Reisen
Der Bayerische Wald
Der Bayerische Wald im äußersten Südosten Deutschlands gilt als das „grüne Dach Europas“: Ausgedehnte Waldgebiete versprechen hier grandiose Naturerlebnisse. Wir zeigen, was es wo zu sehen gibt

Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende im Bayerischen Wald

Tag 1
Sie starten die Stippvisite in Straubing, der knapp 50.000 Einwohner:innen zählenden alten Herzogstadt an der Donau. Im Norden sieht man die Höhenzüge des Bayerischen Walds liegen, südlich der Flussebene erstreckt sich das niederbayerische Hügelland – der ideale Ausgangspunkt, um sich zu akklimatisieren. Sind Sie das erste Mal in Ostbayern? Dann hören Sie mal genau hin, wenn die Einheimischen sich unterhalten, und entdecken Sie den Charme dieses weichen, sch-lastigen Bayerisch. Als Auswärtige:r versteht man nicht alles auf Anhieb, aber es klingt freundlich (und ist auch fast immer so gemeint). Vom Ludwigsplatz aus beginnen Sie die Erkundung der übersichtlichen Altstadt mit dem Stadtturm und der Sankt-Peter-Kirche mit ihrem alten Friedhof. Von der Gstütt-Insel, etwas nördlich in der Alten Donau gelegen, hat man den schönsten Blick auf die Stadtsilhouette mit dem wuchtigen Herzogsschloss aus dem 14. Jahrhundert.
Zur Mittagspause geht es weit hinein in den Bayerischen Wald, zur „Schnitzmühle“ in einem abgelegenen Tal bei Viechtach. Die Kombination aus Wellnesshotel und Abenteuer-Camp bietet eine echte Besonderheit: ein Thai-Bay-Restaurant, also thailändisch-bayerische Küche. Auf der Karte stehen sowohl rotes Thai-Curry als auch Schnitzel sowie interessante Cross-over-Varianten beider Landesküchen.
Nach dem Essen wird es abenteuerlich: Es geht nach Bayerisch Kanada! So nennt man diesen unbesiedelten Abschnitt des Regentals, denn er ist so wildromantisch, wie man sich die kanadische Wildnis vorstellt. Wie praktisch, dass hier direkt entlang des Flusslaufs einmal pro Stunde die „Waldbahn“ verkehrt. Steigen Sie am Halt Schnitzmühle in Richtung Gotteszell ein und lassen Sie sich in etwa 20 Minuten bis Teisnach fahren. Unterwegs genießen Sie einfach den Ausblick auf Wildwasser und grüne Ufer. Von Teisnach aus fahren Sie entweder mit der nächsten Bahn zurück zur Schnitzmühle oder spazieren für eine kleine Erfrischung in den Ort.
Am späten Nachmittag geht es weiter in Richtung Dreiflüssestadt Passau. Den Logenplatz am Zusammenfluss der blauen Donau, der schwarzen Ilz und des grünen Inn nehmen Sie zum Abendessen ein, nämlich im „Oberhaus“. Das Restaurant liegt direkt an der Veste Oberhaus, der Zwing- und Schutzburg Passaus, auf einem Felsensporn mit großartiger Aussicht.
Haben Sie danach noch Energie? Und möchten sich zum Tagesausklang amüsieren? Dann begeben Sie sich in die Altstadt ins „Scharfrichterhaus“, eine der bekanntesten deutschen Kabarett- und Kleinkunstbühnen. Berühmte Gäste wie Bruno Jonas und Sigi Zimmerschied, die hier einst ihre Karrieren starteten, treten mitunter auf, aber auch junge Talente.
Tag 2
In Passau könnten Sie mühelos noch den ganzen Tag zubringen. Die Altstadt zwischen Neuer Mitte und Dreiflüsseeck strotzt von italienisch inspirierter barocker Pracht, und als Universitätsstadt verfügt Passau über viele originelle Geschäfte und Cafés. Allerdings empfiehlt sich für Reisende mit großen Plänen – also für Sie! – ein zeitiges Frühstück, gern mit Aussicht. Im Café Diwan im obersten Stockwerk des Kapfinger-Turms sind Sie ganz richtig. Am schönsten sind die Plätze an der Ostseite, denn sie bieten einen freien Blick auf das Wallfahrtskloster Mariahilf auf der Inn-Seite, die Veste am gegenüberliegenden Donauufer sowie die Kuppeln des Stephansdoms und die Türme der Heiligkreuz-Kirche.
Derart gestärkt starten Sie nun den Aktivteil Ihrer Kurzreise: eine Wanderung durch die Wildbachschlucht Buchberger Leite. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz in Freyung. Von dort geht es immer am Wasserlauf entlang durch eines der schönsten Geotope Bayerns. An der etwa acht Kilometer langen Strecke sind viele Infotafeln aufgestellt, die über Besonderheiten der Landschaft, des Bach- und Flusssystems und über das Rittergeschlecht der Puchberger Auskunft geben. Hoch über der Wolfsteiner Ohe ist noch die Ruine der Ritterburg Neuenbuchberg zu sehen. Triftmauern, ein unterirdischer Stollen und Tunnel durchs Gestein sind Zeugnisse der jahrhundertelangen menschlichen Nutzung der Buchberger Leite. Kurz vor dem Ziel, nach etwa drei Stunden Wegzeit, wartet noch ein Höhepunkt: die Hängebrücke über den Wildbach. Sie hängt nicht sehr hoch, aber unten rauscht die Wolfsteiner Ohe, und es wackelt tüchtig. Zurück von Ringelai nach Freyung geht es in gut zehn Minuten mit dem Bus 101. Bitte aufpassen: Auch tagsüber verkehren einige Busse nur als „Rufbusse“, für die man sich eine Stunde vor Abfahrt anmelden muss.
Nachdem Sie den Bayerischen Wald am Grund erlebt haben, erheben Sie sich nun über seine Höhen. Das geht auf dem Baumwipfelpfad in Neuschönau im Nationalparkzentrum Bayerischer Wald! Zuerst gönnen Sie sich aber eine Pause in der Waldwirtschaft am Eingang. Dann geht es barrierefrei und steigungsarm auf den acht bis 25 Meter hohen Pfad. Dieser wartet mit zwei Extra-Attraktionen auf: erstens das „Baum-Ei“, der eiförmige, 44 Meter hohe Aussichtsturm mit Blick über Rachel und Lusen sowie auf das scheinbar endlose Auf und Ab des Bayerischen und Böhmischen Walds. Bei guter Fernsicht erblicken Sie sogar den nördlichen Alpenhauptkamm. Und zweitens die „Waldinsel“, eine 270 Quadratmeter große hölzerne Plattform auf 20 Meter Höhe. Am Fuß des Pfads befindet sich das Besucherzentrum im Hans-Eisenmann-Haus, ein Tierfreigehege schließt sich an. In naturnahen Habitaten leben dort aktuell und ehemals im Bayerischen Wald heimische Tiere: Luchse, Braunbären und Uhus.
Nach diesen angenehm fordernden Freiluftaktivitäten geht es am Abend nach Zwiesel. In der „Glasstadt“ produzieren seit Mitte des 19. Jahrhunderts die bekannten Glashütten Theresienthal und Schott. Letztere präsentiert seit 2007 eine passende Sehenswürdigkeit: eine 8,06 Meter hohe Glaspyramide, gestapelt aus 93.665 Kristallgläsern auf 65 Ebenen. Werfen Sie noch einen Blick auf die Stadtpfarrkiche und das Rathaus, bevor Sie in einems der Gasthäuser zum Abendessen einkehren. Mögen Sie Bier? Dann probieren Sie das Zwieseler Dampfbier, ein obergäriges Gerstenmalzbier, bevor Sie mit einer kleinen Runde am Ufer des Schwarzen Regens den Kurztrip ausklingen lassen.
Bitte beachten Sie, dass es aktuell wegen der Corona-Pandemie zu Einschränkungen kommen kann.
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Stefan Gruber / Tourismusverband Ostbayern e.V.
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Andreas Meyer / Tourismusverband Ostbayern e.V.
Passau Tourismus e.V.
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Amt für Tourismus Straubing
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