F O T O S C H R IS T IN E B U H L 1 O L IV E R L A N G 2 D B A G F O T O S D P A P IC T U R E A L L IA N C E B A R T H L A IF A L A M Y M A U R IT IU S NEUE HEIMAT WENN KRÖTE AMEISE UND CO UMZIEHEN MÜSSEN GUTE PFLEGEKRÄFTE WIE DIE BAHN VEGETARIER IN IHREN DIENST STELLT Als einer der größten Grundbesitzer Deutschlands trägt die Deutsche Bahn Verantwortung für die Natur Sie schützt darum bestehende Flächen und schafft zum Ausgleich für neue Bahnanlagen an anderer Stelle Lebensräume für Tiere und Pflanzen Manchmal kommt es dabei auch zu ihrer Umsiedlung in nahegelegene Gebiete Wenn wir durch Bauarbeiten zu stark eingreifen müssen dann ist ein Umzug manchmal nicht zu vermeiden sagt Martina Lüttmann Referentin für Naturschutz und Artenvielfalt bei der DB Für das Großprojekt Stuttgart 21 zum Beispiel kamen schon im Vorfeld der Baumaßnahmen rund 560 Mauer eidechsen zur Zwischenmiete in ein eigens dafür geschaf fenes Freilandterrarium Werden Eidechsen umgesiedelt fängt man jedes Exemplar vorsichtig mit einer Art Mini Lasso oder mit der Hand ein Schon während der Planung von Baumaßnahmen schauen wir genau welche geschützten Tiere auf dem jeweiligen Areal vorkommen sagt Lüttmann Ob Tiere umgesiedelt werden müssen und welche Angebote passen entscheiden Experten vor Ort Die Maßnahmen betreffen hauptsächlich Reptilien wie Mauer oder Zauneidechse Daneben bietet die DB Ameisenvölkern Hasel und Fledermäusen Kreuzkröten Nattern und unterschiedlichs ten Vogelarten Übergangs und Ausweichquartiere Ein Umweltfachlicher Bauüberwacher begleitet solche Bauprojekte von Anfang bis zum Ende und darüber hinaus Denn erfolgreich ist eine Maßnahme nur wenn wir sicherstellen dass die Tiere dort auch für längere Zeit leben und überleben können sagt Lüttmann Sie fressen für ihr Leben gern Schafe und Ziegen sind als biologische Rasenmäher für die DB unterwegs Beide kommen meist auf Ausgleichsflächen zum Einsatz Ziegen nutzt man primär in steilerem oft steinigem Terrain da sie sogar dornige Vegetation vertilgen Burenziegen und Böcke stammen ursprünglich aus Südafrika und sind als beson ders kletterfreudig und wendig bekannt Sie beweiden im Auftrag der DB Trockenbiotope wie das Welterbe Oberes Mittelrheintal in Rheinland Pfalz Allgemein lässt sich sagen Ohne die Fressgier von Paarhufern würden Areale überwuchern und wären von Verbuschung bedroht Durch diese Beweidungen hat die DB gelernt zugleich auch seltene Rassen zu erhalten In verschiedenen Gebieten sind Tiere wie Wasserbüffel Wisent und Wildpferd angesiedelt worden als Landschaftspfleger 1 1 91 1 2 0 2 0 112 DBWelt indd 119 13 10 20 11 07

Vorschau DB mobil 11-2020 Seite 119
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