Nur echt mit Watt-Whisky

Rund um den Watthafen von Rantum gibt es Schafe, Wiesen und das Meer zu sehen – anschließend kann genüsslich gespeist und getrunken werden

Von:
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Rantum Sylt
Jörg Schumacher

Ursprünglich, mit leicht marodem Charme und, zugegeben, kein Geheimtipp mehr: der kleinste Hafen von Sylt in Rantum. Seit 1977 laufen im gezeitenabhängigen ehemaligen Fischereihafen nur noch Jacht- und Sportboote ein und aus – das Zeitfenster dafür ist auf zwei Stunden vor und nach Hochwasser begrenzt.

Wer von Land kommt, dem weist ein alter Gummistiefel den Weg über den Deich. Lässt man den Blick von hier oben schweifen, sieht man vor allem ganz viel Natur. Zur Linken das Rantumbecken, ein Stück Sylter Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als Fliegerhorst für Wasserflugzeuge vom Wattenmeer abgetrennt, doch schon bei Fertigstellung wurde es als „nicht mehr kriegswichtig“ angesehen. Heute ist es ein 576 Hektar großes Naturschutzgebiet und Europareservat, gleichzeitig Station für Tausende Zugvögel. Schaut man nach rechts, kann man sehen, wie Radfahrer oder Spaziergänger einen Bogen um die vielen dösenden oder grasfressenden Deichschafe machen. Auch ein Blick inselwärts lohnt, um festzustellen, dass kulinarische Köstlichkeiten nur wenige Schritte entfernt sind. So lockt die Kaffeerösterei mit ihren Spezialitäten und üppigen Kuchenstücken. Wer es herzhafter mag, findet gleich um die Ecke am „Hafenkiosk 24“ leckere Fischbrötchen und frischen Räucherfisch aus dem eigenen Ofen. Nur ein kleines Stückchen weiter gibt es doch einen Geheimtipp: das Kontorhaus Sylter Trading. Hier werden Produkte gehandelt mit Namen, die man kaum auszusprechen vermag: Teerenpeli, Bruichladdie oder Mackmyra … Whiskyliebhaber, Gin-Genießer und Rum-Entdecker kommen voll auf ihre Kosten. Soll es fruchtig, torfig oder rauchig schmecken? Mit dem kompetenten Beratungsteam, lässt es sich herrlich fachsimpeln. Am Tresen genauso wie im Strandkorb vor der Tür. Oder mit anderen Teilnehmer:innen bei einem der abendlichen Tastings, bei denen man unbedingt die Chance nutzen sollte, den hauseigenen Trader-Whisky mit seiner leicht nordsee-salzigen Note zu probieren. Die Zeit vergeht wie im Flug, und wer als Tagesgast nicht mit dem Boot unterwegs ist und auf das nächste Hochwasser wartet, muss sich sputen, den letzten Bus zu erreichen. Es gilt als sicher, dass mancher Tasting-Teilnehmer seinen Zug aufs Festland gründlich verpasst hat …

Wie hinkommen:
Mit der Bahn über den Hindenburgdamm bis Westerland, von dort mit dem Bus (Linie 2 Richtung Hörnum), in Rantum Nord/Sylt-Quelle aussteigen und die Hafenstraße entlangschlendern. Oder das Fahrrad mitnehmen und radeln.

Aktuelle Informationen finden Sie unter www.bahn.de.

Für wen:
Für alle, die der Natur verbunden sind, gern genießen, spazieren gehen oder Rad fahren

Mitbringen:
Muße, um die Natur zu entdecken. Und genügend Appetit, um sich durch die kulinarischen Highlights zu schlemmen.

Info:
www.sylt.de

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