Wie erklären wir unseren Kindern den Klimawandel?

An dieser Stelle schreiben Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim abwechselnd rund ums Unterwegssein mit Kindern (und Mann). Heute fragt sich Lisa, wie man Kindern den Klimawandel verständlich macht.

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Lisa Harmann und Katharina Nachtsheim

„Mama, so ganz check ich das mit dem Klimawandel noch nicht“, sagte mein Sohn vor einiger Zeit, und ich dachte zwischen Rühreibraten und Jobtelefonat, ich wäre wohl besser als wandelndes Lexikon oder digitale Suchmaschine geboren. Da gibst du einfach „Klimawandel“ ein, und schon werden die Informationen ausgespuckt. Bei Mama ist das – nun ja – nicht immer so.

Da ich vermute, dass es vielen Eltern genauso geht, hab ich aufgeschrieben, was wir der nächsten Generation in Sachen Klimawandel kindgerecht mit auf den Weg geben könnten. Immerhin geht es hier um das Thema unserer und vor allem ihrer Zukunft!

Zunächst einmal: Es gibt etliche Begriffe, die uns bei diesem Thema plötzlich zu Ohren kommen. Da ist es wichtig, erst mal zu besprechen, was diese überhaupt bedeuten. Zum Beispiel das Klima selbst. Was ist das genau, wie können wir das veranschaulichen? Erst wenn wir das wissen, können wir auch über den Wandel reden, der sich gerade vollzieht – und versuchen zu erklären, warum sich das Klima verändert, welche Auswirkungen das hat und was wir dagegen tun können.

Das Klima lässt sich Kindern besonders gut anhand des Wetters begreifbar machen. So in etwa: „Es gibt verschiedene Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, und da herrschen unterschiedliche Temperaturen. Manchmal sagt man auch ‚Das Betriebsklima ist schlecht‘, wenn sich Mitarbeiter:innen im Büro nicht verstehen, das hat mit dem Klima, um das es hier bei uns heute geht, wenig zu tun. Außer dass es auch im Job manchmal ein Donnerwetter gibt.“

Wir können die Kinder fragen, welche Wetterlagen sie kennen: Sturm und Nebel, Regen und Gewitter ... Und ob ihnen aufgefallen ist, dass das Wetter nicht jedes Jahr gleich ist. „Das hat nämlich schon damit zu tun, dass sich das Klima in den vergangenen Jahren gewandelt hat. Das kommt wiederum daher, dass die Erde immer wärmer wird.“
Woran das liegt? Na, am Treibhauseffekt. Noch so ein Wort, das erst mal einer Erklärung bedarf. Ihr könnt fragen: „Was macht dein Körper, wenn es ganz, ganz heiß draußen ist?“ Richtig, er schwitzt! Und das tut die Erde auch, wenn es zu warm wird. „Für unseren Planeten ist das aber nicht gut, weil das fatale Auswirkungen auf alle Lebewesen, auf Tiere, Menschen und Pflanzen hat.“

Noch ein schönes Beispiel: „Was passiert, wenn ihr Eis zu lange in der Sonne liegen lasst? Genau, es schmilzt. Und das passiert auch mit dem Eis unserer Erde, etwa in der Arktis und Antarktis, also am Nord- und Südpol. Und wenn das wegschmilzt, steigt der Meeresspiegel, und es gibt Überflutungen.“ Weitere Folgen des Klimawandels können Waldbrände sein oder Stürme. „Das hat alles Auswirkungen auf unser Leben. Deswegen ist es so wichtig, dagegen anzugehen. Es gibt Dinge, die wir tun können, damit die Erde nicht immer noch heißer wird.“
Dazu gehört, dass weniger geflogen wird, weil dabei viel zu viel umweltschädliches Kohlendioxid (kurz: CO₂) produziert wird. Mit der Bahn oder mit dem Fahrrad können wir viel klimaschonender unterwegs sein. Was CO₂ ist? Ah, noch so ein wichtiges Wort. „Das wird zum Beispiel von Flugzeugen, Autos oder größeren Industriebetrieben in die Luft geblasen und stört die Schutzschicht, die unsere Erde umgibt.“ Bäume können das CO₂ zwar in Sauerstoff umwandeln, leider werden aber immer weiter viele von ihnen gefällt, sodass ein Ungleichgewicht entsteht.

„Es gibt da nämlich so eine Art Schutzblase um unseren Planeten herum, wie ein Filter, der die Sonnenstrahlen einfängt, um die Wärme bei uns zu behalten. Ein bisschen wie ein Gewächshaus, in dem die Pflanzen besser wachsen, darum der Name „Treibhaus“. Wenn wir da allerdings zu viel Hitze reinlassen, gehen alle Pflanzen ein. „Zu viel CO₂ verklebt die Schutzschicht um uns herum und macht sie undurchlässiger, so staut sich dann die Hitze. Auch dass wir so viel Fleisch essen, führt dazu, denn – echt jetzt! – die Pupse von viel zu vielen Kühen in der Massentierhaltung sind gefährlich.“
Abschließend können wir sagen, dass wir diesen Wandel für unsere Erde nicht wollen. Dass wir sie schützen wollen. Und auch wenn das erst mal nur die oberflächlichsten Infos sind, die wir kindgerecht liefern können, bleibt die Botschaft: Es darf nicht immer heißer werden, wir brauchen ein gutes Gleichgewicht. Und dass auch das der Grund dafür ist, warum so viele Jugendliche freitags demonstrieren und sich so für unser Klima einsetzen. Weil sie finden, dass die Politik noch nicht genug macht, um unseren Planeten zu retten. Ab hier kann dann innerfamiliär diskutiert werden, was wir selbst als Familie dazu beitragen können – zum Klimaschutz im Kleinen.

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