„Ich hatte genug
vom Rennen“

Er ist einer der gefragtesten deutschen Schauspieler und war immer unter Strom. Im Interview mit DB MOBIL erzählt Matthias Schweighöfer, warum er 2019 beschlossen hat, sein Leben zu ändern – und was regelmäßiges Tagebuchschreiben damit zu tun hat.

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Lesezeit: 12 Minuten
Emil Levy

Am Tag vor dem Shooting meldet sich das Management: Matthias Schweighöfer habe aktuell Rückenschmerzen und ein Sprung in den Pool sei leider nicht möglich. Kein Problem, auch außerhalb des Schwimmbeckens gibt es genug zu tun im Sport- und Erholungszentrum SEZ Berlin. Hier findet die Fotoproduktion statt, denn hier war Schweighöfer als Kind oft mit seinem Vater zu Besuch.

Der extrovertierte Schauspieler, bekannt vor allem für Komödien wie „Schlussmacher“, „Der Nanny“ oder zuletzt „100 Dinge“, tritt im September 2020 in zwei Rollen auf, die andere Seiten zum Vorschein bringen: Schweighöfer veröffentlicht ein neues Album und ist als Nazi Klaus Barbie mit dem Drama „Résistance – Widerstand“ im Kino zu sehen. Auch im Titelinterview schlägt der 39-Jährige neue Töne an. Er erzählt von seinen Versuchen, nach jahrelanger Rennerei endlich zur Ruhe zu kommen.

 

Herr Schweighöfer, ursprünglich war geplant, für das Titelshooting einen Tag lang mit Ihnen durch die Stadt zu laufen. Doch Ihr Management hat davon abgeraten, wegen der Massen an Fans, die auftauchen würden. Ist es wirklich jedes Mal so, wenn Sie unterwegs sind?

Ich könnte jetzt ein paar Minuten draußen sein, ohne dass was passiert. Aber danach würde es irgendwann losgehen. Die Leute würden gucken, der Erste würde kommen. Und wenn der Erste kommt, kommen alle, dann weiß ich: Die Spiele sind eröffnet. Der eine will ein Selfie, die nächsten drei fragen: „Können wir auch noch?“, einer fährt im Auto vorbei und ruft: „Heyyy, Matze!“, und so läppert es sich. Das ist auch schön, weil es ein Kompliment ist, aber ein ungestörtes Interview oder ein Shooting ist in dem Moment nicht mehr möglich.

Was war das absurdeste Erlebnis mit einem Fan?

Es ist schon irre, wenn auf Kinotouren Leute auf mich zurennen, schreien, weinen, einen Anfall kriegen. Wobei – diese Zeit ist auch langsam vorbei, dafür bin ich zu alt (lacht). Das bisher Seltsamste ist mir auch auf einer Kinotour passiert. Ich habe Autogramme gegeben, hatte ein Kaugummi im Mund. Da stand ein Mädchen vor mir und hat gefragt, ob sie mein Kaugummi haben kann. Ich so: „Wie, den ich gerade kaue?“ und sie so: „Ja.“ Ich habe ihn ihr gegeben, und sie hat den gekaut und runtergeschluckt. Das war krass.  

Wie haben Sie reagiert?

Ich dachte: whoooooo …, habe ihr schnell noch ein Autogramm gegeben und bin weggegangen.

Emil Levy

Was fällt Ihnen als Erstes ein, wenn Sie sich hier im Sportzentrum umschauen?

Mit 12, 13 war ich mit meinem Vater im Winter auf der Eisbahn. Da sind zwei Mädchen auf mich zugekommen, und ich war total aufgeregt. Die haben sich vor mich gestellt: „Können wir dich was fragen?“ Ich nervös: „Ja.“ Die beiden: „Sag mal, bist du eigentlich ein Junge oder ein Mädchen?“

Oh nein. Was haben Sie geantwortet?

Daran kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern. Ich war einfach nur schockiert und habe wahrscheinlich etwas gesagt wie: „Hehehe, ja, ein Junge.“ Und bin schnell weggegangen.

Meine Ruhelosigkeit hat vielleicht etwas mit meiner Kindheit zu tun. Ich bin ja gependelt, seitdem ich denken kann.

Matthias Schweighöfer

Ihre Eltern haben sich getrennt, als Sie drei Jahre alt waren. Ihre Mutter lebte zunächst in Frankfurt (Oder), später in Chemnitz, Ihr Vater in Berlin. Wo haben Sie gewohnt?

Bei meiner Mutter. Meistens war ich in den Ferien bei meinem Vater, er hat hier in Berlin am Deutschen Theater gearbeitet. Als ich klein war, haben meine Eltern mich mit dem Auto gebracht, ab zwölf bin ich allein mit dem Zug gefahren.

Die Mauer fiel, als Sie acht Jahre alt waren. An was erinnern Sie sich aus dieser Zeit?

Ich weiß noch, dass ich kurz nach dem Mauerfall mit meiner Mutter nach Berlin gefahren bin und es für mich total absurd war. Wir sind in ein Kaufhaus am Kurfürstendamm gegangen und haben dort Kinderschokolade und Überraschungseier gekauft. Ganz simple Sachen, aber wir kannten die nicht. Und der Geschmack von Fanta Mango – das ist bis heute für mich original Wendezeit. Ich erinnere mich an den krassen optischen Gegensatz zwischen Ost und West. Mein Vater wohnte in Berlin-Mitte, in der Nähe des Grenzwalls. Man konnte ganz klar unterscheiden: Das eine war die Grauzone,  und dahinter gingen die Farben los.

Sehen Sie heute, nach fast 30 Jahren Wiedervereinigung, noch große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen?  

Ich glaube, dass es bis heute nachwirkt, dass wir begrenzt waren. Nicht nur geografisch, sondern auch in den Sachen, die wir hatten.  Wir konnten nicht alles kaufen, nicht überall hinfahren, nicht immer leben, wie wir wollten. Ich bin nach dem Mauerfall deshalb auch gleich komplett in die Verschmelzung gegangen. Ich war sofort angetoucht von all dieser grenzenlosen Freiheit des Westens und wurde total amerikanisiert.

Was hieß das konkret?

Es waren vor allem die amerikanischen Filme und Serien. Ich habe letztens Steven Spielberg in Los Angeles getroffen, da dachte ich: krass. Der hat mich über die ganzen Jahre begleitet. Spielbergs Filme, aber auch die von Will Smith, Jim Carrey und Serien wie „Wer ist hier der Boss?“ – das war meine Jugend.

Was waren Sie für ein Typ damals – einer von den schon immer coolen Kids oder einer, der sich erst finden musste?

Ich war ein Junge, der an sich gearbeitet hat, weil er sich nicht gut fand. Ich war unsportlich, zu dick. Es hat zwar geholfen, dass ich in einer absurden Klasse war: Ich war der einzige Junge unter 28 Mädchen, und die haben mich beschützt. Aber irgendwann überlegte ich, wie die Mädels wohl darauf reagieren, wenn ich Sport mache.

Emil Levy

Wann war das?

So mit 12, 13. Ich kam aus einem Urlaub, und danach dachte ich: Jetzt reicht’s, ich muss wirklich was machen, ich nehme ab.

Wie haben Sie Ihr Vorhaben umgesetzt?

Mit Basketball und Schwimmen. Ich bin sportlicher und auch dünner geworden. Und die Mädels in der Klasse haben mich plötzlich mit anderen Augen angeguckt. Damals habe ich gemerkt: Ein bisschen Übung an sich, ein bisschen Achtsamkeit, was den Körper angeht, ist gar nicht schlecht.

Ich war ein Junge, der an sich gearbeitet hat, weil er sich nicht gut fand. Ich war unsportlich, zu dick.

Matthias Schweighöfer

Sie haben nie wieder damit aufgehört. Stimmt es, dass Sie bis zu zwei Stunden täglich joggen?

Ja. Das ist mein Sport. Ich stehe sehr gerne sehr zeitig auf und laufe los. Ich liebe die Form der Bewegung in Kombination mit Musik. Aber seit vier Wochen geht das wegen meiner Rückenprobleme nicht mehr.

Was ist passiert? Stress?

Ich hatte schon immer Probleme an den unteren Lendenwirbeln. Und Stress geht schon sehr auf den Rücken, auch weil ich dann falsch atme. Aber dieses Mal war es eine Bewegung zu Hause. Meine Tochter hatte unser iPad in die hinterste Ecke des Betts geschoben, und als ich danach gegriffen habe, ist es reingeschossen. Ziemlich doll, ich konnte vier Wochen lang nicht richtig gehen.

Die erste Single-Auskopplung Ihres neuen Albums heißt: „Lauf“, eine Zeile in einem anderen Song lautet: „Bin mein Leben lang was nachgejagt, aber glücklich hat’s mich nicht gemacht“. Und in einem Interview haben Sie mal gesagt, dass Sie kein Freund der Ruhe seien. Rennen Sie zu viel im Leben?

Ja. Ich lerne aber gerade, das zu ändern. Seit circa einem Jahr fahre ich ein bisschen runter. Mein Leben war sehr schnell, und ich war damit auch erfolgreich, wurde gemessen an diesem Erfolg, bekam dafür permanent Anerkennung. Diesem Ganzen bin ich immer weiter nachgejagt. Das ist aber ein Fehler gewesen. Denn das richtige Leben besteht nicht nur aus Anerkennung. Das zu begreifen hat mir geholfen.

Wie haben Sie das erkannt?

Ich fing an, mich mit japanischer Lebensweise zu beschäftigen, weil ich genug vom Rennen hatte. Und das hat mir geholfen zu erkennen: Ruhe ist etwas sehr Schönes. Sich ihr auszusetzen und zu schauen, was eigentlich mit einem passiert, wenn man in die Ruhe, in die Einsamkeit geht, ist sehr interessant.

Was hat sich dadurch verändert? Können Sie jetzt zum Beispiel stundenlang auf dem Sofa sitzen, ohne unruhig zu werden?

Nein, das kann ich immer noch nicht. Ich bewege mich gerne. Aber bei mir war es sonst eher das Problem, dass ich getrieben war: Ich wollte nicht, sondern ich musste in die Bewegung. Ich musste raus, musste losfahren, musste einen Song schreiben, musste Kumpels treffen. Jetzt mache ich das alles einfach mal nicht und frage mich stattdessen: Warum würde ich mich jetzt eigentlich auf den Weg machen? Warum wäre Ruhe in dem Moment ein Angriff? Es ist oft die Angst vor dem Kontrollverlust, vor der Ohnmacht. Seitdem ich das so mache, kann ich besser unmittelbar in dem Moment sein, auch wenn der nicht immer cool ist. Das war für mich der größte Schritt zum Erwachsenwerden.

Emil Levy

Welche Methoden wenden Sie noch an, um mehr zur Ruhe zu kommen?

Es fängt morgens an. Ich versuche – und das ist sauschwer für mich – die erste Stunde nicht aufs Telefon zu schauen. Ich wache auf, frage mich: Wie war die Nacht, wie geht es mir?, dann dusche ich meistens so zwei, drei Minuten richtig kalt und atme dabei bewusst ein und aus. Ich dusche übrigens jetzt schon seit einem halben Jahr nicht mehr warm. Außerdem schreibe ich in mein Sechs-Minuten-Tagebuch. Danach ist meistens schon eine halbe, dreiviertel Stunde vorbei, und dann kann ich endlich bald aufs Telefon gucken (lacht).

Es ist schon irre, wenn auf Kinotouren Leute auf mich zurennen, schreien, weinen, einen Anfall kriegen. Wobei – diese Zeit ist auch langsam vorbei, dafür bin ich zu alt.

Matthias Schweighöfer

Was ist das für ein spezielles Tagebuch?

Man schreibt morgens drei Minuten und abends drei Minuten. Morgens notiere ich, wofür ich in dem Moment gerade dankbar bin. Zum Beispiel dafür, dass ich heute aufgewacht bin. Abends, was ich heute Gutes getan habe, was ich morgen besser machen könnte, und drei tolle Dinge, die ich erlebt habe. Das ziehe ich knallhart durch, egal wie müde ich bin. Außerdem mache ich Atemübungen. Ich bin hektisch, rede superschnell, vergesse zu atmen. Zu Hause versuche ich, den Atem zu verbinden: Bauch, Brust, Kopf. Und wenn ich einen Scheißtag hatte, dann sitze ich da manchmal eine fucking Stunde lang auf einer Bank, bis es endlich gelingt.

Woher rührt Ihre Ruhelosigkeit?

Das hat vielleicht etwas mit meiner Kindheit zu tun. Ich bin ja gependelt, seitdem ich denken kann. Sich zu verabschieden und irgendwohin zu reisen, sich dort zu arrangieren und danach wieder wegzugehen – das war zwar damals für mich in Ordnung. Es hat aber dazu geführt, dass ich auch später immer in Bewegung sein wollte. Und ich war als Kind viel allein.

Emil Levy

Warum?

Meine Mutter und auch mein Vater haben gearbeitet, sie waren beide am Theater. Bei uns zu Hause gab es einfach nicht die Zeit dafür, zusammen zur Ruhe zu kommen. Zu sagen: „Komm doch erst mal an, wie geht’s dir denn?“, sondern eher: „Ah, gut, du bist jetzt hier, ich muss auch wieder los.“

Wirkt sich die neue Ruhe schon auf Ihre Arbeit als Schauspieler und Produzent aus?

Nicht so sehr. Ich bin immer noch hochenergetisch, die Energie zündet mich an, und dann kämpfe ich für meine Ideen. Ich lasse mich aber auch schnell verunsichern.

In welchen Situationen etwa?

Zum Beispiel gestern. Da hatten wir mal wieder eine Besprechung, es war die erste seit Längerem, vor neuen Leuten, vor einem neuen Team, es ging um den nächsten Film. Und als ich dort präsentiert habe, dachte ich nur: Was, wenn die das, was mir am Herzen liegt, nicht geil finden? In dem Moment habe ich gemerkt: Meine Schultern fallen zusammen, ich werde nervös.

Was haben Sie dagegen getan?

In solchen Situationen versuche ich, mich wieder zu fokussieren: (klatscht in die Hände) Schultern gerade machen, ganz ruhig atmen und sich sagen: „Ich bin hier gerade in meinem Refugium, ich bin stolz auf das, was ich liebe, ich muss mich unabhängig machen von der Wertschätzung der anderen.“ Das hat geklappt.

Sie veröffentlichen am 4. September 2020 Ihr zweites Album: „Hobby“. Für das erste bekamen Sie vor drei Jahren harte Kritiken. Der „Spiegel“ schrieb, Sie seien ein Vertreter der neuen Weinerlichkeit, Jan Böhmermann fand Ihre Songs „einfach scheiße“. Was erwarten Sie für Ihr neues Werk?

Es wird wieder heißen: „Oh nee, er ist doch Schauspieler. Warum muss er auch noch singen?“ Das ist typisch für Deutschland. In Amerika zum Beispiel gehört das dazu. Da muss ein Schauspieler auch tanzen und singen können, das ist Teil des Entertainments. Aber ich bin mittlerweile ziemlich abgehärtet gegenüber Kritik. Man kann es nie allen recht machen. Die Leute, die dem Album eine Chance geben wollen, geben ihm auch eine. Und die Leute, die es scheiße finden wollen, finden es auch scheiße. Und die Leute, die mich scheiße finden, die finden meine Musik automatisch doof. Ich bin kein guter Sänger, das weiß ich. Aber ich mache gern Musik und kann etwas erzählen.

Wie sind die Songs entstanden?

Ich wollte eine besondere Atmosphäre, in der ich mich mit dem ganzen Team austauschen konnte. Also sind wir ein paarmal raus aus Berlin und rein in den Spreewald. Im Hotel „Bleiche“ haben wir ein Studio aufgebaut, befreundete Musiker kamen vorbei, wir haben Kartoffeln und saure Gurken gegessen, dazu Wein, Bier und Kaffee getrunken und Musik gemacht.

Emil Levy

Vorhin beim Shooting haben Sie erzählt, dass Sie seit über einem Monat keinen Alkohol mehr trinken und komplett auf säurehaltiges Essen und auf Zucker verzichten. Werden Sie zum Asketen?

Nein, dafür trinke ich viel zu gerne. Aber ich fühlte mich nicht mehr gut, mein Körper war komplett übersäuert. Da ging es darum zu gucken, woran das lag. Am Alkohol, am Essen? Daran, wie maßvoll man ist? Da kam auch wieder dieses Asiatische ins Spiel. In Japan sagen sie: „Hör auf zu essen, wenn dein Magen zu 80 Prozent gefüllt ist.“ Ich habe über diese Sachen vorher nie nachgedacht. Über Schlemmen, Schlingen und wie maßlos Überfüllung ist. Jetzt beschäftige ich mich gerade mit all diesen Dingen, und das ist total spannend.

Stellt es einen großen Verzicht für Sie dar, nicht mehr zu schlemmen?

Ich liebe Pizza. Eine Pizza mit einem guten Glas Rosé und einem guten Salat, Wahnsinn. Darauf zu verzichten ist echt schwer. Aber ich weiß halt, wie viel besser ich und mein Körper drauf sind, wenn ich das alles nicht mache. Das klingt immer so ­bescheuert. Wenn ich das früher von anderen hörte, habe ich nur gedacht: mein Gott, diese Leute … Aber ich merke jetzt, wie gut ich schlafe. Morgens bin ich nicht mehr gerädert und denke: Oh nein, jetzt muss ich aufstehen, sondern bin gleich voll da. Und mein vorher sehr starker Heuschnupfen ist komplett weg.

Wie lange wollen Sie das durchziehen?

Bestimmt nicht für immer. Aber man sagt, dass man nach 66 Tagen die Gewohnheit wirklich im Körper etabliert hat. Und danach schaue ich mal, was passiert.

Mit Ihrer Firma Pantaleon Films produzieren Sie seit Jahren Filme, vor allem Komödien. Nun bringen Sie „Résistance – Widerstand“ ins Kino, ein Drama, in dem Sie den deutschen Nazi Klaus Barbie spielen. Eine Emanzipation von den leichten Stoffen und den Rollen als lustiger Schussel?

Um eine erfolgreiche Firma aufzuziehen, musste ich erst einmal kommerziell erfolgreiche, populäre Filme produzieren. Und das sind in Deutschland nun mal vor allem Komödien. Genrefilme haben es hier sehr schwer. Heute habe ich die Freiheit, auch andere Filme zu machen, zum Beispiel solche wie „Résistance“. Aber Komödien werde ich weiter machen. Sie finanzieren mir ernste Stoffe, und sie bringen Spaß. Sie holen die Zuschauer noch mehr weg aus dem realen Leben als Dramen.

Emil Levy

Was war Ihr größter beruflicher Einschnitt in der Corona-Zeit?

Ich habe eine große Firma mit vielen Mitarbeitern, für die ich Verantwortung trage. Es hat uns hart getroffen, und es trifft uns immer noch. Mein Beruf war lange ausgeknockt. Aber da ich zu der Zeit des Shutdowns nicht gedreht habe, wurde nichts abgesagt. Ich konnte in Ruhe alles fertig machen und hatte auch mal wieder Zeit zum Entwickeln von Ideen. In dieser Hinsicht hat mir die Krise in die Karten gespielt.

MEHR ALS LUSTIG

Geboren am 14. März 1981 in Anklam. Seine Eltern Gitta und Michael Schweighöfer, beide Theaterschauspieler, trennen sich, als er drei Jahre alt ist.

In der Schule steht er erstmals als Mackie Messer in der „Dreigroschenoper“ von Brecht auf der Bühne. Nach dem Abitur beginnt er ein Studium an der berühmten Ernst-Busch-Schule in Berlin, bricht aber nach einem Jahr ab.

Er wirkt in zahlreichen TV-Produktionen mit, bis er 2001 sein Kinodebüt in „Herz im Kopf“ gibt. Zusammen mit Til Schweiger gelingen ihm Erfolge wie „Keinohrhasen“ oder „Zweiohrküken“.

One Man Show: 2011 gründet Schweighöfer die Firma „Pantaleon Films“. Fortan wirkt er nicht nur als Schauspieler mit, sondern fungiert darüber hinaus oft als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor in einem, etwa bei „What a Man“.

2020 gehen zwei Projekte an den Start: Das Nazidrama „Résistance – ­Widerstand“ erscheint am 24. September, sein zweites Album „Hobby“ am 4. September. Die Songs handeln von der Liebe, vom Loslassen – und vom Laufen.  

Privates: Schweighöfer lebt von der Mutter seiner Kinder Greta, 10, und Valentin, 5, getrennt. Seine Freundin Ruby O. Fee, 24, arbeitet auch als Schauspielerin. Die beiden wohnen nicht zusammen. Das soll laut Schweighöfer erst mal so bleiben. „Man muss sich abholen, das gefällt mir.“

 

Dieses Interview erschien erstmals in DB MOBIL 09/2020. 

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