Das Bergische Land

Halb im Rheinland, halb in Westfalen gelegen: In der hügeligen Umgebung des "Bergischen" findet man Wanderwege, Schlösser und jede Menge idyllische Täler. Wir zeigen Ihnen, welche Orte auf der Besuchsliste nicht fehlen dürfen.

Einführung

Sie haben nur zwei Stunden

Ein Wochenende im bergischen Land

Tag 1

Durchs Bergische Land mit dem Fahrrad? Gott sei bei uns! – denken sicherlich viele, die mal die steilen Anstiege in Wuppertal oder die vielen Hügel des Umlands aus der Bahn heraus beäugt haben. Dabei ist das Bergische eine tolle Radwander-Region, und das liegt eben auch an der Eisenbahn – oder dem Rückbau dieser: Das Bergische Land war einst durchzogen von Bahnstrecken für den Materialtransport. Heute sind viele der stillgelegten Strecken Fahrradrouten, die Radfahrer:innen ganz entspannt mittels Tunneln, Brücken und Viadukten im Städtedreieck Wuppertal/Solingen/Remscheid fahren lassen. 

Deshalb beginnt der erste Tag mit der Fahrradleihe in Solingen. Das geht zum Beispiel im Zweiradcenter Legewie und kostet 25 Euro pro Tag und Rad. Entlang des Bergischen Panorama-Radwegs, der das Ruhrgebiet mit dem Sauerland verbindet. Unser Abschnitt, gut sichtbar anhand der orangefarbenen Beschilderung, führt entlang der Trasse der ehemaligen Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn vorbei am Aussichtspunkt Theegartener Kopf, von wo man einen schönen Blick auf Solingen und Umgebung hat. Nächster Halt ist die Müngstener Brücke, die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. Im Müngstener Brückenpark, der zur Regionale 2006 unterhalb der Brücke angelegt wurde, kann man herrlich picknicken – und mit der Schwebefähre Müngsten die eigenen Muskeln spielen lassen, um die Wupper in der Luft zu queren.  

Wer kein Picknick eingepackt hat, sollte die paar Extrameter zum Schaberger Bahnhof auf sich nehmen. Hier wird man in uriger Atmosphäre sehr persönlich bedient, und kulinarische Wünsche werden noch individuell erfüllt. Weiter geht es entlang der Wupper auf der Remscheider Uferseite bis Unterburg und hinauf per Seilbahn (Fahrplan vorab checken!) nach Solingen-Oberburg und Schloss Burg. Sie ist das Wahrzeichen des Bergischen Landes und war ab dem 12. Jahrhundert Stammburg der Grafen und späteren Herzöge von Berg. Bei einer Führung kann man tiefer in die Geschichte und den Ursprung des Bergischen Landes abtauchen. Weiter geht es auf der „Balkantrasse“, der ehemaligen Bahnlinie zwischen Leverkusen-Opladen und Remscheid-Lennep. Bis zu ebenjener Endstation. Lennep, mit seinen gepflasterten Straßen und winkeligen Fachwerkhäusern mit schwarzem Schiefer ist ein Bergisches Kleinod. Hier steht auch das Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen, der die gleichnamige Strahlung entdeckt hat. Das angeschlossene Röntgenmuseum ist einen Besuch wert, weil es auch Kindern auf anschauliche Weise spielerisch die Zusammenhänge verdeutlicht.   
 

Tag 2
Gestartet wird mit einem schönen Brunch im Schimmerlos Deli im Luisenviertel. Das Café bietet eine gemütliche Atmosphäre aus alten Möbeln, verschiedenen Oberflächen wie Backsteinwänden, Holz und hellen Farben. Und mit der Speisekarte kann man sich ebenso wohlfühlen: das herzhafte Angebot, von der Brotzeit über Kaffee und Kuchen bis zu deutschen Gerichten, die mit asiatischem Einschlag neu interpretiert wurden. Toll: Die vegetarischen und veganen Gerichte sind hier keine Behelfsküche, sondern glänzen ebenfalls. Und natürlich – wichtig für die Kaffeeliebhaber – gibt es hier auch einen Barista. Danach geht zum Bahnhof Blo, um ein paar Kalorien abzubauen. Der ehemalige Bahnhof an der Nordbahntrasse, an der heute nur noch Fahrradfahrer:innen vorbeiziehen, ist zu einer Gastronomie im Industrie-Chic und einer Boulderhalle ausgebaut.

Bei einem Anfängerkurs kann man schnell die Grundlagen lernen und am eigenen Körper erfahren, während man mit den Fingern sein Körpergewicht haltend in der Wand hängt, was für ein schlechtes Äffchen der heutige Mensch geworden ist. Aber gerade an sonnigen Tagen lässt es sich nach dem Klettern noch lange im Außenbereich aushalten, während man bei einem kalten Getränk die vorbeiziehenden Radfahrer:innen und Spaziergänger:innen beobachtet. Als Belohnung geht es jetzt ins Bernsteinzimmer – nein, auch die Wuppertaler haben es nicht wiedergefunden. Aber Solvejg Klein, die Besitzerin der gleichnamigen Chocolaterie, hat zumindest ein Händchen dafür, Schätze zu heben. Ihre Pralinenkreationen verschickt sie inzwischen per Post nach ganz Deutschland, aber vor Ort, in der Manufaktur, lässt es sich natürlich schöner probieren. Das geht in der Manufaktur allerdings nur bei einem Werksverkauf oder einem Pralinenkurs, also bitte vorbuchen.

Selbiges gilt auch für den Abendbesuch im Tanztheater Pina Bausch. Seitdem die Choreografin in den 70er-Jahren mit der Entwicklung ihres Tanztheaters weltberühmt wurde, strömen Ballettfans und Tänzer:innen gleichermaßen nach Wuppertal. Der Stolz auf die 2009 verstorbene Philippine Bausch, wie sie eigentlich hieß, nimmt in dieser Stadt keinen Abbruch. Und auch viele ihrer mehr als 40 Stücke werden noch immer in gleichbleibend hoher Qualität aufgeführt.  

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FOTOS

Aussichtspunkt Diedrichstempel bei Solingen Burg: Land-Roland Abel/Adobe Stock
Müngstener Brücke: Christian Olsen/Getty Images
Schwebebahn: majonit/Adobe Stock
Skywalk im Wuppertaler Nordpark: Malte Reiter Fotografie/Adobe Stock
Solinger Schloss: A.Toepelm/Adobe Stock
Wupper: contadora1999/Adobe Stock
Bayenburg: elenaklippert/Adobe Stock
Opernhaus in Wuppertal: ArTo/Adobe Stock

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