Leipzig

Barock und hip, industriell und grün – Leipzig vereint Gegensätze wie kaum eine andere Stadt. Wir nehmen Sie mit durch die beliebte und vielseitige Metropole in Sachsen

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Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende in Leipzig

Tag 1:

Der erste Tag steht im Zeichen des jungen Leipzigs und der Bereiche der Stadt, die sich stark gewandelt haben oder noch im Wandel befinden. Los geht es mit einem rundum befriedigenden Frühstück im Café Dankbar im Waldstraßenviertel. Kulinarisch befriedigend, weil das Angebot von Sauerteigbrot über French Toast bis hin zu Shakshuka reicht. Ästhetisch befriedigend, weil die Delfter Fliesen und die Deckenornamente des ehemaligen Cafés Fleischerei erhalten blieben und dazu neues Interieur kamen. Und befriedigend für Kaffeeliebhaber:innen, weil es hier einen der besten der Stadt gibt.

Danach geht es ins Kunstkraftwerk, einem ehemaligen Heizwerk in Lindenau im Leipziger Westen, in dem seit 2016 digitale und zeitgenössische Kunst ausgestellt wird. Das ist auch deshalb so besonders, weil der Charme des alten Heizkraftwerks – exklusive der Maschinen – noch original wie vor 100 Jahren erhalten ist.

Etwas weiter stadtwärts, den Karl-Heine-Kanal entlang, findet sich das Westwerk. Das ehemalige Industrieareal hat sich von einem Insidertipp zum Lieblingsplatz vieler Leipziger:innen gewandelt. Auf dem Gelände des Kunstquartiers gibt es Secondhandläden, Künstlerateliers, Yoga- und Tattoostudios und auch Restaurants wie die „Mensa“ oder das „Kaiserbad“.

Nun geht es auf einen Abstecher in ein weiteres umgewidmetes Gebäude, das Panometer in der Südvorstadt. Der ehemalige Gasometer beherbergt seit 2003 für jeweils etwa zwei Jahre am Stück ein 32 Meter hohes 360°-Panoramabild mit einer jeweils dazugehörigen Ausstellung des Künstlers Yadegar Asisi. Aktuell ist das Panorama „Die Kathedrale von Monet“ zu bestaunen. Besucher:innen können Leinwandstruktur, Pinselstriche und einen durch die Digitalisierung vergrößerten Farbauftrag aus der Nähe studieren.

Jetzt geht es noch einmal raus aus der Stadt, weil zu Leipzig auch eine grüne Seite gehört. Und die erreicht man am schnellsten am Cospudener See. Der ab 1993 geflutete Tagebau ist seit 2000 als Freizeitsee geöffnet und seitdem sehr beliebt. Am Nord- und Ostufer befindet sich je ein breiter Sandstrand mit Dünen. Der 400 Hektar große See ist von einem Auenwald umgeben und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Man muss sich den „Cossi“ weniger als eine Seeidylle denn als Freizeitpark vorstellen. Am Wassersportzentrum kann man ein Boot oder Tauchausrüstung ausleihen, man kann Minigolf spielen, auf einem asphaltierten, elf Kilometer langen Rundweg schlendern, auf den Aussichtsturm klettern oder ins Freiluftkino gehen, auch Konzerte finden dort statt.
    
Am Abend dann wird im IFZ gefeiert, dem Institut für Zukunft in der Südvorstadt– Leipzigs Antwort auf das Berliner Berghain. Wer die harte Tür des Technoclubs nicht überwindet, kann zu Fuß zur Karl-Liebknecht-Straße gehen – wo es gefühlt mehr Bars als Wohnungen gibt – und den Tag mit einem Trostbier, etwa im Hotel Seeblick ausklingen lassen.

Tag 2:

Am zweiten Tag dreht sich alles um das alte Leipzig, die Tradition und den Genuss. Dafür geht es zunächst in den nördlichen Teil der Stadt nach Gohlis. Die Gegend ist durch Gründerzeit-Straßenzüge und Villen im Jugendstil geprägt. „Wem's zu wohl ist, der zieht nach Gohlis“, sagt man in Leipzig. Und das stimmte wohl auch schon 1785, als Friedrich Schiller hier für vier Monate residierte und die später von Ludwig van Beethoven vertonte „Ode an die Freude“ verfasste.

Das „Schillerhaus“ an der Menckestraße ist noch heute zu besichtigen. Die Dauerausstellung bietet einen guten Eindruck von der Umgebung, die Schiller damals in Leipzig vorgefunden hat. Noch heute wird alljährlich am 29., 30. und 31. Dezember im Gewandhaus Beethovens 9. Sinfonie mit Schillers Ode im Schlusschor gespielt.

Denn nun geht es, als Kontrastprogramm zum schicken Gohlis, etwas weiter südlich nach Amazonien: Die „Gondwanaland“ genannte Tropenhalle des Zoos Leipzig bietet auf 16.500 Quadratmetern eine Urwaldlandschaft mitten in der Großstadt. Mehr als 17.000 Pflanzen und 300 Tiere leben hier, darunter Deutschlands einziger Komodowaran. Toll für regnerische Tage: Mit Booten kann man hier sogar auf einem Fluss durch die riesige, dreieckige Halle fahren und zum Beispiel auf einen Drink an der Bambusbar anlegen. 

Für den Abend kehren Sie dann noch einmal nach Gohlis zurück, und zwar ins Restaurant „Frieda“ in der Menckestraße. Das von den Virtuos:innen Lisa Angermann und Andreas Reinke geführte Restaurant hat einen Michelin-Stern und überzeugt mit regional-saisonaler Karte und unprätentiöser Aufmachung. Die Fünf- oder Sechs-Gänge-Menüs kann man auch in vegetarischer Version bestellen. Reservieren ist hier Pflicht.  

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