Eckart von Hirschhausen

Der Moderator und Autor spricht im Hauptbahnhof Hamburg kurz vor Abfahrt über Begegnungen, die er so nur im Zug hat

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Laura Nenz

Herr von Hirschhausen, wohin geht’s?

Ich habe in Hamburg die Redaktion von „Dr. v. Hirschhausen GESUND LEBEN“ getroffen, jetzt fahre ich zum WDR nach Köln, um den 50. Geburtstag der „Maus“ zu planen.

Fahren Sie in der 1. Klasse oder 2. Klasse?

Dazwischen – normalerweise sitze ich gern im Speisewagen. Wenn man viel Bahn fährt, fühlt sich das an wie die Küche einer Wohngemeinschaft – inklusive automatischem Tapetenwechsel.

Was haben Sie immer dabei?

Meine Noise-Cancelling-Kopfhörer. So kann ich konzentriert arbeiten. Wenn ich sie aufhabe, schreibe ich übrigens sehr gern in der Bahn meine Bücher und Kolumnen.

Auf welche Maßnahmen sollte man in Corona-Zeiten beim Bahnfahren achten?

In den Fernzügen fühle ich mich sicher mit Abstand und FFP2-Maske. Unter den Zugbegleitern gibt es keine erhöhten Infektionszahlen, ein gutes Zeichen. Die allermeisten Menschen sind vernünftiger, als die allermeisten Menschen glauben. Deshalb Lob und Dank an alle, die sich an sinnvolle Regeln halten – und an die Mitarbeiter der Bahn, die den Betrieb am Rollen halten.

Worauf sprechen die Leute Sie im Zug an?

Früher wollten viele Autogramme, heute Selfies. Lustig finde ich das Kompliment „Meine Mutter ist ein großer Fan von Ihnen“ (lacht). Oder mir erzählt jemand, dass ihm eines meiner Bücher weitergeholfen habe. Solches Feedback freut mich immer sehr.

Verzichten Sie bewusst aufs Fliegen?

Ja, seit ich mich intensiv mit den Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesundheit beschäftige, macht Fliegen innerhalb Deutschlands für mich wenig Sinn. Ich wünsche mir die Nachtzüge zurück, eine Schnellstrecke zwischen Berlin und Köln – und ehrliche Preise, die Umweltschäden berücksichtigen. Dann wäre Bahnfahren deutlich günstiger als Fliegen.

Sie geben gerade Ihrem neuen Buch „Mensch Erde, wir könnten es so schön haben“ den letzten Schliff. Wie nähern Sie sich diesem Thema?

Es wird ein „subjektives Sachbuch“. Die Schimpansenforscherin Jane Goodall fragte mich mal: Wenn wir Menschen so schlau sind, warum zerstören wir unser eigenes Zuhause? Darauf suche ich Antworten. Deshalb: keine Panik, aber Priorität. Wir könnten es wirklich schöner haben!

Multitalent

Eckart von Hirschhausen, 53, ist Arzt, Autor, TV-Moderator und Kabarettist. Mit seiner 2020 gegründeten Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ will er auf den Zusammenhang von Klimawandel und Gesundheit aufmerksam machen. Sein neues Buch „Mensch Erde, wir könnten es so schön haben“ wird am 18. Mai 2021 erscheinen.

Dieses Interview erschien erstmals in DB MOBIL 02/2021.

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