F O T O S M A X B R U N N E R T P R IV A T V I E L G E L E R N T 7 D E R S TR EE TW O RK ER J E N S E L B E R F E L D 4 2 J A H R E A U S D O R T M U N D MIR FEHLTE DER ALLTAG MIT DEN JUGENDLICHEN Ich mache den Job bei Off Road Kids seit 15 Jahren und während der Corona Pandemie musste ich zum ersten Mal jemandem sagen Ich kann dir nicht sofort helfen In meiner Dortmunder Station kommen obdachlose Jugendliche vorbei die einen Schlafplatz suchen oder wieder zur Schule gehen wollen Ich nehme dann Kontakt zu deren Eltern auf oder begleite sie zu Terminen Die wenigsten Jugendlichen schlafen auf der Straße die meisten kommen bei Freunden unter Gerade für diejenigen deren Eltern gewalttätig sind war der Shutdown furchtbar Sie konnten der Gewalt nicht entkommen Durch die Schulschließung gab es keine Lehrer die darauf achten ob ein Kind mit blauen Flecken zum Unterricht kommt Deshalb denke ich dass spätestens in ein paar Monaten mehr Jugendliche ausreißen und bei uns anklopfen werden Manche Behörden wie das Jobcenter stellten sich schnell auf die neue Situation ein Sie erleichterten die bürokrati schen Anforderungen und die Mitarbeiter waren gut per Telefon erreichbar Unsere Station war drei Wochen nur eingeschränkt geöffnet Dafür wurde unsere Plattform sofahopper de viel von den jungen Leuten genutzt Dort konnte ich online mit ihnen sprechen In der Zeit habe ich gemerkt wie schnell mir der normale Arbeitsalltag mit den Jugendlichen fehlt Sie brauchen mich und ich bin für sie da 8 4 d b m o b i l d e 072 20Menschen indd 84 12 10 20 11 28

Vorschau DB mobil 11-2020 Seite 84
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