Ein echter Joko!

Aus Quatsch macht er Quote. Aber was steckt noch in Joko Winterscheidt? Wir baten ihn, diese Frage mit dem Pinsel und einer Leinwand zu beantworten. Ach ja, Auskunft über Haltung und Heimat, Ehrgeiz und die Ehre, Udo Walz gekannt zu haben, hat uns der Moderator ebenfalls gegeben – mit Worten

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Julian Baumann

Er führt den Pinsel, und währenddessen redet Joko Winterscheidt die ganze Zeit, schnell, laut, lustig. Er erzählt von Borussia Mönchengladbach, von MTV und ProSieben, von Freunden wie Matthias Schweighöfer, von Kollegen wie Thomas Gottschalk und Elyas M’Barek, und wenn er von Klaas Heufer-Umlauf spricht, den er Klaasi nennt, macht er mit einer Geste gern mal klar, dass der ihm nur bis zur Hüfte geht.

Die gute alte Konkurrenz, auf der sich der gemeinsame Erfolg gründet, wird gepflegt. Als Winterscheidt, jetzt auch schon 42 Jahre alt, wichtige Dinge aus seinem Leben auf eine große weiße Leinwand malen soll, hat er vor den ersten schwarzen Strichen noch großen Respekt, dann „groovt er sich ein“ – so nennt man das hier –, tropft seine strahlend weißen Turnschuhe voll und konstatiert mehrfach, dass der Fernseher und das „Circus Halligalli“-Sofa im Zentrum des Bildes stehen, darunter der kleine Klaas. Er frage sich, was das über ihn aussage, und lacht sein Joko-Lachen, das keiner vergessen kann, der es einmal gehört hat.

Julian Baumann

Herr Winterscheidt, die dreckige Lache, gab es die immer schon?

Manchmal habe ich mich das selbst schon gefragt. Ich glaube ja. Absurd, dass die so ein Markenzeichen geworden ist. Als mich Max Giermann bei „Switch“ (Parodiesendung auf Amazon Prime, d. Red.) nachgemacht hat, was ich als Ritterschlag empfunden habe, hat er nicht geredet wie ich, er hat einfach nur gelacht.

Sie machen in Fernsehen, Wein, E-Bikes – wie kommt Schokolade in Ihr Portfolio?

Ich habe 38 Jahre lang nicht gemerkt, wie nah die Wörter Schokolade und Jokolade zusammenliegen. Obwohl ich in der Schule Yogurette genannt wurde, kein Witz. Ich dachte, Jokolade, Superidee, das muss ich machen.

Aber nur witzig ist Jokolade nicht gemeint. Sie haben auch eine Botschaft. Welche?

Wir waren schon mal vor etwas mehr als einem Jahr so weit, dass wir die Jokolade auf den Markt hätten bringen können. Zu dem Zeitpunkt habe ich eine Dokumentation über die Missstände in der Kakaowirtschaft gesehen. Kinderarbeit, moderne Sklaverei, Ausbeutung der Natur, schlechte Bezahlung. Zum Ärger vieler involvierter Partner habe ich von einem auf den anderen Tag gesagt: Leute, wir können keine Schokolade auf den Markt bringen, nur weil ich den Namen witzig finde, und uns nicht darum kümmern, wie sie hergestellt wird.

Sie haben eine Vollbremsung hingelegt?

Absolut. Wir haben eineinhalb Jahre darauf verwendet, das Produkt neu aufzusetzen, angefangen beim Bauern in Westafrika, der etwas davon haben soll, dass er seine Bohnen verkauft. Wir haben neue Partner gesucht. Wir gehen jetzt auf den Markt und sind immer noch nicht hundertprozentig sauber, weil es die Wege noch nicht alle gibt, aber wir wollen ganz sauber werden. Wir müssen ein Bewusstsein dafür wecken.

Ist da ein Aktivist in Ihnen zum Leben erweckt ­worden?

Eher ein Überzeugungstäter. Mir gefällt, dass ich mit einem absurden Beruf Aufmerksamkeit auf Themen lenken kann, die mehr Relevanz haben, als witzige Shows zu machen. Ich wünsche mir, ein kleiner Störenfried in einem System zu sein, sodass andere Schokoladenproduzenten in Zugzwang kommen, weil sie denken: Das ist aber unangenehm, der spricht so öffentlich darüber, wie unsauber wir arbeiten, vielleicht müssen wir unser System verändern. Wir leben in einer Zeit, in der man nicht mehr weggucken kann.

Was tun Sie jenseits eigener Produkte für eine bessere Welt?

Ich fahre ein E-Auto und wurde dafür übrigens gleich mal angegriffen, denn so was bringt andere in Zugzwang. Es hieß, „da kommste doch gar nicht so weit, und die CO₂-Bilanz von so ’nem Auto ist auch nicht so sauber“. Ja, richtig, jeder wird einen Punkt finden, warum etwas nicht hundert Prozent ist. Aber man muss irgendwo anfangen.

Julian Baumann
„Mal auf, was dich ausmacht“, lautete Winterscheidts Auf­gabe. Die ersten Pinselstriche (Foto rechts) widmete Joko seinem Herzensklub Borussia Mönchengladbach – und der Dresdner Frauenkirche, die rechts unten auf der Leinwand zu sehen ist. Zumindest behauptet der Künstler das

Heute gehen Schüler fürs Klima auf die Straße. Wie waren Sie als Teenager?

Ich finde es schwer zurückzublicken. Es gab noch kein Internet, man war nicht so informiert. Ich hatte eine sorglose, behütete Kindheit, auch wenn ich ohne Mutter groß geworden bin (sie starb an Krebs, als Winterscheidt sechs Jahre alt war, Anm. d. Red.). Es war einfach ein Leben auf dem Land, am Niederrhein. Klar, ich hatte Spaß daran, in der Schule der Klassenclown zu sein, aber das ist mir jetzt ein bisschen zu klischeehaft.

Haben Sie rebelliert? Heimlich geraucht?

Oh Gott, nein! Klar hat man mal im Busch gehangen und eine Zigarette geraucht, die Freunde bei den Eltern geklaut hatten. Aber Rauchen fand ich immer eklig. Auch Alkohol – ich hatte meinen ersten Rausch mit 16. Danach habe ich sechs Jahre keinen Alkohol getrunken.

So schlimm? Apfelkorn?

Altbier. Es fällt mir schwer, mich zu beschreiben. Ich war weder auffällig noch unauffällig. Ich war ein stinknormales Kind, das sich lieber mit Freunden zum Spielen traf, als Hausaufgaben zu machen. Vielleicht war ich manchmal verträumter als andere.  

Was meinen Sie damit?

Ich konnte mich gut in Dinge reinsteigern. Ich war begeisterungsfähig, vor allem neugierig. Ist ja bis heute so. Ich hatte immer das Gefühl, da muss noch mehr kommen. Mit 16 hatte ich einen Roller, weil ich schlecht mit dem Bus zu meiner damaligen Freundin kam. Da bin ich irgendwann mal allein die 50 Kilometer nach Düsseldorf gefahren und fühlte mich erwachsen und frei. Ich war beeindruckt von den Läden, in denen Schuhe für 250 Mark standen. Ich dachte, wer hat denn so viel Geld, wer kauft Schuhe für 250 Mark? Den ersten reellen Größenwahn hatte ich nach dem Abi, als ich mich mit meinem 3,7-Notenschnitt bei der Lufthansa als Pilot bewarb und wirklich eingeladen wurde.

Ein 3,7-Abi in Nordrhein-Westfalen?

Ja, ist eine Leistung, ha, ha, ha. Ich wollte eigentlich nie Abi machen, lieber einen Ausbildungsberuf, aber mein Vater meinte, nein, du machst Abitur. Das sagt vielleicht auch etwas über meine Jugend aus: Man hat gemacht, was gesagt wurde. Und philosophisch betrachtet, wurde so wahrscheinlich der aus mir, der ich bin.

Beim Malen fürs Fotoshooting haben Sie erzählt, Ihr Zimmer früher sei schwarz gewesen. Wie kam das?

Weil ich etwas anders machen wollte. Ich habe bis heute eine Faszination für schwarze Räume. Clubs sind ja auch dunkel, und ich mag sie deswegen sehr. Ich finde, einen schwarzen Raum kann man gut mit Licht inszenieren. Ich sitze gern in einem dunklen Raum und habe nur eine kleine Lampe an, in deren Schein ich arbeite. Die schwarze Wand existiert übrigens bis heute, hat mein Vater so gelassen.

Julian Baumann
Joseph Beuys prägte einst den Satz: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Und muss dabei schon Joko Winterscheidt vor sich gehabt haben

Nennt Sie noch jemand Joachim?

Ja, viele Freunde von früher und die Familie.

Ist das intimer als Joko?

Nein. Ich mochte den Namen nie. Ich hatte immer den Spitznamen Joko. Als ich zu MTV wechselte, dachte ich, das ist der Moment, in dem du für alle Zeiten aufhören kannst, Joachim zu sein. Du wirst Joko. Früher brauchte ich Identifikationsjoachims, um mich besser zu fühlen. Im Freundeskreis meiner Eltern gab es einen Joachim, der hatte ein cooles Motorrad, das hat mich getröstet. Dann kam die „Bibi Blocksberg“-Folge, in der Bibi sich in Joachim verliebt hat, das war die Hölle. Alle sangen Jo-ach-im, Jo-ach-im, wenn sie mich sahen. Wenn ich ein Mädchen geworden wäre, hätte ich Anna geheißen, damit hätte ich besser leben können. Joachim ist speziell – aber nicht besonders.

In der Schule wurde ich Yogurette genannt.

Sie haben in einem Interview mal gesagt, der Niederrhein erde Sie. Wie meinen Sie das?

Wenn ich bei meinem Vater ins Haus komme, ist das der Ursprung von allem. Das hat wenig mit meinem Leben heute zu tun, das mir manchmal ein bisschen zu groß, zu wild, zu schnell ist. Es ist gut, mal die Stopptaste zu drücken. Wenn Freunde von zu Hause sagen, Joko, wie sehr du der Joko von früher geblieben bist, ist das der Satz, der mich am glücklichsten macht. Zu Hause bin ich nicht der Typ aus dem Fernsehen, sondern der Typ, der nicht getrunken und die anderen am Wochenende überall hingefahren hat.

Wessen Urteil ist Ihnen wirklich wichtig?

Mein eigenes. Ich bin wahnsinnig selbstkritisch. Die Leute haben nach einer Sendung keine Lust, mit mir zu reden, weil ich alles so niedermache, was die eigene Leistung angeht. Ich kann nicht annehmen, wenn andere sagen, ey, war doch mega heute. Nach zwei Tagen wird es langsam besser. Ich stehe mir da durchaus im Weg.

Und wenn jemand sagt, war wirklich nicht gut?

Da bin ich total zugänglich. Ich mag und brauche Kritik – wenn sie konstruktiv ist.

Können Sie gut verlieren?

Ja. Aber nicht gegen Klaas.

Da müssen Sie selbst lachen.

Ja. In einem Finale bei „Duell um die Welt“ hat Klaas weniger aus seinem Gefäß rausgeschmissen als ich, konnte es aber besser bewegen. Ich habe danach die Redaktion angemacht: Das ist unfair, guckt mal, wie leer mein Gefäß ist, für euch mag das nur eine Spielshow sein, aber hier geht es doch darum, dass wir die gleichen Chancen haben. Dann sagen die anderen: „Spinnst du, das ist immer noch eine Fernsehshow und keine Weltmeisterschaft!“ Ich will immer Fairness, überall, und wenn ich das Gefühl habe, es ist etwas unfair, dann ertrage ich es nicht. Wenn es dann noch gegen mich gerichtet ist, kann ich schwierig sein. Aber ich liebe es, mich zu entschuldigen.

VON GLADBACH IN DIE WELT

Mönchengladbach: dort am 13.1.1979 geboren und aufgewachsen und Fan der dort ansässigen Borussia. Die Mutter starb an Krebs, als Winterscheidt sechs Jahre als war. Er hat zwei ältere Schwestern.

Klaas Heufer-Umlauf: seit 2009 (damals „MTV Home“, Foto) immer wieder an seiner Seite. Gehören zusammen wie Bonnie und Clyde, sind mittelgute Kumpel und beste Feinde.

Heimathafen ProSieben: 2012 startete „Joko gegen Klaas – das Duell um die Welt“ (nächste Folge 27.2.), in dem sie sich gegenseitig absurde Aufgaben stellen. In „Joko und Klaas gegen ProSieben“ gewannen sie Sendezeit, in der sie auf sexuelle Belästigung von Frauen aufmerksam machten („Männerwelten“).

Ohne Klaas: Winterscheidt ist beteiligt an einem Weinprojekt und einem E-Bike-Start-up, jetzt bringt er eine Schokolade heraus. Neue Sendung: „Wer stiehlt mir die Show?“, immer dienstags auf ProSieben.

Neue Heimat: Der Moderator ist Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in München.

Wann können Sie verlieren?

Wenn ich weiß, dass ich schlechter war, ist es okay. Zu MTV-Zeiten war ich mal abends beim Training der Fußballmannschaft des Senders. Die haben mich zusammengeschrien. „Ey, das war dein Ball, ey Mann, mach mal.“ Ich sagte, Leute, wollt ihr mich verarschen? Ich spiele nach Feierabend Fußball zum Spaß. Da entwickele ich keinen Ehrgeiz, sondern denke, das muss ich mir nicht geben.

Worin sind Sie ehrgeizig?

Ehrgeiz treibt mich generell an. Nicht in Konkurrenz­situationen, sondern eher in dem Sinn: Da draußen ist einiges, das ich noch nicht gemacht habe. Eigentlich sage ich mir die ganze Zeit, in meinem Kalender steht so viel, es muss weniger werden, und dann habe ich trotzdem noch eine Idee fürs nächste Jahr. Ich glaube, ich habe FOMO: Fear of missing out. Angst, was zu verpassen.

Julian Baumann

Aber Sie kommen gerade an eine Grenze?

Ja, andauernd und auch zum ersten Mal. Ist vielleicht das Alter. Das habe ich noch nie so klar gesehen wie gerade. Tim Mälzer ist ein guter Freund von mir, bei ihm habe ich damals hinter der Kamera angefangen. Er hatte einen Burn-out. Ich bin glücklich, dass mir das noch nie passiert ist – oder habe ich es vielleicht nicht mitbekommen? Jedenfalls, er meinte, Joko, nimm dir mal ein Jahr Auszeit. Du musst mal raustreten und dir von außen angucken, was du alles machst – und geschaffen hast.

Damit Sie runterkommen?

Ja. Und um die Dinge einzuordnen. Ich gucke ja nur nach vorn, und da ist es immer leer. Das wird schnell sehr existenziell. Ich denke, wenn ich das jetzt nicht mache, ist alles vorbei. Ich sehe gar nicht, was alles da ist.

Klingt atemlos.

Es gibt schon Momente, in denen ich runterkomme. Und es klingt vielleicht komisch, aber ich kann wirklich gut nichts tun. Letzte Woche war ich in Berlin, um die neue Sendung „Wer stiehlt mir die Show?“ aufzuzeichnen, Sonntag hatten wir produktionsfrei, und ich habe den ganzen Tag im Hotelzimmer auf dem Bett gelegen.

Ich habe Angst, etwas zu verpassen.

Nicht Serien geguckt, Podcasts gehört, gelesen?

Nein. Ich habe nix gemacht. Mich würde übrigens inte­ressieren, wie andere Leute ihre eigenen Leistungen wahrnehmen. Ich sehe mich eher aufs Leben zurückblicken und denken: „Mist, das hast du liegen lassen.“ Ich bin der, der nachts an der Hotelbar sitzt und bis sechs Uhr tiefgründige Gespräche führen will, auch wenn am nächsten Morgen um acht Uhr Treffpunkt ist. Weil ich denke, dieser Moment kommt nicht wieder. Vielleicht, wenn ich jetzt psychologisch werden möchte, hat man bei der eigenen Mutter gesehen, wie schnell das Leben vorbei sein kann.

Liegen Sie nachts wach und denken darüber nach, was Sie noch alles tun sollten?

Unterschiedlich. Ich neige schon dazu, wach zu liegen und Dinge zu sortieren. Kann sein, dass ich um elf ins Bett gehe, weil ich früh schlafen wollte, und um drei noch wach liege. Aber ich habe mir mal eine Technik verraten lassen, wie man schneller einschlafen kann. Zirkulationsatmung: durchs linke Nasenloch einatmen, durchs rechte aus – und umgekehrt. Oder: einatmen vier Sekunden, ausatmen sieben Sekunden. So etwas hilft, wenn man daran glaubt.

Ein großes Thema Ihrer Sendungen mit Klaas war Spaß, ein anderes Selbstüberwindung. Wie bringt man sich da in Stimmung?

Für mich ist es so: Du kannst jetzt hier 15 Minuten zetern und zittern, oder du machst es einfach. Also mache ich es einfach. Ich habe mich beim Duell oft hinterher gefragt, wie habe ich das eigentlich gemacht? Da schaltet sich etwas aus in meinem Kopf.

Julian Baumann
Kein Grund, sich zu verstecken: Nach zwei Stunden ist die Kunst fertig – und Joko wieder ganz der Alte

Der schlimmste Moment Ihrer Fernsehkarriere?

Als ich in Österreich im Berg gehangen und geweint habe wie ein Kind. Ich konnte nicht mehr. Es war die letzte Aufgabe, nach sechs Wochen Durchdrehen, im wahrsten Sinn des Wortes. Auf diesen Reisen kamen wir irgendwo an, und man fuhr nicht erst mal ins Hotel, sondern fing gleich an zu drehen, um elf Uhr abends fiel man ins Bett, um fünf Uhr ging es weiter, und dann musste man diese Riesenüberwindungen vollbringen.

Das war im „Duell um die Welt“. Sie haben Höhenangst, Klaas stellte Ihnen die Aufgabe, sich im Gebirge 200 Meter an einem Seil herunterzulassen. Sie gaben auf.

Nach sechs Wochen konnte ich nicht mehr in diesen Modus schalten. Ich habe mich zu oft selbst ausgetrickst in dieser Zeit und war emotional leer. Ich hatte keine Kraft mehr und keinen Willen. Mich hat es Wochen später noch verfolgt, wie ich in dieser Felswand hing. Ich fing an zu träumen, wie ich fiel.

Julian Baumann
Wenn er nicht malte, dann lachte er: Winterscheidt nach getanem Tagwerk vor der Leinwand seines Lebens

Was hat Sie zuletzt richtig gerührt?

Mich rühren Heldengeschichten. Der erste Mensch mit Downsyndrom, der neulich den Ironman geschafft hat. Ich stellte mir vor, wie das für diesen Jungen, Chris Nikic, sein muss. An sich zu glauben, zu kämpfen, nicht aufzugeben, was für eine tolle Geschichte, was für eine Inspiration als Mensch. Das schrieb ich ihm auf Instagram, er hat sogar geantwortet. Da war ich beeindruckt, und das hat mich noch mehr gerührt. Und natürlich der Tod von meinem Freund Udo Walz. Er hat so viel mitgeprägt von dem, was wir gemacht haben. Ich hatte noch nie ein Foto-RIP-Post auf Instagram abgesetzt, aber bei Udo hatte ich das Bedürfnis. Ein toller Mensch!

Udo Walz war oft zu Gast bei Ihnen in den Shows.

Oft, ja. Er hatte diese sagenhaft herzliche, witzige Art – immer positiv. Im Herbst besuchte ich ihn spontan in seinem Laden, hatte ihn lange nicht gesehen. Er hat sich so gefreut, er hatte diesen herrlichen Spitznamen für mich, den ich hier nicht sagen möchte, aber die Zuschauer kennen ihn noch. Jedenfalls hatte er Schuppen auf den Schultern. Ich flüstere ihm so diskret wie möglich zu, Udo, du hast Schuppen auf den Schultern, da brüllt er durch den Laden: „Marcel, ich brauche die Bürste, ich hab Schuppen auf den Schultern!“ So lustig. Ich hätte gern mehr Zeit mit ihm verbracht.

Dieses Interview erschien erstmals in DB MOBIL 02/2021.

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