Die wichtigsten Fragen zum Thema mobiles Arbeiten

Arbeit muss schon lange nicht mehr nur im Büro stattfinden. Viele nutzen die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz ins Homeoffice, in den Zug oder ins Ferienhaus zu verlegen. Doch was ist der Unterscheid zu Telearbeit? Welche Regelungen gelten? Was bringt eine Betriebsvereinbarung? Und welche Vorteile haben Arbeitnehmer:innen? DB MOBIL gibt Antworten.

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Datum: 30.03.2023
Lesezeit: 4 Minuten
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Unsere Definition von Arbeit und der Anspruch an ebensolche hat sich zuletzt verändert. Nicht wenige fragen sich, ob sie ihre Arbeitszeit reduzieren sollten. Ungefähr jede:r vierte Arbeitnehmer:in hat den Arbeitsplatz verlagert und arbeitet im Homeoffice oder mobil, fast dreimal so viele wie vor der Covid-19-Pandemie. Damals waren es 4,5 Millionen Menschen.

Umfragen berichten, dass sich noch mehr, nämlich zwei Drittel der Beschäftigten ein oder mehrere Tage im Homeoffice vorstellen können. Doch aus dem Bedürfnis der Arbeitnehmer:innen ergeben sich viele Fragen, auch gesetzlicher Natur. Was schließt mobiles Arbeiten ein? Welche Bedeutung hat "unterwegs?" Warum sollten Mitarbeiter:innen mobiles Arbeiten für sich erwägen? Und welche Regelungen gelten? Antworten rund um die Tätigkeit außerhalb des Büros.

Was ist mobiles Arbeiten?
Von mobiler Arbeit oder auch remote work spricht man, wenn Mitarbeiter:innen nicht im Büro oder Betrieb anwesend sind, sondern ihre Tätigkeit außerhalb ausüben, egal ob zu Hause, im Café, auf Reisen oder in einem anderen Land. Diese Art der Arbeit unterscheidet sich von dem, was bislang Telearbeit genannt wurde: Dabei arbeiten Beschäftigte zwar außerhalb des Büros ihrer Firma, allerdings an einem vom Arbeitgeber eingerichteten festen Arbeitsplatz, zum Beispiel im heimischen Arbeitszimmer. Der Begriff Homeoffice ist nicht gleich, obwohl er oft synonym verwendet wird. Das Homeoffice ist vielmehr eine Option, die mobiles Arbeiten bietet.

Welche Vorteile hat mobiles Arbeiten?
Wer mobil arbeitet, pendelt nicht jeden Tag zu seinem Arbeitsplatz und spart womöglich längere Anfahrten mit dem Auto oder der Bahn. Die Zeit, die Mitarbeiter:innen normalerweise mit der Anreise verbringen, bleibt für anderes übrig: für einen früheren Feierabend, für die Familie, für Sport.

Homeoffice sorgt also für eine bessere Vereinbarkeit und auch eine bessere Work-Life-Balance. Das steigert die Zufriedenheit und macht produktiver. Viele Arbeitnehmer:innen nutzen inzwischen auch die Möglichkeit, ihr Homeoffice zeitweise an einen Ort im Ausland zu verlegen oder in ein Ferienhaus. Denn oft ist kein aufwendig eingerichteter Arbeitsplatz nötig. Und auch die Arbeitszeit lässt sich flexibel einteilen.

Unternehmen, die Homeoffice oder mobile Arbeit anbieten, machen sich attraktiver für zukünftige und auch bestehende Arbeitnehmer:innen. Mehrere Studien bescheinigen die positiven Effekte des mobilen Arbeitens. Der "Glücksatlas 2022" der SKL beispielsweise attestiert denjenigen, die viel im Homeoffice oder mobil arbeiten, eine höhere Zufriedenheit als denjenigen, die oft oder ausschließlich vor Ort arbeiten.

Wie sieht die Rechtslage für mobiles Arbeiten aus?
Auch beim mobilen Arbeiten gilt in den meisten Fällen für die Beschäftigten der Arbeitsschutz sowie eine Regelung der Arbeitszeit, die Verantwortung hierfür liegt bei der Arbeitgeberin oder beim Arbeitgeber. Arbeitnehmer:innen im Homeoffice sind in der Regel ebenfalls gesetzlich unfallversichert. Auch Themen wie IT-Sicherheit für Beschäftigte sind bei der Arbeit von unterwegs entscheidend. Für eine gesetzliche Absicherung treffen Betriebsrät:innen großer Unternehmen für alle Mitarbeitenden eine Betriebsvereinbarung, die Arbeit von unterwegs oder zu Hause rechtlich einrahmt. Betriebsvereinbarungen werden zwar gesetzlich nicht definiert. Sie wirken aber ähnlich wie kleinformatige Tarifverträge.

Wie richtet man ein Mobile Office ein?
Mitarbeiter:innen, die mobil arbeiten, sollten sich einen ruhigen Arbeitsplatz einrichten, um sich konzentriert der Tätigkeit zu widmen. Ebenso ist auf die Ergonomie und damit auf die eigene Gesundheit zu achten, unter anderem auf die Sitzhaltung, Lichtverhältnisse etc. Wichtig sind regelmäßige Pausen, insbesondere auch zwischen Meetings. Um die Arbeitszeit bei der Telearbeit im Blick zu halten, gibt es Hilfsmittel wie Zeitwürfel. Zudem sind Aspekte des Datenschutzes zu achten, etwa dann, wenn man in öffentlichen Räumen arbeitet. Wer in fremden Städten arbeitet und ein Grundrauschen anderer Menschen braucht, die arbeiten, ist in einem Co-Working-Space gut aufgehoben. Auch die DB Lounges an vielen großen Bahnhöfen bieten eine gute Möglichkeit, zwischen Zugfahrten einen zeitweisen Arbeitsplatz einzurichten. Infos zu den Zugangsregelungen finden Sie hier. 

Arbeitet man von unterwegs mobil, etwa in der Bahn, sind Noise-Cancelling-Kopfhörer oder Ohrenstöpsel zu empfehlen. Was, gerade im Zug, für eine gute Entspannung und konzentrierte Arbeit sorgt, haben wir in einem weiteren Artikel für Sie zusammengefasst.

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