Scheune, aber in luxuriös: „Die Maise“ auf der Schwäbischen Alb

Das Naturhotel „Die Maise“ liegt abgelegen, direkt neben einer Burgruine und hat eine Vorgeschichte. Die ist so wild wie romantisch

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Datum: 20.03.2023
Lesezeit: 4 Minuten
Außenaufnahme des Hotels
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Hotel im Stil einer Scheune: Lamellen aus Lärche umrahmen „Die Maise“

Meine „Biberburg“ liegt nicht am Wasser, wo für gewöhnlich Biber ihr Zuhause errichten, sondern im zweiten Stock. Es riecht süßlich nach Holz, Wände und Decke sind damit ausgekleidet – das ist aber wohl die einzige Ähnlichkeit zum wahren Biberbau, der ja aus Ästen und Zweigen besteht. Schmale, schwarze Metalllampen baumeln von der Decke, sie kontrastieren zum hellen Jurasteinboden. Vom großen Bett aus führt der Blick durch hohe Fenster und dann zwischen Bretter hindurch ins Grün.

Bretter? Aber ja! Früher stand an dieser Stelle ein Schafstall. Um dem zu gedenken, beauftragten Anja und Markus Stoll einen Architekten, ein Hotel in Scheunenoptik zu entwerfen, aber in luxuriös. Also steht hier jetzt ein eckiges Gebäude mit spitzem Dach, umringt von Lärchen-Brettern. Lückenhaft sind sie angeordnet, sodass man Streuobstbäume, die grünen Wiesen der Schwäbischen Alb und die hauseigene Rotwild-Herde und Albschnucken sehen kann, die dort grasen. Die Hühner unter dem Fenster gackern, ab und an knirscht Kies, Vögel zwitschern, ansonsten: Stille.

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Holz, Leinenbettwäsche, Jurasteinboden: Naturmaterialien prägen das Hotel

„Die Maise“ liegt abgelegen auf einem Hügel, neben der Burg-Ruine „Maisenburg“ aus dem 12. Jahrhundert und gegenüber von einem historischen Hofgut. Hier vorbei kommen meistens nur Spaziergänger:innen und Radfahrer:innen – und natürlich die Hotelgäste. Schon 2003 begannen Anja und Markus Stoll, die Anlage zu renovieren. Im Gutshaus errichteten sie zunächst vier Ferienwohnungen, die Ställe richteten sie für Feiern her, und 2006 zelebrierten sie hier ihre eigene Hochzeit. Seitdem reisen das ganze Jahr über frisch getraute Ehepaare an. Um sie, möglichst viele der Hochzeitsgäste und Urlauber:innen beherbergen zu können, eröffneten die Stolls 2022 schließlich das Hotel.

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Naturidylle: das Hotel „Die Maise“ sowie das zugehörige Hofgut liegen inmitten von Wiesen und Wald

Alle Zimmer tragen schnuckelige Namen, etwa Rehkitzmulde, Eichhörnchenkobel, Hirschsuhle und meins: Biberburg. Durch die Bretter zaubert die Sonne tanzende Schatten an die Wand. Sie zu beobachten, vom Bett aus, macht schläfrig, und die Leinenbettwäsche legt sich angenehm auf den Körper. Ob Biber wohl genauso gemütlich liegen?

Naturhotel „Die Maise“, Maisenburg 1, 72534 Hayingen, Preis ab 88 Euro
Nächstgelegener Bahnhof: Rechtenstein, von dort mit dem Bus bis Hayingen

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