und Natur funktionieren kann. Man wandelt zwischen den Streuobstwiesen des „Pomarium frisiae“ – das mehr als 600 alte Apfelsorten beherbergt –, heimischen Bauerngärten, Insektenhotels oder einem Naturlabyrinth. Im Färbergarten wachsen nur Pflanzen, die für das Färben von Kleidung genutzt wurden. Durch die Anlage fährt auch eine Kleinbahn für einen Euro pro Fahrt, der Eintritt ins Ökowerk ist kostenlos. Wer ein besonderes Souvenir aus dem Park mitbringen möchte: Im Herbst kann man die historischen Apfelbaumsorten kosten.
Tag 2:
Am zweiten Tag geht es gen Nordsee, genauer gesagt nach Norddeich. Für einen ersten Eindruck des Lebensraums Wattenmeer besuchen Sie die Seehundstation im Nationalpark-Haus. Zwischen 80 und 150 verwaiste Seehunde und vereinzelt auch Kegelrobben werden hier jährlich aufgezogen und in die See zurückgebracht. Die eleganten Raubtiere bei einer Fütterung hautnah zu erleben erzeugt eine Art Safari-Gefühl fürs Wattenmeer. Im integrierten Waloseum kann man zudem noch eine Menge über das dritte Säugetier der Nordsee, den Schweinswal, erfahren, der nur zwei Meter misst (Erwachsene zahlen hier zehn, Kinder sechs Euro).
Danach geht es auf eine geführte Wattwanderung. Allein sollte man sich aufgrund von Untiefen niemals ins Watt begeben. Auf norddeich.de finden sich Infos zu zertifizierten Wattführer:innen, und es können gleich Wanderungen gebucht werden. Zum Beispiel eine dreistündige Tour Richtung Baltrum, bei der man viel über die Überlebensmechanismen von Zugvögeln und Pflanzen lernt und eine Menge über Wattwurm, Miesmuschel und Auster erfährt. Ein festes Paar Schuhe (oder Wattsocken) und einen Beutel für die gesammelten Muscheln nicht vergessen!
Anschließend sollten Sie im Café ten Cate in Norden einkehren. Das Traditionshaus in fünfter Generation bietet gediegenes Ambiente und eine Pralinen-, Marzipan- und Tortenauswahl, die ihresgleichen sucht – ein Tipp sind die Ostfriesentee-Pralinen. Natürlich gibt es neben Kaffee auch Ostfriesentee. Über den erfährt man, nicht nur bei schlechtem Wetter, alles im Ostfriesischen Teemuseum im historischen Alten Rathaus. Von den Anbaugebieten über den Fernhandel und die berühmte ostfriesische Teemischung bis zu den Dekoren des ostfriesischen Teegeschirrs wird hier auf jeden Aspekt des nordischen Teegenusses ein Schlaglicht geworfen.
Der Abend klingt aus im Erlebnisbad „Ocean Wave“, das mit seiner Rutsche, die aus einem Leuchtturm hinausführt, unverkennbar ist. Neben einem Wellenbecken und einem tropischen Dampfbad gibt es eine große Saunalandschaft mit Innen- und Außenbereich. Auf den Liegestühlen lässt es sich gut ein paar Stunden aushalten, vor allem dann, wenn von draußen das ostfriesische „Schietwetter“ an die Scheiben trommelt.
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www.ostfriesland.travel
Oliver Franke / LKN.SH
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