Cheers! Es lebe die Königin

Sie sind Fan der Royals? Die Queen schmückt Ihre Kaffeetasse? Sie lieben den britsch-royalen Flair? Wir sagen Ihnen zehn Orte, an denen Sie England auch in Deutschland erleben können – das ganze Jahr über. (Und als Bonus: ein Abstecher in die USA, wo einer der niedlichsten Corgi-Hunde außerhalb der königlichen Menagerie lebt!)

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Grand Hotel Heiligendamm / Peter Lueck
So berühmt wie die Queen: der klassische Five O'Clock Tea. Hier in der Nelson Bar des Grand Hotel Heiligendamm

1.    Hoch die Tasse

Nicht nur die Briten lieben Tee: Im Schnitt trinkt jeder Deutsche jährlich rund 70 Liter des leckeren Gebräus. Gerne am Nachmittag, denn inzwischen hat sich die englische Tradition des Five O’Clock Tea auch hierzulande in Cafés, Restaurants und Hotels etabliert. Warum also nicht die Tasse auf die Queen erheben, um sich danach verschiedenen Köstlichkeiten zu widmen? Denn eigentlich ist der Fünf-Uhr-Tee nichts anderes als eine Mini-Mahlzeit, um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken. Gegessen wird in einer bestimmten Reihenfolge: Auf klein geschnittene Sandwiches folgen Scones mit Clotted Cream und Konfitüre, zum Abschluss gibt es Gebäck und Mini-Kuchenstücke. Will man den Afternoon Tea wie Queen Elizabeth II. nehmen, sind zwei Dinge zu beachten, wie ihr Tee-Lieferant der britischen Presse verriet: Das Getränk muss exakt vier Minuten ziehen – in der Kanne, nicht in der Tasse –, und die Milch muss vor dem Tee in die Tasse gegeben werden.
(adecentcupoftea.de/afternoon-tea-deutschland)

2.    Klein-Windsor

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
In Potsdam lockt Schloss Cecilienhof Besucher an

Fans englischer Baukunst kommen bei einem (längeren) Spaziergang durch Potsdam auf ihre Kosten: In der nördlichen Vorstadt steht Schloss Cecilienhof, ein Gebäudekomplex im Stil englischer Landhäuser, von Kaiser Wilhelm II. 1913 in Auftrag gegeben. Rund 50 Minuten Fußweg entfernt lädt das prächtige Schloss Babelsberg zu einem Rundgang ein: 1849 im englischen Mittelalter-Stil nach dem Vorbild des königlichen Schlosses Windsor erbaut, sind das Schloss und der Park Ende Mai Schauplatz von „A British Day“ – mit Promenadenkonzerten, Picknick auf der Wiese und einem Film-Livekonzert zum Abschluss. (filmorchester.de/de/event/a-british-day)

3.    Der Schein trügt

Dominik Gruss
Hommage an einen Unbekannten: Werke des Künstlers Banksy

Sie wirken wie harmlose ältere Herren in feinem Tweed, mit denen man gerne mal ein Tässchen Tee trinken würde: Gilbert Prousch, 77, und George Passmore, 79. Doch das Londoner Künstlerduo provoziert, wo es kann, und das seit 50 Jahren. Das Museum Schirn in Frankfurt widmet dem Paar derzeit die Retrospektive „Gilbert & George – The Great Exhibition“.(schirn.de/ausstellungen/2021/gilbert_george)

Eher geheimnisumwittert als provokativ: Werke des britischen Künstlers Banksy, dessen Inkognito bis heute nicht gelüftet ist, sind noch bis zum 02.05. im Münchner Isarforum in der Ausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ zu sehen. (themysteryofbanksy.de)

Wer keine Lust hat, zum Kunst-Gucken das Haus zu verlassen, der klicke sich durch die Online-Ausstellung „100 Years of Britons in Berlin“. (british-berlin.com, bis 02.05.)

4.    Fish, Chips & Trüffelöl

Mike Auerbach
Wie es sich gehört: Fish and Chips auf englischem Zeitungspapier

Selbst Menschen ohne eine besondere Bindung zum Königreich haben mit großer Wahrscheinlichkeit schon mal eins der liebsten Gerichte der Briten gekostet: Fish and Chips. Viel gehört nicht dazu: Weißfisch im Backteig, von Hand geschnittene Pommes, Salz und Essig dazu, alles in Zeitungspapier gehüllt – fertig. Gestartet als klassisches Streetfood, stehen Fish and Chips heute auch auf der Speisekarte von Pubs und Restaurants. Und es wird veredelt, was das Zeug hält – nicht nur in England. „Der Fischladen“ in Berlin, den der Brite John Bywater führt, bietet insgesamt sechs Varianten des Nationalgerichts an: neben klassischem Kabeljau auch Lachs, Garnelen oder Jakobsmuscheln, verfeinert mit Trüffelöl, Chiliflocken oder gegrilltem Seegras. Natürlich immer stilecht serviert auf (englischsprachigem) Zeitungspapier. (derfischladen.com)

5.    Ascot in Deutschland (fast)

Die englische Ortschaft Ascot ist vor allem für die jährlich stattfindende Galopprennwoche „The Royal Ascot“ bekannt – und für die zur Schau gestellten Hutkreationen der Besucherinnen. Seit ihrer Amtsübernahme 1952 hat Queen Elizabeth II. jedes Jahr das Sommer-Derby in Ascot besucht, nur 2020 musste sie wegen der Corona-Pandemie aussetzen. Die Königin gilt als Pferdenärrin, reitet trotz ihres Alters noch regelmäßig aus und hat in Ascot stets selbst Pferde am Start. Um PS-Stärken, große Hüte und ein bisschen royales Feeling dreht sich auch alles beim jährlichen Derby in Baden-Baden, Deutschlands wohl bekanntestem Galopprennen, dieses Jahr am 28. August. Hoffentlich ohne englisches Schmuddelwetter, dafür garantiert mit Hutwettbewerb: das Derby in Hamburg, das bereits am 4. Juli stattfindet.

 

6.    Let’s speak English …

An vielen Orten Deutschlands verabreden sich Leute regelmäßig nur zu einem Zweck: um Englisch zu sprechen. Zum Beispiel beim Hamburger „E-Tisch“ – einem englischen Stammtisch, der nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Mitglieder hat.(meetup.com/de-DE/topics/brit)

 

7.    … or Elbisch

Wer es ein bisschen spezieller mag, kann Mittelerde in Deutschland suchen: Vielerorts werden Tolkien-Stammtische veranstaltet, für Fans des britischen Schriftstellers J. R. R. Tolkien („Der Herr der Ringe“). Tolkien wurde wegen seiner Verdienste für die britische Literatur übrigens 1972 von der Queen zum „Commander of the Order of the British Empire“ ernannt. (tolkiengesellschaft.de/stammtische)

 

8.    Mit Dudelsack und Gummistiefeln

SSGK M-V / Timm Allrich
Ein echtes englisches Country House in Mecklenburg: das Schloss Bothmer. Auf dem Gelände findet einmal im Jahr die Messe „British Flair mit Country Fair“ statt

Dreimal im Jahr können Sie sich in Deutschland wie echte Brit:innen fühlen, wenn Sie mit einer Tüte Fish and Chips in der Hand über den Rasen wandern und dabei Zeuge typisch englischer Freizeitgestaltung werden – also zum Beispiel Cricket, Polo, Dudelsackspiel oder Gummistiefelweitwurf. Bei Aachen, in Klütz (Mecklenburg-Vorpommern) und in Hamburg findet jeden Sommer die Messe „British Flair mit Country Fair“ statt. (britishflair.de)

 

9.    Prost, Ihre Majestät!

Getty Images
Kann man auch selber mischen: Pimm’s Cup

Wenn Sie am Geburtstag der Queen stilecht auf die Monarchin anstoßen möchten, sollten Sie dies mit einem „Pimm’s Cup“ tun, einem typischen Sommerdrink der Insel (und angeblich auch einem der Lieblingsgetränke von Elizabeth II.). Die Basis: der Kräuterlikör „Pimm’s No. 1“, der mit Zitronenlimonade oder Gingerale aufgegossen und mit Zitrone, Gurkenscheiben und ein paar Blättern Minze garniert wird. Cheers! Schmeckt durchaus auch ohne Kräuterlikör.

 

10.    Nobles Grün

Genusskombinat / David Ban
Wie bei Pilcher: „The Cottage“ im blühenden Englischen Garten in Berlin

Einen prächtigen Englischen Garten hat nicht nur München zu bieten: In Hannover warten die Herrenhäuser Gärten mit Grünanlagen im Stil englischer Landschaftsgärten auf, und auch das Areal rund um das Wasserschloss Eichtersheim im Rhein-Neckar-Kreis erfreut anglophile Spaziergänger. Und wenn Sie in Berlins „Gärten der Welt“ im Englischen Garten zwischen geometrisch angelegten Rosenbeeten und gepflegten Rasenflächen auf das zentral gelegene Reetdach-Cottage zusteuern, kommen Sie sich fast vor wie in Cornwall.

 

… und als Bonus: Knuddelhunde

Mehr als 30 Hunde soll Queen Elizabeth II. in ihrem langen Leben gehalten haben. Ihre erklärten Favoriten: Corgis. Diese alte britische Hunderasse gilt als temperamentvoll und eigenwillig. Die Tiere haben kurze Beine, dafür aber umso längere Ohren. In Zeiten der Null-Umarmungen erregt ein Vertreter dieser Rasse nun auf Instagram Aufmerksamkeit: Corgi Wallace aus dem amerikanischen Michigan schert sich nicht um Abstandsregeln und fällt regelmäßig anderen Hunden um den Hals. Damit und mit anderen süßen Fotos aus seinem Alltag hat er bereits mehr als 7.000 Abonnenten gewonnen.

 

Bitte beachten Sie, dass es aktuell wegen der Corona-Pandemie zu Einschränkungen bei Veranstaltungen und Öffnungszeiten von Museen o.Ä. kommen kann.

 

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