Die Lüneburger Heide

Weite Landschaft, sanfte Hügel unter lilafarbenem Blütenteppich, hier und da eine Gruppe Birken oder knorriger Wacholder, dazwischen friedliche Heidschnuckenherden – wir zeigen, was die Lüneburger Heide zu bieten hat

Lüneburger Heide GmbH / MarkusTiemann

Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende in der Lüneburger Heide

Tag 1

Die große Lüneburger-Heide-Erfahrung kann nur an einem Ort beginnen – natürlich in Lüneburg, der Salz- und Hansestadt an der Ilmenau! Starten Sie auf dem Platz Am Sande, dem Wohnzimmer der Stadt. Einst war dies der wichtigste Handelsort, noch heute ist er das Zentrum des städtischen Lebens. Vorbei an Patrizier- und Handwerkerhäusern mit prächtigen Stufengiebeln lassen Sie sich Richtung Ilmenau ins Wasserviertel treiben. Dort stehen mit dem Alten Kran, der Lüner Mühle und dem Wasserturm „Abtswasserkunst“ drei der ältesten technischen Bauwerke der Stadt. Der Wasserturm wurde 1530 auf Initiative der Lüneburger Brauer gebaut: Statt Wasser aus der Ilmenau mühsam zu den jeweiligen Braustuben zu transportieren, konnten dank des Turms die Betriebe im Ort mit fließendem Wasser in Rohrleitungen versorgt werden – dann mal Prost! Wo wir gerade beim Trinken sind: Das Wasserviertel ist Lüneburgs Ausgehmeile, und insgesamt hat Lüneburg mehr Gastronomiebetriebe pro Kopf als jede andere europäische Stadt (okay: außer Madrid).

Für einen frühen Lunch empfiehlt sich das Café Avenir in der Katzenstraße, wo zu süßen und herzhaften Kleinigkeiten fair gehandelter und vor Ort gerösteter Biokaffee serviert wird. Auch Craftbeer und Bioweine gibt es (aber dafür ist es vielleicht noch ein bisschen zu früh am Tag …). Werfen Sie nach einem Spaziergang durch die von alten Handwerkshäusern mit ihren Sprossenfenstern gesäumte Gasse noch einen Blick auf die Prachtbauten der Stadt – etwa das mittelalterliche Rathaus, das sich mit einer imposanten Barockfassade „tarnt“. Schauen Sie dabei auch unbedingt in den Hof: Dort wartet der prächtige Rathausgarten mit herrlichsten Magnolien auf.

Am frühen Nachmittag geht es mitten hinein in die Heidelandschaft. Von Lüneburg sind es nämlich nur knapp 20 Kilometer bis ins „Paradies“! Das liegt im Naturpark Lüneburger Heide bei Amelinghausen und ist nach dem nächstgelegenen Dörfchen benannt: Das Marxener Paradies ist ein kleines Heidetal mitten im Buchenwald. Den ganzen Rundweg ab der Kronsbergheide zu gehen, dauert etwa zweieinhalb Stunden. Besser jedoch, man nimmt sich mehr Zeit. Zu schön sind die knorrigen Bäume, die Lichtspiele auf den Wegen, der Blick auf Heide- und Wacholderflächen sowie auf den glitzernden kleinen Moorweiher. Bänke zum Ausruhen, Träumen und Lauschen (ah, diese Ruhe!) sind genügend da – lassen Sie sich bezaubern von diesem märchenhaften Ausflug.

Ohne Hast beenden Sie den Tag mit einer geruhsamen Fahrt nach Uelzen. Ein Tipp: Über sanfte Hügel führt die Strecke durch das Schwienautal über Ebstorf. Das ist nicht viel weiter als über die Bundesstraße, aber viel schöner. Zusätzlich haben Sie so die Chance, sich beim Beinevertreten noch das Kloster Ebstorf anzuschauen, eine bestens erhaltene mittelalterliche Anlage mit schönem Garten und altem Friedhof.

Den Abend verbringen Sie in Uelzen, der kleinen Schwester von Celle und Lüneburg, die oftmals unbeachtet bleibt. Zu Recht? Zugegeben: Uelzen hat nicht die prächtige alte Bausubstanz der beiden „Großen“, schließlich wurde es bei Bombenangriffen im April 1945 schwer beschädigt. Doch dafür gibt es anderes zu bestaunen, etwa den Bahnhof. Der wurde zur Weltausstellung Expo 2000 in Hannover neu gestaltet. Die Pläne dazu stammen vom österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser. „Die gerade Linie führt zum Untergang“, sprach dieser, und so sieht es nun aus im Uelzener Märchenbahnhof: geschwungene Linien, runde Brunnen, bunte Farben, dazu Mosaike von Tauben und Schweinen im Bahnsteigpflaster, „vergessenes“ Werkzeug im Treppengeländer, Wasserspiel und Märchenturm. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, um möglichst viele dieser skurrilen Details zu entdecken!
Vom Bahnhof folgen Sie dem „Weg der Steine“ in die Innenstadt: eine mit kunstvoll bemalten Granitbrocken markierte Strecke, die in die Fußgängerzone führt, wo weitere Kunstwerke platziert sind.

Zum Abendessen gibt es zünftige Heidekost: In der Saison (Ende April bis Mitte Juni) darf es gern Heidespargel sein, meist serviert mit Heidekartoffeln und Katenschinken oder Schnitzel. Wenn Sie nun keinen Landgasthof in den umliegenden Orten wie Wieren oder Suderburg mehr suchen mögen, kehren Sie ein im Neuen Gildehaus in der Veerßer Straße. Am Ufer der Ilmenau können Sie noch eine letzte gemütliche Runde drehen.

Tag 2

Brechen Sie am besten schon gegen 9 Uhr auf, um rechtzeitig zur Öffnung die nächste Attraktion Ihres Heide-Wochenendes zu erreichen: das Internationale Mühlenmuseum Gifhorn. Auf einem großen Freigelände am Mühlensee sind 14 Wind-, Wasser- und Rossmühlen aus aller Welt in Originalgröße aufgebaut, außerdem gibt es 50 maßstabgetreue Modelle zu sehen. Auch eine russisch-orthodoxe Holzkirche wurde nachgebaut. Dieser Ort beflügelnder Romantik ist leider nur von März bis Oktober geöffnet. Kommen Sie im Winter, sei Ihnen alternativ das Historische Museum Gifhorn ans Herz gelegt. Es ist in einem Welfenschloss aus dem 16. Jahrhundert untergebracht, und dies allein ist schon ein kleines Schmuckstück. Für eine Lunch-Pause bietet sich das Schlossrestaurant an. Was könnte Ihr Lieblingsplatz werden: die Terrasse unter den alten Bäumen oder die Orangerie mit Blick auf den Schlossgraben?

Am Nachmittag nähern Sie sich schon der letzten Station des Heide-Wochenendes: Celle. Ist das Wetter gut? Dann sollte Ihr erster Halt die Fritzenwiese am Ufer der Aller sein. Hier mieten Sie ein Kanu für eine kleine Tour durch das Naturschutzgebiet der Oberaller. Zum Glück fließt die Aller recht langsam, so dass auch Ungeübte ihren Spaß haben. Ist das Wetter nicht so einladend? Dann tauchen Sie gleich ein in Europas größtes zusammenhängendes Fachwerkensemble, bestehend aus 450 kunstvoll dekorierten Bauten: Celles Altstadt, im Süden vom Französischen Garten und im Westen von Schloss und Triftanlagen flankiert. Die Innenstadt ist nicht sehr groß, ein Rundgang startet am besten am Schloss, einst Residenz der Welfen. Gleich gegenüber befindet sich das Bomann-Museum mit einer der schönsten kulturgeschichtlichen Sammlungen Niedersachsens. Wem das etwas zu viel Input ist, der steuert das Museumscafé an, untergebracht in den Räumlichkeiten der ehemaligen Löwenapotheke, die auch den Fürstenhof versorgte. Teile des ursprünglichen Mobiliars sind erhalten, die historische Apothekenausstattung bietet eine fantastische Dekoration. Heute werden hier nicht mehr Bittersalz und Rizinusöl gereicht, sondern Torten und Kaffee – Heilmittel nach unserem Geschmack!

Stromern (oder für feinere Geister: flanieren) Sie bis zum Abendessen einfach ein bisschen umher zwischen Stechbahn, dem ehemaligen Turnierplatz der Stadt mit den beliebten Fontänen, und der verträumten Kalandgasse mit der Lateinschule, reich versehen mit filigranem Schnitzwerk. Wenn die Füße nicht zu müde sind, bietet sich ein kurzer Abstecher in den Französischen Garten südlich der Innenstadt an, einem Nutz- und Lustgarten mit See und Fontäne am westlichen Ende und einem schönen Spielplatz am östlichen. Dort schließt sich der Italienische Garten an, eine der ersten Siedlungen der klassischen Moderne und eines der Vermächtnisse des Bauhaus-Architekten Otto Haesler in Celle.

Zum Abendessen bietet Celle eine große Auswahl an Restaurants, darunter auch ein Feinschmeckerlokal, die Taverna & Trattoria Palio im Hotel Fürstenhof. Beim abschließenden Bummel für die nötige Bettschwere schauen Sie noch einmal am Schlossplatz vorbei, denn das 24-Stunden-Kunstmuseum hat geöffnet! Tagsüber wird hier „ganz normal“ Kunst in den Innenräumen gezeigt. In der Nacht jedoch wechselt die Kunst an und hinter die Fassaden, wo Lichtkunst das Haus erstrahlen lässt.

Bitte beachten Sie, dass es aktuell wegen der Corona-Pandemie noch zu Einschränkungen kommen kann.

 

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