Bremen

Dem Märchen nach kamen die Bremer Stadtmusikanten nie in der Hansestadt an. Stattdessen trafen sie auf ihrem Weg auf Räuber, die sie mit ihrem Geschrei vertrieben. Schade für die vier – denn Bremen hat viel zu bieten. Wir sagen Ihnen, was.

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Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende in Bremen

Tag 1

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, in Bremen Zeit zu verbringen. Ehrlich gesagt könnten Sie statt der geplanten zwei Tage auch zwei Wochen dortbleiben und hätten immer noch einiges zu entdecken.


Sollten Sie wirklich nur zwei Tage zur Verfügung haben, starten Sie den ersten doch einfach in einem der coolsten Straßenzüge der Welt (das schrieb die „New York Post“ einmal): im Schnoor. Dorthin kommen Sie ganz einfach mit der Straßenbahn. Sie fahren vom Hauptbahnhof bis zur Station Domsheide und brauchen von dort aus nur wenige Meter gehen. In diesem ältesten Teil von Bremen stehen wie an einer Schnur aufgereiht winzige, teilweise bunte Häuser, die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen. Es gibt viele kleine Geschäfte, in denen man Kunsthandwerk, Gebäck oder Souvenirs kaufen kann (in einem Laden namens „Weihnachtsträume“ gibt es das ganze Jahr über Weihnachtsartikel), außerdem Cafés, Restaurants und die Kirche St. Johann, eine gotische Gewölbekirche aus dem Jahr 1350.

Vom Schnoor aus können Sie zu Fuß zum Marktplatz laufen und sich die Bremer Stadtmusikanten, den Roland, den St.-Petri-Dom (mit Bleikeller) und das Rathaus anschauen (siehe Rubrik „Sie haben … zwei Stunden“). Und wenn Sie nach dieser Tour platt und hungrig sind und Lust auf klassische Bremer Küche haben, besuchen Sie den Bremer Ratskeller. Dort gibt es nicht nur die größte Sammlung deutscher Weine, sondern auch typisch bremische Spezialitäten wie Knipp (Grützwurst, die mit eingelegter Gurke und Schwarzbrot oder Bratkartoffeln serviert wird) oder Labskaus (Kartoffelpüree mit gepökeltem Rindfleisch, Gewürzgurke und Spiegelei).

Nach diesem herzhaften Essen tut es gut, ein wenig zu laufen – zum Beispiel in Richtung Steintorviertel. Auf dem Weg dorthin kommen Sie an der Bremer Kunsthalle vorbei, in der man sich unter anderem Werke von Rubens, Rembrandt und Picasso sowie wechselnde Ausstellungen ansehen kann. Wenn Sie kurz nach dem Theater am Goetheplatz rechts in die Mozartstraße einbiegen, können Sie viele Altbremer Häuser sehen, die es vor allem im Ostertor, Steintor, in Schwachhausen und Peterswerder gibt, in kleinerer Form aber auch in der Bremer Neustadt.

Zurück auf dem Ostertorsteinweg spazieren Sie weiter in Richtung Sielwall. Weil so vieles Laufen müde macht, legen Sie eine Kaffeepause im Litfass ein. Hier kann man super draußen sitzen und Leute beobachten. Wenn Sie danach in Richtung Sielwall-Eck weitergehen, kommen Sie am Cinema im Ostertor vorbei, dem ältesten Programmkino in Deutschland. Der Ostertorsteinweg ist voller kleiner Geschäfte, zum Beispiel gibt es dort Holtorfs Heimathaven, Bremens letzten Tante-Emma-Laden. Wenn Sie das Geschäft nicht so schnell finden, fragen Sie sich einfach durch – die Menschen in der kleinsten deutschen Hansestadt sind nämlich überhaupt nicht so wortkarg und reserviert, wie man es den Norddeutschen nachsagt.

Zum Abendessen könnten Sie einen Rollo probieren, eine Bremer Fastfood-Erfindung, die Sie zum Beispiel im Tandour am Sielwall bestellen können. Am besten nehmen Sie diesen Mix aus türkischer Pizza und Döner (gibt es auch vegetarisch) einfach auf die Hand und laufen den Sielwall hinunter in Richtung Weser, wo Sie am Deich sitzen und sich entspannen können. Oder aber Sie trinken noch ein Bier im Eisen und laufen dann vom Sielwall-Eck aus (wenn es schon spät genug ist) zum Bermuda-Dreieck, einem kleinen Ausgehviertel, mit Kneipen wie der Capri-Bar, dem Bermuda oder dem Heartbreak-Hotel.

Tag 2

Sie haben erst mal genug vom Laufen, und Ihnen tun die Füße weh? Dann mieten Sie sich ein Fahrrad, zum Beispiel eines der Räder vom „Weser Kurier“, die man überall in der Stadt ausleihen kann oder via callabike.de.

Auch eine Möglichkeit: Sie  setzen sich in die Straßenbahn und fahren bis zur Haltestelle St.-Jürgen-Straße. Von dort aus können Sie durch die Lüneburger Straße in Richtung Weser laufen – und im Café Ambiente mit Blick aufs Wasser frühstücken. Umrunden Sie danach einmal das Weserstadion, auf das die Bremer:innen stolz sind, obwohl ihr Fußballverein (wenn Werder Bremen spielt, fiebert die ganze Stadt mit) vor Kurzem in die zweite Liga abgerutscht ist. Wer Lust hat, kann im Sportgarten Pauliner Marsch e. V. Trampolin springen, klettern oder bouldern oder sich die Ponys, Ziegen und Esel anschauen, die ebenfalls zum Verein gehören.

Von den Tieren aus ist es ein kurzer Weg zum Jürgenshof, einem Restaurant in einem alten Fachwerkhaus, in dem viele Bremer:innen Feste wie Einschulungen oder Hochzeiten feiern. Probieren Sie dort die Krabben mit Rührei oder Zucchinipuffer mit Mozzarella und Tomate – oder, falls Ihnen danach ist, eine Portion Labskaus mit Spiegelei.

Radeln Sie nun auf dem Deich zurück in Richtung Innenstadt. Sie kommen dort am berühmten Werder Kiosk vorbei und sehen Bremer:innen, die sich auf den Osterdeichwiesen ausruhen, sich mit Freund:innen treffen, essen, lesen, stricken oder Musik hören. Wenn Sie ein Stück weiter am Fähranleger stoppen und das Wetter toll ist, können Sie in die Fähre steigen, die alle paar Minuten rüber auf die andere Weserseite zum Café Sand fährt. Dort können Sie Kuchen essen, Beachvolleyball spielen oder schwimmen gehen.

Oder aber Sie bleiben auf der Osterdeichseite der Weser und radeln weiter in Richtung Martinianleger. Hier können Sie Ihr Rad abstellen und eine Hafenrundfahrt machen, zum Beispiel den „Bremer Törn“. Und sich danach an der Weserpromenade Schlachte ausruhen.

PS: Falls Sie doch noch einen Tag dranhängen können, fahren Sie unbedingt zum Überseequartier, besuchen Sie den Bürgerpark und den Rhododendronpark oder steigen Sie in den Zug nach Bremen-Vegesack!

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