R E I S E Fünf Kilometer entfernt in seinem Wilderermuseum schüttelt Karl Rieger den Kopf als ich das erzähle Rie ger hat erkennbar andere Vorstellungen vom Umgang mit Wildtieren und deren Hinterlassenschaften Der 74 Jährige wird flankiert von einem ausgestopften Ha bicht der in seinen Fängen eine Drossel zu Tode knetet und einem lebensecht wirkenden Fuchs dessen bluten de Pfote in einer Falle klemmt Ein abgemagerter Albi no Waschbär verharrt neben einem Wanderrucksack Die toten Augen eines Wildschweins glotzen ins Zwie licht des Raums Mir wird leicht schummerig das wil de Leben stelle ich mir weniger wild dafür lebendiger vor Wir wollen hier aufklären sagt Rieger ernst und lässt mich auf einem aus Geweihstangen gebauten Thron Platz nehmen Dann macht er eine lange Pause so als müsste ich mir jetzt selbst zusammenreimen was ich hier über Wild und Jagd lernen kann Am Eingang hatte ich einen Hinweis bemerkt Da in diesen Räumen durchaus die Gefahr besteht dass der interessierte Be sucher von den Möglichkeiten und Methoden der Jagd und Fischwilderei sowie der Vogelstellerei Kenntnis er langt und daraus frevelhafte Handlungsabläufe für sich ableitet wird hiervor eindringlich gewarnt Ich sinke tiefer in den Stuhl Ich will den Tieren doch nichts Bö ses sondern nur gucken Was ist denn so schlimm dar an Geweihe zu suchen frage ich Rieger Er führt mich zu einem ausgestopften Vierzehnender der gerade zu äsen scheint und zu dessen Hufen sich diverse Geweih stangen sammeln Der Hirsch ist ein Wiederkäuer Freund der Hirsche Karl R ieger l inks k lär t in seinem Wilderer museum unten über i l legale Jagdmethoden auf 3 8 d b m o b i l d e 030 GretasHirsche indd 38 21 08 20 13 45

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