Das schönste „Hochhaus“ der Stadt – und ganz aus Holz

Für den perfekten Blick auf Skyline, Taunus und Flusslauf erklimmt man im Stadtwald einige Stufen und bleibt gern bis zum Sonnenuntergang

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Der Goetheturm im Stadtwald mit der Frankfurter Skyline im Hintergrund
Getty Images/iStockphoto

Wer mit dem ICE von Hanau kommend nach Frankfurt reinrollte, links in Oberrad die Felder mit den Kräutern für die Grüne Sauce betrachtete und ein Stück weiter den Saum des Stadtwalds, sah seit 2017: nichts. Keinen Goetheturm. In Flammen aufgegangen war das gute Stück, das von 1931 an wie ein hölzerner Förderturm die Stadt von Süden her überblickte und nach dem Frankfurter Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannt wurde. Seit September 2020 ist Frankfurts Wahrzeichen nun wieder da, gleich neben dem Waldspielpark und einem Fahrradverleih. Es sieht aus wie der Vorgänger, wenn auch aus südfranzösischer Edelkastanie und Eiche aus dem Schwarzwald – die sollen haltbarer sein als die Buchen, Eichen und Kiefern im Forst drumherum. Das Gebälk ist zudem deutlich heller als das schwarze Holz des früheren Turms, das mit Teeröl überzogen war. Einen Aufzug gibt es weiterhin nicht. Die Aussicht von der Plattform in 43 Metern Höhe aber ist die gleiche, die vor allem Einheimische seit 1931 begeistert: Stadt, Land, Fluss. Wie viele erste Küsse wurden hier oben wohl gegeben, wie viele Heiratsanträge gemacht? Gegen weiche Knie helfen unten im Restaurant Goetheruh die vielleicht besten Pommes der Stadt. 

Ob Sie wohl alle Gebäude erkennen, wenn Ihnen nach 175 Stufen die Skyline Frankfurts zu Füßen liegt? Nordwärts steht, am anderen Ufer des Mains und ein wenig einsam, das Gebäude der Europäischen Zentralbank mit seiner schrägen Silhouette. Links dann drängeln sich die gläsernen Bankentürme, dazwischen bohrt der Messeturm seine Spitze wie ein Bleistift in den Himmel. Die 200 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform auf dem bläulich schimmernden Maintower mit seiner markanten, weiß-rot gestreiften Antenne, hat regulär sogar bis spätabends geöffnet (Sonnenuntergang!). Ganz im Westen bleibt der Fernmeldeturm, liebevoll „Ginnheimer Spargel“ genannt, mit 337,5 Metern immer noch das höchste „Haus“ Frankfurts. Und hinter allem wabern die Berge des Taunus. Frankfurt ist eben doch ein Dorf. 

Wie hinkommen
Mit dem ICE nach Frankfurt. Von dort mit der S-Bahn nach FFM-Mühlberg, weiter mit dem Bus Nr. 48 oder zu Fuß.
Aktuelle Informationen finden Sie unter www.bahn.de.

Für wen
Für Schrittzähl-Addicts und alle, die gern den Überblick haben. 

Gut zu wissen
Von April bis September täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr. Im Herbst und Winter ist der Goetheturm geschlossen. 

Besser nicht
Zu weit hochsteigen, wenn einen die Höhenangst plagt.  

Infos
www.skylineatlas.de/portfolios/goetheturm-neubau
www.goetheruh.de
www.maintower.de

Hinweis 
Aufgrund der Pandemiesituation kann es zu Einschränkungen der Öffnungszeiten der genannten Lokale und Läden und Einrichtungen kommen. 

 

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