R E P O R T A G E Das ist gut So machen uns die Wassermas sen die durch die Felsspalten an uns vor beischießen die von den Decken der Tun nel tropfen und die immer noch unaufhörlich aus den Wolken kommen nichts aus Der Fluss ist so klar ich wünschte es gäbe ein weniger abgegriffe nes Wort dafür Dass es dort wo das Was ser herkommt immer neues zu geben scheint fasziniert mich Der Weg ist glatt Die Tausende von Schuhen die den schmalen Weg schon ge gangen sind haben die Steine geschliffen das Wasser tut sein Übriges Schritt für Schritt eine Hand am dünnen Metallseil den Blick nach unten gerichtet Um kurz nach vier erreichen wir die Hüt te Wobei Hütte das falsche Wort ist finde ich für diesen großen modernen Flachbau am Rande des Tals Es ist nicht viel los um diese Jahreszeit und vor allem bei diesem Wetter also bekommen wir einen ganzen Raum zu zweit Sonst schlafen acht Men schen hier zusammen Wenig für Hütten erzählt man mir AM ENDE DES TALS soll die Zugspitze zu sehen sein aber der Himmel ist immer noch wolkenverhangen Mal blitzt ein Stück Berg hervor doch langsam dämmert es Wir spielen Jenga und Uno trinken Bier und rauchen hastig im Regen Zwei mal versuchen wir mit anderen Bergstei gern ins Gespräch zu kommen zweimal heben sie nach wenigen Sätzen ihr Buch an Schon verstanden tschüss Als um zehn vor neun der Wetterbericht an alle ausge teilt wird schlägt die Stimmung um auf glückselig spätsommerlich klar und son nig Ich erwarte dass mit Schnaps angesto ßen wird auf die morgige Bergbesteigung bei bestem Wetter endlich ohne Regenho se endlich Berge sehen Wenigstens ein Halleluja oder Bergsteiger Heil Aber alle gehen einfach ins Bett Morgens um sechs Uhr verrenke ich fast meinen Hals Da sind sie ganz nah Graue Felswände ein bisschen grün ein biss chen gelb hart und steil Sie umgeben al les Ich versuche irgendetwas als Refe renzpunkt zu erkennen um die Größe zu begreifen Als ich einen winzigen Baum mittig auf der Felswand sehe ahne ich wie groß dieser Berg ist Trotzdem finde ich dass Menschen übertreiben wenn sie sa gen dass man in den Bergen spürt wie klein man ist Ich halte den Spruch für an getäuschte Demut während man doch da bei ist nicht weniger als den Himmel zu erobern Draußen wartet schon Stefan auf dieser Höhe trägt man offenbar schon keine Nach namen mehr Er erinnert mich an den Alm Öhi aus Heidi weniger zottelig aber ge nauso weiß Den langen Bart trägt er als Zopf unter dem Kinn Er ist mein Bergfüh rer Stefan wofür braucht man einen Berg führer Wenn Menschen an ihre Grenzen kommen bringe ich sie rüber Stefan ist 58 Jahre alt und seit 57 Jahren in den Bergen Früher sei er besonders schnell Berge hinaufgelaufen jetzt beglei te er Menschen auf Gipfel Die die nicht allein wollen oder nicht allein können Wer Berge liebt der will bestimmt über den Mount Everest reden Das ist nicht meine Art von Bergsteigen entgegnet er Diese Belagerung des Bergs Das Warten auf die perfekten Bedingungen Und die Zugspit ze Durch die neue Seilbahn sind da die ganzen Gipfeltouristen Das tut den ande ren Bergen gut Der Weg führt steil und schmal an der Bruchkante entlang Als ich versuche den Abhang herunterzugucken wird mir schwindelig Ich greife nach dem Metall seil Nicht festhalten mahnt Stefan Das macht dich nur unaufmerksam Zö gerlich lasse ich los ängstlich mich doch zu vertreten Hör auf deinen Körper Nach zehn Minuten hat der Kopf verstanden was die Beine da machen Mein Kopf ist es der mich schwindeln lässt Ich lasse los ABER WAS WENN ich doch falle Auf den Bauch drehen Liegestütz Klar Ich hatte gedacht wir würden über Berge re den doch Stefan spricht lieber über Men schen Er kenne niemanden der so fixiert auf ein Aber was wenn sei wie die Deut schen Immer gingen sie vom Schlechten aus Ich fühle mich ertappt Wir laufen an Plaketten vorbei die Ab sturzstellen markieren Ob er jemanden von denen kenne Die Einheimischen ma chen das kaum sagt er er meint das Berg steigen Sie mögen es nicht mal Aus ihren Bergen werden Denkmäler für Fremde die sich zu viel zugemutet haben Die Zeit geht schnell vorbei Wir kom men höher Es ist nicht so anstrengend wie ich dachte Immer mehr Felsen bleiben un ter uns zurück die Weite wird größer Ich versuche mich daran die Dimension zu erfassen Es klappt nicht Menschen die ich nun eher Wanderer und nicht mehr Wieder et was ge lernt Der Oster fel derkopf ist ein Pla teau kein spitzer Gipfel Ein Kreuz g ibt es trotzdem an dem unsere Au torin erkennbar stolz posier t 3 0 d b m o b i l d e I n diesem Sommer werden wir zu Heimat oder besser gesagt zu Bayern Entdeckern Denn wer braucht schon das ferne Patago nien wenn das schöne Allgäu zum Wandern so nah ist Und auch weniger Naturbegeisterte kommen im Freistaat voll und ganz auf ihre Kosten z B beim Wandeln auf Frankensteins Spuren in Ingolstadt oder beim Bummeln durch Bayreuth Darf s noch ein bisschen mehr Inspiration sein Der neue DB Regio Bayern Podcast Hin Hören präsentiert in dreiminütigen Episoden spannende Geheimtipps beeindruckende Naturerlebnisse und kulturelle Sehens würdigkeiten für einen unvergesslichen Urlaub in Bayern von der nördlichsten Stadt Fladungen bis zum südlichsten Zipfel Halden wanger Eck Wir wussten es ja schon immer Dahoam is aa schee Urlaub in Bayern HIN HÖREN Die 8 Podcasts 1 Spektakuläre Schlucht Wandern in Oberstdorf 2 Viel mehr als Wagner Bummeln in Bayreuth 3 Natur und Kunst Das Blaue Land entdecken 4 Geld spielt keine Rolle Eine Zeitreise in Augsburg 5 Schöppeln auf der Brücke Wein in Würzburg 6 Reif für die Insel Auszeit in Lindau 7 Auf den Spuren Franken steins Gruseln in Ingolstadt 8 Urig und legendär Bierkultur in Bamberg Noch keine Urlaubspläne Dann auf nach Bayern neben köstlichem Bier und Brezn gibt s hier nämlich noch viel mehr zu entdecken Grüne Wiesen glasklare Bäche zauberhafte Gassen und verwunschene Häuser fassaden versprechen pure Erholung für Groß und Klein im Bayernurlaub Natürlich mit der Bahn Reinhören unter bahn de bayern entdecken oder auf Spotify Apple Podcasts und 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Vorschau DB mobil 10-2020 Seite 30
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