Reisen
Meine Suche nach dem Sechzehnender
Autorin Greta Taubert ist in Forst und Wald aufgewachsen, doch einen Hirsch bekam sie nie zu Gesicht. Auf einer erfolgreichen Pirsch fand sie nun zu sich selbst

„Ich kann wie ein brünftiger Hirsch brüllen. Das habe ich im Thüringer Wald gelernt. Hirschbrüllmeister Rolf reichte mir ein grünes Plastikding, das aussah wie eine Vuvuzela des Waldes. ‚Auuuuuuu‘, jaulte ich hinein. Kurze Zeit später antworteten die Tiere aus den umliegenden Tälern – Rolf nickte anerkennend. Ich strolchte noch tagelang durch die Wälder, besuchte Jäger, Wilderer und Hirsch-Spotter in Wildtierkanzeln. Es war ein Trip ins wilde Herz Deutschlands. Für mich war es aber noch mehr. Denn ich bin im Wald aufgewachsen. Doch in meiner städtischen Wahlheimat verbarg ich jahrelang meine provinzielle Herkunft und wollte Kosmopolitin sein. Auf meiner Reise zu den Hirschen brach nun wieder etwas auf, wie ein Urschrei röhrte es in mir: zu Hause! Du kannst das Mädchen aus der Wildnis holen – aber nicht die Wildnis aus dem Mädchen.“

Zum Nachmachen, hier lang:
www.frauenwald.info
http://www.wilderermuseum-thueringen.de
Hier geht's zum Nachlesen der ganzen Geschichte in DB MOBIL September 2020.
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