IL L U ST R A T IO N A N JE J A G E R F O T O S N IN T E N D O F E U E R L A N D V E R L A G M I S C H K E S Z U G G E S P R Ä C H E Als wir Erfurt Hbf verlassen beginnen wir über unsere Familien zu reden Wir trinken unsere fünfte Tasse Tee teilen uns Schokolinsen Erzählen uns wie wir aufgewachsen sind was uns beeinflusst hat Sie spricht von ihren Eltern die Hippies waren vieles anders machten als andere Und auch davon dass sie sich manchmal eine gewisse Strenge gewünscht hätte Ich höre gebannt zu Und erzähle von meinen Eltern die keine Hippies waren aber trotzdem vieles Neues ausprobieren wollten Bei uns gab es zum Beispiel ein klassisches Fernsehverbot Schulnoten dagegen waren nicht wichtig In den Jahren der Zuggespräche ist mir aufgefallen dass man fürs Thema Eltern viel Zeit benötigt Mindestens Berlin München Über die Arbeit zu reden ist einfach über das Leben schon komplizierter Aber Familie darüber spricht man nicht mit Fremden Dafür gilt es sich kennenzulernen Vor ein paar Jahren bin ich mal nach Auroville gefahren sagt sie und be tont den Namen als müsste ich ihn kennen Aber ich zucke mit den Schul tern Das ist eine internationale Hippiestadt im Südosten Indiens sagt sie Sie nimmt noch eine Linse und erzählt wie ihre Eltern dort waren dort erwachsen wurden Ich wollte sehen was sie erlebt haben erklärt sie Und berichtet von einer spiralförmigen Stadt in deren Mitte ein riesiger gol dener Golfball steht Das spirituelle Zentrum sagt sie sichtlich fasziniert Ich überlege was meine Eltern zur selben Zeit erlebt haben Baden in der Ostsee Wodka trinken Zigaretten rauchen So zumindest erzählen mir meine Eltern von ihrer Jugend von ihrem jungen Erwachsenenalter Warum haben wir nur ein so großes Interesse am Leben unserer Eltern frage ich aber eigentlich weiß ich die Antwort Jeder von uns unternimmt doch diese gedanklichen Reisen an die Orte des Vaters der Mutter manchmal sogar an die der Großeltern Vieles von dem was ich bin ist das Ergebnis der Erlebnisse meiner Eltern der Erfahrungen die sie gesammelt haben sagt die Tochter Ich nicke und denke laut darüber nach wann es wohl aufhört dass wir erzogen werden und wirklich auf eigenen Füßen stehen Vermutlich nie sagt sie Vermutlich werden wir immer das weitergeben was wir von unseren Eltern haben Aber wir tun ja nicht genau das Gleiche wie sie Wir modifizieren es werden zu neuen anderen Menschen Wir müssen niemals unsere Eltern sein sondern können uns immer das Beste von ihnen nehmen Dann fällt mir auf dass sie fast alle Schokolinsen allein gegessen hat Gab es bei uns nicht sagt sie Süßkram hatten immer nur die anderen Thilo Mischke trifft jeden Monat besondere Menschen auf seinen Reisen Diesmal Die Tochter Unser Kolumnist Für seine Reportagen ist der Journalist und Autor Thilo Mischke rund 160 Tage im Jahr unterwegs auf Reisen hat er viel Zeit um Spiele zu testen In Mischkes Zuggespräche erzählt er von Begeg nungen mit Menschen die ihn nicht los gelassen haben Im Podcast Saubere Sache spricht er mit DB Mitarbeitenden und mit Eckart von Hirschhausen über das Reisen in Corona Zeiten erhältlich etwa bei Spotify und Apple Podcasts Mit diesen Spiele Tipps kommen Sie schneller ans Ziel Auf kurz oder lang Langstrecke Trails Wer im Winter die Kälte scheut kann mit diesem außerordentlich schön gestalteten Brettspiel zu Hause wan dern Vögel fotografieren Rohstoffe sammeln Wildtiere beobachten Jede Runde bringt neue Aufgaben Es gewinnt wer die meisten Wanderabzei chen hat Und das Regelwerk ist extrem einfach Spieldauer ca 30 Minuten Feuerland ca 20 Kurzstrecke Pokemon Strahlender Diamant Leuchtende Perle Was ist wichtig an einem Remake Die Neuauflage dieses 15 Jahre alten Rollenspiels macht auch heute Spaß weil es alles hat was damals wichtig war ein mittlerer Schwierigkeitsgrad eine doofe Story und 150 niedliche Taschenmonster die sich in Kämpfen beweisen müssen Gesamtspieldauer ca 60 Stunden Nintendo ca 100 4 6 d b m o b i l d e 046 Mischke indd 46 11 01 22 11 11

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