Cheers! 9 sehr britische Orte in Deutschland

Sie sind Fan der Royals? Sie lieben das britische Flair? Wir nennen Ihnen neun Orte, an denen Sie England auch in Deutschland erleben können – und einen Drink, mit dem Sie am besten auf den neuen König zu seiner Krönung am 6. Mai anstoßen

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Datum: 02.05.2023
Lesezeit: 7 Minuten
© Grand Hotel Heiligendamm/Peter Lueck
So berühmt wie die britische Königsfamilie: der klassische Five o'Clock Tea, hier serviert in der Nelson Bar des Grand Hotel Heiligendamm

1. Hoch die Tasse im Grand Hotel Heiligendamm
Nicht nur die Briten lieben Tee: Im Schnitt trinkt jede:r Deutsche jährlich mehr als 70 Liter des vielseitigen Getränks. Gerne am Nachmittag, denn inzwischen hat sich die englische Tradition des Five o’Clock Tea auch hierzulande in Cafés, Restaurants und Hotels etabliert. Warum also nicht die Tasse auf die königliche Familie erheben, um sich danach verschiedenen Köstlichkeiten zu widmen? Denn eigentlich ist der Fünf-Uhr-Tee nichts anderes als eine Mini-Mahlzeit, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Gegessen wird in einer bestimmten Reihenfolge: Auf klein geschnittene Sandwiches folgen Scones mit Clotted Cream und Konfitüre, zum Abschluss gibt es Gebäck und Mini-Kuchenstücke. Durstig geworden? Dann auf zur stilechten Nelson Bar im Grand Hotel Heiligendamm, „splendid view“ auf die See inbegriffen – oder an einen der anderen Orte für Ihren Afternoon Tea.

© Gerhard Westrich//laif
Als könnte König Charles III. jederzeit vom Turm herunter grüßen: Schloss Babelsberg in Potsdam

2. Klein-Windsor in Potsdam
Fans englischer Baukunst kommen bei einem längeren Spaziergang durch Potsdam auf ihre Kosten: In der nördlichen Vorstadt steht Schloss Cecilienhof, ein Gebäudekomplex im Stil englischer Landhäuser, 1913 von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegeben. Rund 50 Minuten Fußweg entfernt lädt das prächtige Schloss Babelsberg zu einem Rundgang ein: 1849 im englischen Mittelalter-Stil nach dem Vorbild des königlichen Schlosses Windsor erbaut, sind das Schloss und der Park jährlich Schauplatz von „A British Day“ – mit Konzerten, Lesungen und Picknick auf der Wiese (im Jahr 2023: am 28. Mai).
 

© Isaac Julien, Courtesy Sammlung Wemhöner/Mathias Schormann
Noch bis zum 10. Juli in Berlin: die Ausstellung des Filmemachers Isaac Julien

3. Fish, Chips & Trüffelöl in Berlin
Selbst Menschen ohne eine besondere Bindung zum Königreich haben mit großer Wahrscheinlichkeit schon mal eines der liebsten Gerichte der Briten gekostet: Fish and Chips.

Viel gehört nicht dazu: Weißfisch im Backteig, von Hand geschnittene Pommes, Salz und Essig dazu, alles in Zeitungspapier gehüllt – fertig. Gestartet als klassisches Streetfood, stehen Fish and Chips heute auch auf der Speisekarte von Pubs und Restaurants. Und es wird veredelt, was das Zeug hält – nicht nur in England. „Der Fischladen“ in Berlin, den der Brite John Bywater führt, bietet verschiedene Varianten des Nationalgerichts an: neben klassischem Kabeljau auch Lachs, Garnelen oder Jakobsmuscheln, verfeinert mit Trüffelöl, Chiliflocken oder gegrilltem Seegras. Natürlich immer stilecht serviert auf (englischsprachigem) Zeitungspapier.
 

© www.marc.ruehl.com
Hut auf und hin: Deutschlands bekanntestes Galopprennen findet in Baden-Baden statt

4. Ascot-Flair in Baden-Baden
Die verstorbene Queen Elizabeth II. galt als Pferdenärrin. Fast jedes Jahr besuchte sie die englische Ortschaft Ascot, um dort der Galopprennwoche „The Royal Ascot“ beizuwohnen – und die zur Schau gestellten Hutkreationen der Besucherinnen zu bewundern. 2022 musste die Königin aus gesundheitlichen Gründen absagen. Ihr Sohn, damals noch Prinz Charles, Herzogin Camilla sowie weitere Familienmitglieder vertraten die Königin an der Rennbahn. 

Um PS-Stärken, große Hüte und ein bisschen royales Feeling dreht sich auch alles bei der „Großen Woche“ in Baden-Baden, Deutschlands wohl bekanntestem Galopprenn-Event, vom 26. August bis 3. September 2023.

5. Let’s speak English in Hamburg
An vielen Orten Deutschlands verabreden sich Menschen regelmäßig nur zu dem Zweck, gemeinsam Englisch zu sprechen. Besonders an der Elbe: Hamburger verweisen gern auf jahrhundertealte Handelsbeziehungen zur Insel. Damit das Englisch nicht einrostet, trifft man sich mindestens einmal im Monat zum Hamburger „E-Tisch“ – einem englischen Stammtisch, der nach eigenen Angaben mehr als 5000 Mitglieder hat. „Eat, drink, be merry“ – das zelebriert die Gruppe, die für alle Interessierten offen ist, besonders gern in der Gastronomie der Hamburger Kammerspiele.

6. … or Elbisch in Jena
Wer es ein bisschen spezieller mag, kann Mittelerde in Deutschland suchen: Vielerorts werden für Fans des britischen Schriftstellers J. R. R. Tolkien („Der Herr der Ringe“) Tolkien-Stammtische veranstaltet. Zum Beispiel in Jena an jedem zweiten Mittwoch im Monat. Den Sindarin-Dialekt der Elben soll Tolkien klanglich an das von ihm sehr geschätzte Walisisch angelehnt haben. Der Schriftsteller wurde wegen seiner Verdienste für die britische Literatur übrigens 1972 von der Queen zum „Commander of the Order of the British Empire“ ernannt.

© Getty Images/William Taufic
Nicht wegzudenken: Natürlich kommen auch Dudelsackspieler:innen nach Gut Basthorst in Schleswig-Holstein

7. Mit Dudelsack und Cricket
Auf der jährlichen Messe „British Flair mit Country Fair“ können Sie sich in Deutschland wie echte Brit:innen fühlen, wenn Sie mit einer Tüte Fish and Chips in der Hand über den Rasen wandern und dabei typisch englische Freizeitgestaltung betrachten – also zum Beispiel Cricket, Polo oder Dudelsackspiel. Im Jahr 2023 findet die Messe für britische Lebensart vom 8. bis 10. September auf dem schleswig-holsteinischen Gut Basthorst statt.

© Shutterstock/davide bonaldo
Schmeckt nicht nur im Sommer: Pimm’s Cup

8. „Cheers” im Gin House in Dresden
Wenn Sie stilecht auf den neuen König anstoßen möchten, könnten Sie dies mit einem „Pimm’s Cup“ tun, einem typischen Sommerdrink von der Insel. Die Basis: der Kräuterlikör „Pimm’s No. 1“, der mit Zitronenlimonade oder Ginger Ale aufgegossen und mit Zitrone, Gurkenscheiben und ein paar Blättern Minze garniert wird. Cheers! 

Der Likör wiederum basiert auf Gin. Dieser Wacholderschnaps ist per se schon sehr britisch – das Kultgetränk von James Bond, der Wodka Martini, enthält tatsächlich mehr Gin als Wodka. Wer diesen Drink nicht nur formvollendet und im passenden Ambiente genießen, sondern auch von kundigem Barpersonal über Geschichte und Variationen des Gin aufgeklärt werden möchte, ist zum Beispiel im Gin House in Dresden genau richtig. 

© Getty Images_Patrice von Collani
Britisch blühend: die Herrenhäuser Gärten in Hannover

9. Nobles Grün in Hannover
Einen üppigen Englischen Garten hat nicht nur München zu bieten – der britischen Gartenkunst wird in zahlreichen Parks in Deutschland gehuldigt. So warten in Hannover die Herrenhäuser Gärten mit Grünanlagen im Stil englischer Landschaftsgärten auf. Und auch das Areal rund um das Wasserschloss Eichtersheim im Rhein-Neckar-Kreis erfreut anglophile Spaziergänger:innen

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